Voggendorf (Bechhofen)

Ortsteil des Marktes Bechhofen (Mittelfranken)

Voggendorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Bechhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Voggendorf liegt in der Gemarkung Wiesethbruck.[3]

Voggendorf
Markt Bechhofen
Koordinaten: 49° 10′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 49° 9′ 49″ N, 10° 35′ 27″ O
Höhe: 424 m ü. NHN
Einwohner: 188 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl: 91572
Vorwahl: 09822
Luftbild von Voggendorf (2016)
Luftbild von Voggendorf (2016)

Geografie

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Durch das Dorf fließt der Bronnenwasengraben, der unmittelbar südlich als linker Zufluss in die Wieseth mündet. Der Ort liegt in einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Grünland mit vereinzeltem Baumbestand und Ackerland. Im Nordwesten wird die Flur Langer Morgen genannt, im Nordosten Heide und im Osten Lämmerwasen. Im Süden jenseits der Wiese befindet sich ein Naturschutzgebiet.

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße AN 57, die nach Wiesethbruck (1,1 km östlich) bzw. nach Fröschau zur Staatsstraße 2220 führt (1,6 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Großenried (2,5 km nördlich) und zur Burgstallmühle (0,5 km südlich).[4]

Geschichte

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Voggendorf lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 bestand der Ort aus neun Anwesen mit zehn Mannschaften und einem Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das eichstättische Kastenamt Arberg-Ornbau (ein Schafhof mit doppelter Mannschaft, ein Gütlein) und das Rittergut Wiesethbruck der Schenken zu Geyern zu Syburg (ein Hof, sechs Gütlein).[5] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Voggendorf dem Steuerdistrikt Bechhofen und der Ruralgemeinde Wiesethbruck zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Voggendorf am 1. Oktober 1971 nach Bechhofen eingemeindet.

Im Ort gab es von 1945 bis 1957 auf einem ehemaligen Wehrmachtsgelände (Flugplatz) ein Lager für Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten und später auch aus Ungarn, die in neun Großraumbaracken, zwei Mehrzweckbaracken und einer provisorischen Kirche lebten. Zeitweise waren es bis zu 1200 Personen. Mit der damaligen Bevölkerung von Voggendorf – nur ca. 80 Einwohner – waren Konflikte an der Tagesordnung. Heute erinnert eine große Infowand in der Ortsmitte an das Lager Voggendorf. Von den über 1000 Flüchtlingen haben ca. 70 % in Bechhofen und Umgebung eine neue Heimat gefunden. Alle drei Jahre wird in Voggendorf das große Lagerfest gefeiert. Dann treffen sich die ehemaligen Bewohner aus ganz Deutschland wieder.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1818 1840 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2001 2011 2017 2023
Einwohner 92 87 88 78 105 96 127 183 133 153 148 151 171 170 188
Häuser[7] 17 16 23 26 27 27 31 44
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Blasius (Arberg) gepfarrt,[9][21] die Protestanten waren ursprünglich nach St. Maria (Königshofen an der Heide) gepfarrt,[9] seit 1902 ist die Pfarrei St. Johannis (Bechhofen) zuständig.[13]

Literatur

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Commons: Voggendorf (Bechhofen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Halbjahresstatistik. (PDF; 19KB) Markt Bechhofen, 31. Dezember 2023, abgerufen am 9. Januar 2024.
  2. Gemeinde Bechhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Voggendorf (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 35. Dort wird bei den zwei eichstättischen Untertansfamilien genauer differenziert: eine unterstand dem Kastenamt Arberg-Ornbau, eine dem selbigen Amte inkorporierten Vogteiamt Königshofen.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 98 (Digitalisat).
  9. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 162 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1026, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1192, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1122 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1060 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
  19. Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen - 650 Jahre Markt : ein Fest- und Heimatbuch. Bechhofen 2001, DNB 1073672085, OCLC 711811793, S. 192.
  20. Halbjahresstatistik 31.12.2017. (PDF; 13,8 KB) In: markt-bechhofen.de. Abgerufen am 2. August 2023.
  21. Pfarrverband Obere Altmühl-Heide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 18. März 2023.