Vithoba
Vithoba (IAST: Viṭhobā; Marathi विठ्ठल, auch bekannt als Vi(t)thal(a), Panduranga, Parabrahma etc.) ist eine hinduistische Gottheit, die hauptsächlich im indischen Bundesstaat Maharashtra verehrt wird.[1]
Konzept
BearbeitenVithoba wird im Allgemeinen als eine Manifestation des Gottes Vishnu oder seines Avataras Krishna angesehen und ist stark mit der bhakti-Bewegung verbunden. In manchen Vorstellungen verbinden sich die drei – ursprünglich getrennt voneinander entstandenen – Gottheiten zu einer neuen Einheit (dem „Göttlichen“ schlechthin), in die manchmal auch noch Shiva und Brahma einbezogen werden, wodurch der polytheistische Hinduismus auch eine starke monotheistische Komponente erhält.
Darstellung
BearbeitenFigürliche Darstellungen zeigen Vithoba als einen dunkelhäutigen Knaben, der auf einem Ziegelstein steht und die Hände in die Hüften stützt. Häufig befindet er sich in Begleitung seiner Hauptgefährtin Rakhumai. Die Vithoba-Statue im Shri Vitthal-Rukmini Mandir in Pandharpur gilt als aus sich selbst heraus geschaffen (swayambhu).
Historische Anhänger
BearbeitenDie Anfänge des Vithoba-Kultes reichen mindestens bis ins 13. Jahrhundert zurück. Berühmte historische Anhänger waren Namdev, Dnyaneshwar, Eknath, Tukaram u. a.; sie werden von vielen Indern als „heilig“ verehrt und entsprechend als sant tituliert.
Tempel
BearbeitenDer bedeutendste Tempelkomplex zu Ehren Vithobas/Vithalas befindet sich am Ufer des Flusses Bhima in der Stadt Pandharpur in Maharashtra.
Pilgerfahrt
BearbeitenAlljährlich im Sommer findet eine bedeutende Wallfahrt von Alandi und anderen Städten aus zum Tempel in Pandharpur statt.
Literatur
Bearbeiten- G. A. Deleury: The Cult of Vithoba. Deccan College 1960
- Ramachandra Cintamana Dhere: The Rise of a Folk God. Vitthal of Pandarpur. Oxford University Press 2011, ISBN 978-0-19-977759-4.
Weblinks
Bearbeiten- Vithoba in Pandharpur – Fotos + Infos (englisch)
- Vithoba – Fotos + Infos (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anneliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik. DuMont Buchverlag, Köln 1983, S. 69.