Von-der-Decken-Sifaka

Art der Gattung Sifakas (Propithecus)

Der Von-der-Decken-Sifaka (Propithecus deckenii) ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Ehemals galt er als Unterart des Larvensifakas.

Von-der-Decken-Sifaka

Von-der-Decken-Sifaka (Propithecus deckenii)

Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini)
Teilordnung: Lemuren (Lemuriformes)
Familie: Indriartige (Indriidae)
Gattung: Sifakas (Propithecus)
Art: Von-der-Decken-Sifaka
Wissenschaftlicher Name
Propithecus deckenii
A. Grandidier, 1867

Die Art ist nach dem deutschen Afrikaforscher Karl Klaus von der Decken benannt.[1]

Merkmale

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Das Fell der Von-der-Decken-Sifakas ist überwiegend weiß, der Nacken, die Schultern, der Rücken und die Gliedmaßen sind manchmal leicht gelbbraun oder silbergrau gefärbt. Die Hautfarbe ist schwarz. Das Gesicht und die kleinen runden Ohrmuscheln sind unbehaart, die Schnauze ist stumpfer als bei anderen Sifakas. Die Augenfarbe ist rot oder orange-rot. Es gibt auch melanistische Individuen, bei diesen sind der Kopf und der Nacken schwarz und die Schultern, die Oberarme und der vordere Teil des Rückens graubraun. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 42 bis 48 Zentimetern, der Schwanz misst 50 bis 60 Zentimeter und das Gewicht beträgt 3,5 bis 4,5 Kilogramm.

Verbreitung und Lebensweise

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Verbreitungsgebiet des Von-der-Decken-Sifaka

Von-der-Decken-Sifakas leben wie alle Lemuren nur auf Madagaskar. Ihr Verbreitungsgebiet liegt an der Westküste der Insel zwischen den Flüssen Mahavavy und Manambolo, die genauen Abgrenzungen sind aber nicht bekannt. Ihr Lebensraum sind trockene Laubwälder. Ansonsten ist über ihre Lebensweise wenig bekannt, die dürfte weitgehend mit der des Larvensifakas übereinstimmen. Sie sind tagaktiv und halten sich meist auf den Bäumen auf. Sie leben in Gruppen von zwei bis zehn (meist drei bis sechs) Tieren.

Gefährdung

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Die Hauptgefahr für diese Primaten stellt die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzungen und Holzkohleerzeugung dar. Aufgrund eines strengen Tabus werden sie in einem Großteil des Verbreitungsgebietes nicht gejagt, sie werden dadurch relativ zahm und leben auch in Ortschaften. Die IUCN listet die Art als „gefährdet“ (vulnerable).

Literatur

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  • Nick Garbutt: Mammals of Madagascar. A Complete Guide. Yale University Press, New Haven CT 2007, ISBN 978-0-300-12550-4.
  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2002, ISBN 3-540-43645-6.
  • Russell A. Mittermeier, Jörg U. Ganzhorn, William R. Konstant, Kenneth Glander, Ian Tattersall, Colin P. Groves, Anthony B. Rylands, Andreas Hapke, Jonah Ratsimbazafy, Mireya I. Mayor, Edward Louis jr, Yves Rumpler, Christoph Schwitzer, Rodin Rasoloarison: Lemur Diversity in Madagascar. In: International Journal of Primatology. 29, 2008, ISSN 0164-0291, S. 1607–1656.
  • Neil Shea: Stone Forest (Tsingy de Bemaraha, Madagascar’s limestone forest). In: National Geographic. 11/2009, online.

Einzelnachweise

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  1. Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009, ISBN 978-0-8018-9304-9, S. 104 (Decken).
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Commons: Von-der-Decken-Sifaka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien