Volksbank Dill
Die Volksbank Dill eG war eine deutsche Genossenschaftsbank in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft mit Hauptsitz in Dillenburg. Mit rund 20.000 Mitgliedern und einem Bilanzvolumen von über 670 Mio. Euro war sie die größte Genossenschaftsbank im nördlichen Lahn-Dill-Kreis. Ihr Geschäftsgebiet war in etwa deckungsgleich mit dem ehemaligen Dillkreis.
Volksbank Dill eG | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Dillenburg |
Rechtsform | Eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 516 900 00[1] |
BIC | GENO DE51 DIL[1] |
Gründung | 6. Mai 1861 |
Auflösung | 2018 |
Verband | Genossenschaftsverband e.V., Frankfurt am Main |
Website | www.vobadill.de |
Leitung | |
Vorstand | Ralph-Uwe Orth (Sprecher) Armin Wickel |
Aufsichtsrat | Ralf Immel (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Geschichte
Bearbeiten1861 wurde der erste Vorschussverein in Dillenburg gegründet. Aufgrund der Industrialisierung wurde in dieser Zeit für viele Bauern und Handwerker der Konkurrenzkampf immer härter, und um überleben zu können, mussten sie ihr Gewerbe über Betriebsmittelkredite finanzieren. Im Gegensatz zu vielen privaten Kreditgebern bot der Vorschussverein für diese Darlehen faire Bedingungen. Dadurch fand der Verein immer mehr Anhänger und wuchs stetig an. Die Idee war so erfolgreich, dass weitere genossenschaftliche Vereine gegründet wurden; so entstanden u. a. auch die anderen Genossenschaftsbanken.
1926 entschloss man sich, eine Namensänderung vorzunehmen: Aus dem Vorschussverein zu Dillenburg wurde die Dillenburger Bank eGmbH. Die schweren Krisenjahre 1931/32 brachten große Rückschläge für die Bank mit sich. Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernahmen, bedrohte ihr Totalitätsanspruch alle genossenschaftlichen Verbände, da die Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung nicht in das Bild der diktatorischen Machtansprüche des NS-Regimes passten. In diesem Zuge wurden alle Genossenschaftsbanken im Reichsgebiet umbenannt. Die Dillenburger Bank firmierte fortan als Volksbank Dillenburg eGmbH.
In der Nachkriegszeit war die Idee der Selbsthilfe und -verantwortung wieder sehr gefragt. Mit der Währungsreform 1948 startete die Dillenburger Bank eGmbH in ein neues Kapitel. In den folgenden Jahren stiegen mit dem Wirtschaftsaufschwung die Mitgliederzahlen und der Bedarf nach Finanzdienstleistungen, sodass Anfang der 60er Jahre die ersten Zweigstellen rund um Dillenburg eröffnet wurden.
1975 gab es den ersten größeren Zusammenschluss anderer kleinerer Volksbanken im ehemaligen Dillkreis. Die Volksbank Ewersbach schloss sich mit der zwischenzeitlich im Aartal entstandenen Raiffeisenbank Dill eG Mittenaar-Bicken zur Volksbank und Raiffeisenbank Dill eG zusammen, deren Hauptsitz sich in Dietzhölztal-Ewersbach befand.
Die erste große Fusion erfolgte schließlich 1991 zwischen der Volksbank Dillenburg eG und der Volksbank Haiger eG und führte zur neuen Firmierung Volksbank Dillenburg-Haiger eG. Nur zwei Jahre später folgte schon die zweite große Fusion mit der Volksbank und Raiffeisenbank Dill eG. Seit 1993 firmierte die Bank unter dem Namen Volksbank Dill eG.
Im Jahre 2018 fusionierte die Bank mit der benachbarten VR Bank Biedenkopf-Gladenbach und der Volksbank Herborn-Eschenburg zur VR Bank Lahn-Dill eG.
Literatur
Bearbeiten- Volksbank Dill eG (Hrsg.): Jubiläumsband Volksbank Dill eG – 150 Jahre Vertrauen und Sicherheit – 1861–2011, Dillenburg 2011.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
Koordinaten: 50° 44′ 22,2″ N, 8° 17′ 11,4″ O