Vision-Sensor
Ein Vision-Sensor ist ein Bildverarbeitungssystem, das auf eine bestimmte Aufgabe optimiert ist. Der Vision-Sensor nimmt Bilder auf, wertet sie mit Bildverarbeitungsalgorithmen aus und löst dann eine entsprechende Reaktion aus.
Abgrenzung zu Smart-Kamera
BearbeitenSie unterscheiden sich von einer Smart-Kamera wie folgt:
Merkmal | Vision-Sensor | Smart-Kamera |
---|---|---|
Bildverarbeitungsalgorithmen | Beschränkte, vorgegebene Anzahl | Frei programmierbar |
Inbetriebnahme | Parametrieren oder Einlernen | Programmieren |
Bildrate | bis zu 120 frames per second | je nach Typ, bis zu 3000 fps möglich |
Bildauflösung | QVGA – VGA | je nach Typ, meist mehr als 1024 × 768 Pixel |
Spezialisierung
BearbeitenVision-Sensoren sind auf bestimmte Anwendungsfelder (Branchenlösung) spezialisiert und für wenig komplexe Bildverarbeitungsaufgaben geeignet. Sie enthalten Schnittstellen zur Kommunikation, zum Beispiel Ethernet, aber auch industrietaugliche 24-Volt-Schnittstellen zum Anschluss an SPS oder Pneumatikventile.
Aus Gründen einer einfachen Bedienung ist die Anzahl der hard- und softwareseitigen Bedienelemente stark reduziert, so dass meist nur geringe Anpassungen an die Applikation möglich sind.
Bestandteile
BearbeitenEin Vision-Sensor besteht typischerweise meist aus folgenden Komponenten:
- Integrierte Beleuchtung meist Leuchtdioden
- Integriertes Objektiv
- ein bildgebender Sensor zum Beispiel CCD- oder CMOS-Sensor und dessen Ansteuerung
- einem Festspeicher für die Firmware und die aktuelle Sensorparametrierung
- einem Bild- und Datenspeicher meist als RAM ausgeführt
- einem Echtzeit Bildverarbeitungsprozessor, realisiert als DSP, CPU, FPGA oder als (Embedded) PC
- Anwendungsspezifische Informationsverarbeitung
- Schnittstelle zum Anschluss an einen externen Rechner meist USB, Ethernet – selten FireWire
- digitale Ein- & Ausgänge in 24 V Technik zum Anschluss z. B. an eine SPS
Typen
Bearbeiten- Einknopf-Sensoren mit Einlern-Knopf als einzigem Bedienelement (i. A. zum Einlernen eines Musters)
- applikationsspezifische Sensoren mit wenigen einzustellenden Parametern (z. B. Sensoren für Druckbilderkennung, DataMatrix-Code-Leser), Einstellung durch eine Handtastatur oder ein abgesetztes Bediengerät
- Universalsensoren (general-purpose sensor) mit Bedienoberflächen zur umfangreicheren Parametrisierung (PC-Bedienoberfläche)
Die zuletzt genannten Universalsensoren besitzen nachstehende für Prüfabläufe typische Funktionen:
Funktion | Beschreibung | Anwendung |
---|---|---|
Grauwertvergleich | prüft die prozentuale Helligkeit | Unterscheidung von hellen und dunklen Teilen |
Kontrasterkennung | prüft den Kontrast im Bild | Anwesenheitsprüfung z. B. Schriftzug auf Teil |
Pixelzählung | zählt die Anzahl der Pixel mit einem bestimmten Grauwert | Teileunterscheidung, Formprüfung |
Konturanalyse | prüft die Form | Teileunterscheidung z. B. Rechteck vs. Dreieck |
Mustererkennung | sucht ein eingelerntes Muster im Bild | Teile finden, zählen, Unterscheidung von Gut-/Schlecht-Teil |
Distanzvergleich | ermittelt den Abstand zwischen zwei Grauwertkanten in Pixeln | Sortieren von unterschiedlich breiten / hohen Teilen |
Weblinks
Bearbeiten- Klein, smart und mit allem Nötigen ausgestattet Artikel in der Elektronikpraxis vom 1. Oktober 2008
- Definition Vision-Sensor EMVA