Volker H. W. Schüler

deutscher Heimatforscher, Historiker, Sachbuchautor, Publizist, Verleger und Hörfunkredakteur

Volker Hans Werner Schüler[1] (* 1939[2] in Köln[3]) ist ein deutscher Historiker und Heimatkundler, Buchautor, Publizist und Verleger. Zuvor war er Journalist und Rundfunkredakteur. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die neuere Geschichte des Rhein-Erft-Kreises sowie des weiteren Erft- und Rheinlandes.

Leben und Wirken

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Nach der Schulzeit studierte Schüler an den Universitäten in Göttingen und Tübingen. Er begann zunächst ein Medizinstudium, wechselte dann aber ins geisteswissenschaftliche Fach und absolvierte in Geschichte, Publizistik und Theaterwissenschaften.[3] Seit 1960 ist er Mitglied des Corps Rhenania Tübingen.[4]

Nach dem Studium folgte eine langjährige Berufstätigkeit als Journalist, Nachrichtenredakteur und zuletzt als Chef vom Dienst beim Hörfunk, zunächst ab Ende der 1960er Jahre bei der Deutschen Welle, ab 1970 beim Deutschlandfunk in Köln.[3][5][1]

Nachdem er 1997 in den Vorruhestand getreten war, konzentrierte sich Schüler verstärkt auf seine Tätigkeit als Heimatforscher und freiberuflicher Schriftsteller. Basierend auf eigenen Recherchen in den Bibliotheken und Archiven der Region erstellte Schüler eine Vielzahl von Publikationen, darunter sowohl Monografien als auch Artikel in Fachzeitschriften (siehe auch Abschnitt Literatur unten). Inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit bildete die neuere Geschichte des Erftlandes mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, die Industriegeschichte des Rheinischen Braunkohlereviers, der Ausbau der Eisenbahn- und Kanalstreckennetze um Köln, sowie die zahlreichen historischen Mühlen[6] der Region. Für seine Forschung arbeitete Schüler eng mit den Archiven im Rhein-Erft-Kreis[7] und dem Firmenarchiv der RWE Power (vormals Rheinbraun) zusammen. Neben Sachbüchern gab Schüler auch eine überarbeitete und ergänzte Auflage eines Kriminalromans des Autors Hans Blum aus dem Jahr 1904 mit regionalem Bezug neu heraus.[8][9]

Um einige seiner Bücher zu publizieren, wurde Schüler auch als Verleger tätig und gründete den Eigenverlag Documenta Berchemensis Historica (DBH).[10] Als Teil der gleichnamigen Buchreihe erschienen in Schülers Verlag auch Werke anderer Heimatkundler der Region.

Ergänzend zu seiner Tätigkeit als Heimatforscher und Autor engagierte sich Schüler ehrenamtlich in verschiedenen heimatkundlichen und denkmalpflegerischen Organisationen.[11]

Ehrungen

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Für sein ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste als Heimatforscher wurde Schüler 2003 mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet.[11][5][1]

Im Jahr 2014 bekam Schüler die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[11]

Literatur

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Neben zahlreichen Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften schrieb Schüler eine Reihe von Fachbüchern. Die meisten dieser Werke erschienen bei Sutton[12] oder in Schülers eigenen Verlag DBH.[10] Mehrfach arbeitete Schüler als Autor mit Gabriele Scholz, geb. Mohr (Archivarin des Rhein-Erft-Kreises) und mit Manfred Coenen (Archivar der RWE) zusammen.

Fachbücher von Volker Schüler (Auswahl):

  • Volker H. W. Schüler, Wolfgang E. R. Glaser: Die Frechener Bäche und der Kölner Randkanal (= Schriftenreihe des Frechener Geschichtsvereins e. V. Band 5). Frechener Geschichtsverein, Frechen 2011, ISBN 978-3-943235-01-2.
  • Gabriele Mohr, Volker Schüler: Hürth 1948 bis 1978. Sutton, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-554-X.
  • Gabriele Scholz, Volker Schüler: Impressionen aus dem Landkreis Köln. Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-767-4.
  • Gabriele Scholz, Volker Schüler: Landkreis Bergheim/Erft. Sutton, Erfurt 2000, ISBN 3-89702-246-X.
  • Gabriele Scholz, Volker Schüler: Stadt Frechen. Die ersten Jahre. Sutton, Erfurt 2001, ISBN 3-89702-381-4.
  • Karl Pokschewinski, Volker Schüler, Manfred Coenen: Brikettfabriken und Anschlussbahnen im rheinischen Braunkohlenbergbau. Lokrundschau, Gülzow 2004, ISBN 978-3-931647-18-6.
  • Volker H. W. Schüler, Manfred Coenen: Das rheinische Braunkohlenrevier 1877 bis 1957 (= Arbeitswelten). Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-643-0.
  • Manfred Coenen, Volker H. W. Schüler: Klütten und Kraftwerke: Impressionen aus dem Norden des rheinischen Braunkohlenreviers. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-056-4.
  • Volker H. W. Schüler: Zwischen Kirche und Hakenkreuz: Der Kreis Bergheim in nationalsozialistischer Zeit. in zwei Bänden. Buchdruck und Buchhandlung des Erft-Boten Neunzig, Bedburg 1995, DNB 94380616X.
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Einzelnachweise

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  1. a b c Spannend und auf sehr hohem Niveau. Der Landschaftsverband ehrte Heimatforscher und Autor Volker Schüler mit dem Rheinlandtaler. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 2. Juli 2003 (Volltext im Online-Archiv des KStA).
  2. Horst Engel stellt Buch vor. FDP Rhein-Erft, 2. November 2004, abgerufen am 10. März 2014.
  3. a b c Zu Hause ist wo man sich auskennt. Im Gespräch mit Volker Schüler. Laetitia Vitae – Genuss und Lifestyle im Rhein-Erft-Kreis, abgerufen am 10. März 2014.
  4. Kösener Corpslisten 1996, 133, 1226
  5. a b Heinz-Ludwig Kanzler: Die Geschichte der Stadt erforscht. In: Rhein-Erft Rundschau. 1. Juli 2003 (Volltext im Online-Archiv der Rhein-Erft Rundschau).
  6. Veröffentlichungen zur Mühlenkunde. Mühlenverband Rhein-Erft-Rur e.V., abgerufen am 14. März 2014.
  7. Fundgruben. Die Archive im Rhein-Erft-Kreis sowie das Stadt- und Kreisarchiv Düren. Pulheim 2010 (Download als PDF bei der Stadt Hürth).
  8. Dieter Wolf: Ein Krimi als Heimatroman. In: Rhein-Erft Rundschau. 3. September 2010 (Volltext im Online-Archiv der Rhein-Erft Rundschau).
  9. Hans Blum, Linda Godry: Die Überbande oder Kommissar Mardersteck ermittelt (= Documenta Berchemensis Historica. Band 4). V. H. W. Schüler (DBH-Verlag), Frechen 2002, DNB 987507710.
  10. a b Herzlich Willkommen beim DBH Verlag Schüler. Volker Schüler, abgerufen am 11. März 2014.
  11. a b c Volker Schüler aus Erftstadt erhält Verdienstmedaille. Videos der Feierstunde mit Verleihung und Laudatio. BMTV Regionalfernsehen, 31. Januar 2014, abgerufen am 10. März 2014.
  12. Volker Schüler. Sutton-Verlag, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2016; abgerufen am 10. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.suttonverlag.de