Volker Beier (* 25. April 1943 in Chemnitz; † 29. November 2023) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.[1]

Volker Beier in seinem Atelier (2011)

Volker Beier wurde am 25. April 1943 als das jüngste von drei Kindern des Architekten und Baumeisters Walter Beier und seiner aus einem Handwerksbetrieb stammenden Mutter geboren. 1957 bis 1960 ließ er sich in der Paul Münzner Steinmetz- und Steinbildhauerinnung zu Chemnitz[2] zum Steinmetz und Bildhauer ausbilden, um anschließend an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig zu studieren. Seine Lehrer waren Hellmuth Chemnitz und Gerhard Eichhorn. Das Studium beendete er 1963 mit dem Abschluss zum Diplom-Bildhauer mit Fachhochschule. Von 1963 bis 1966 arbeitete er als Bildhauer und war Abteilungsleiter in der PGH Bauhütte Chemnitz. 1965 und 1966 leistete Beier seinen Grundwehrdienst in der NVA.

Ab 1967 war Beier freischaffend tätig. 1969 wurde er zu einem Meisterschülerstudium an der Akademie der Künste in Moskau bei Nikolai Wassiljewitsch Tomski und 1974 bis 1976 an der Akademie der Künste Berlin bei Gerhard Geyer berufen. Beide Studien beendete er mit dem Grad des Meisterschülertitels. Im Anschluss leitete er verschiedene Zirkel der Spezialschule für Leiter des Bildnerischen Volksschaffens in Leipzig, Karl-Marx-Stadt und Eisenach. Ebenfalls hatte er einen Werkvertrag mit dem VEK Ingenieur-, Tief- und Verkehrsbaukombinat Karl-Marx-Stadt zur Leitung eines Zeichen- und Modellierzirkels.

1990 bis 1992 nahm er eine Lehrtätigkeit an der 1. Freien Schule Chemnitz auf.

Weiterhin war er von 1991 bis 1994 als ehrenamtlicher Kulturredakteur im Sächsischen Tageblatt tätig. U Beier war ab 1966 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und ab 1990 Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler sowie ab 1992 Mitglied der europäischen Künstlergruppe 2001.

In dem Bildband Volker Beier – Plastik & Zeichnung[3] legen die Kunstwissenschaftler Ulrike Meier, Walburg Törmer-Balogh und Werner Ballarin (Gründungsdirektor der Neuen Sächsischen Galerie) dar, dass er den verschiedensten Materialien, wie Bronze, Eisen, Porphyr und überwiegend auch anderen Hartgesteinen, warme und ansprechende Formen zu verleihen im Stande ist. In den 1980er Jahren erschloss er sich für seine Arbeit den Zöblitzer Serpentin.

Beier lebte in Leukersdorf. Sein Grab befindet sich auf dem Chemnitzer Friedhof St. Nikolai.

Werke (Auszug)

Bearbeiten

Ehrungen

Bearbeiten

Ausstellungen

Bearbeiten

Eigene Ausstellungen

Bearbeiten
  • 1974 Freiberg
  • 1977 und 1988 Leipzig
  • 1979 und 1982 Karl-Marx-Stadt
  • 1980 Zwickau
  • 1984 und 1985 Rochsburg
  • 1984 Cottbus
  • 1988 Majakowski Galerie, Berlin (West). Ein Akademiemitglied, hier Gerhard Geyer, stellt einen seiner Meisterschüler vor.
  • ferner Auerbach/V., Eisenach, Greifswald, Hohenstein-Ernstthal, Mittweida, Porta Westfalica, Potsdam, Reichenbach/Vogtl., Rochlitz, Schönebeck und Solingen.

Ausstellungsbeteiligungen

Bearbeiten
  • 1967, 1972, 1982 und 1987 Kunstausstellung der DDR
  • 1969, 1974, 1979 und 1985 Bezirkskunstausstellung Karl-Marx-Stadt
  • 1984 Bezirkskunstausstellung Gera
  • 1974 und 1978 Junge Künstler der DDR, Frankfurt (Oder)
  • 1968 Sieger der Geschichte, Halle (Saale)
  • 1970 Im Geiste Lenins, Berlin
  • 1973 Plastik und Blumen, Berlin
  • 1975 Kleinplastik und Grafik, Wanderausstellung
  • 1975 In Freundschaft verbunden, Berlin
  • 1976 Jugend und Jugendobjekte, Karl-Marx-Stadt
  • 1979 Jugend in der Kunst, Berlin
  • 1980 Kunstpreisträger des FDGB, Rostock
  • 1981 Kunstausstellung 25 Jahre NVA, Dresden
  • 1984 Junge Bildhauer der DDR, Magdeburg
  • 1984 Kunst und Sport, Leipzig
  • 1984 Retrospektive 1945–1984, Karl-Marx-Stadt
  • 1985 Auf gemeinsamen Wegen, Berlin
  • 1986 Grenztruppenausstellung, Suhl
  • 1986 Soldaten des Volkes, Cottbus
  • 1987 Bildhauerzeichnungen der DDR, Dresden
  • 1989 Bauleute, Berlin
  • ferner: Annaberg-Buchholz, Bad Elster, Budapest, Irkutsk, Lissabon, Madeira, Moskau, Oelsnitz/Erzgeb., Paris, Pistany, Rom, Wien und Wolgograd.

Literatur

Bearbeiten
  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 59.
  • Günter Meißner (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Band 8. Verlag Saur, München 1994, ISBN 3-598-22748-5, S. 330.
  • Ullrich Kuhirt (Hrsg.): Kunst der DDR. Band 1960–1980. Verlag Seemann, Leipzig 1983, DNB 840469845.
  • Bürgerportraits. Ausgabe Region Chemnitz. Lipsia-Präsenz-Verlag, Delitzsch 2007, ISBN 978-3-938128-39-8.
  • Werner Ballarin, Ulrike Meier, Walburg Törmer-Balogh: Volker Beier – Plastik & Zeichnung. Hrsg.: Dieter Füsslein. Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz 2003, ISBN 3-910186-41-6.
  • Rolf Magerkord (Hrsg.): Bildende Kunst Karl-Marx-Stadt: 1970–1976; Malerei, Grafik, Plastik. 1. Auflage. Bezirkskunstzentrum Karl-Marx-Stadt, Karl-Marx-Stadt 1978, DNB 800614984.
  • Ulrich Hammerschmidt (Hrsg.): Kunstpfade: Wege zur Kunst in Sachsen. 1.–4. Auflage. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2001, DNB 96857288X.
  • Städtische Museen Karl-Marx-Stadt (Hrsg.): Plastik: Bildhauer des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druckhaus, Karl-Marx-Stadt 1989, OCLC 313512425.
  • Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur; Bezirkskunstzentrum (Hrsg.): Retrospektive 1945–1984: Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt, Ausstellung anlässlich des 35. Jahrestages der DDR vom 28. September 1984 bis 14. Februar 1985. Karl-Marx-Stadt 1984, DNB 20982235X.
Bearbeiten
Commons: Volker Beier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karl-Heinz Weigelt, Sieglinde Weigelt, Gunter Weigelt: Medaillen aus Meissener Porzellan. 1980–1983. VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1986, S. 470 f.
  2. Paul Münzner Steinmetz- und Steinbildhauerinnung zu Chemnitz (Memento vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive)
  3. Bildband – Plastik und Zeichnungen
  4. Amtsblatt Chemnitz vom 10. September 2021 (Memento vom 20. Juni 2022 im Internet Archive) – Interview mit Volker Beier auf Seite 5.
  5. Geithainer Marktbrunnen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. Oberbürgermeisterin Helma Orosz übergibt neue Erinnerungsstelle. Landeshauptstadt Dresden, 10. Februar 2009, abgerufen am 25. Dezember 2016 (Pressemitteilung).
  7. Uwe Rechtenbach: Gedenkstein für eine Fotografin: Stele erinnert an Maria Schmid-Billhardt. In: Freie Presse. 7. August 2011, archiviert vom Original am 23. Mai 2013; abgerufen am 9. August 2011.
  8. Die Carlowitz-Büste, Carlowitz-Gesellschaft