Vor dem Rostocker Tor
Die Straße Vor dem Rostocker Tor (auch: Rostocker Tor) ist eine Ausfallstraße und liegt außerhalb der einstigen Wallanlage der ehemaligen Bischofsresidenz und Universitätsstadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.
Vor dem Rostocker Tor | |
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Straße in Bützow | |
Blick auf die Straße Vor dem Rostocker Tor | |
Basisdaten | |
Stadt | Bützow |
Bauwerke | Fachwerk, Backstein – Architektur |
Nutzung | |
Straßengestaltung | Einbahnstraße |
Geografische Lage
BearbeitenDie Straße Vor dem Rostocker Tor ist in beide Richtung befahrbar, der Fahrbahnbelag besteht aus Asphalt. Die Straße gestaltet sich je nach Abschnitt unterschiedlich. Als Quergasse ist der Lohngerbergang und der Schutenstellergang (ehem. Gänsewiesen) an diese Straße angeschlossen. Sie verbindet die Landesstraße L131 mit den Landesstraßen erster Ordnung L11 und L14.
Geschichte
Bearbeiten1249 wurde die Stadt Bützow, mit einer Wallanlage befestigt.[1] Die Befestigung bestand aus einer Stadtmauer und derer zunächst hölzerner, später steinernen Toren mit Schanzen (Haupt- und Stadtthor der Bischofsburg, Rühner Thor, Rostocker Thor, Wolker Thor, Ausfalltor), zudem formte sich im Laufe der Zeit eine Holzwegung, welche in- und außerhalb der Stadt verliefen.[2] Der Damm hinter dem Rostocker Tor führte in die Bützower Feldmark, weiterführend zu dem Domanialgüter Horst und dem wichtigen Handelsweg in das Kuhtor und später in das Steintor der Hansestadt Rostock. Die Straße würden nach ihrer Lage und dem Stadttor benannt.
Eine Auswirkung des Stadtbrandes von 1716 war die Bebauung der Straße Vor dem Rostocker Tor. Sie ist die erste außerhalb der Stadtmauer errichtete Ansiedlung der Stadt Bützow. Hier siedelten sich vorrangig Ackerbürger an, weitere freie Flächen wurden als Nutzgärten urbar gemacht.[3]
Straßenname im Wandel der Zeit
BearbeitenDer erste Beleg in dem noch erhaltenen Archivmaterial wird die Straße im Hypothekenbuch der Stadt Bützow aus dem Jahre 1605 unter vorm Rostocker Thore.[4] namentlich erwähnt und ist bis heute unverändert geblieben.[5]
Bebauung
BearbeitenAn der Straße stehen zumeist zweigeschossige Wohnhäuser. Bis 1900 waren folgende Häuser gebaut und Hausnummern vergeben.
Die Denkmalplakette kennzeichnet Baudenkmale der Straße Vor dem Rostocker Tor.
Haus Nr. |
Historische Haus- nummer bis 1908[6] |
Bemerkungen | Geschichte[7][8][9] | |
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1 | 316 | Haus existiert nicht mehr. | ehemals: Postkondukteur a. D. Ch. Schuhmacher, später: Reformierte Gemeinde | |
2 | 315 | ehemals: Ackerbürger P. Roß, später: Ackerbürger H. Possehl | ||
3 | 316A | ehemals: Ackerbürger F. Bergmann, später: Ackerbürger P. Bergmann | ||
4 | 442/3 | ehemals: Kaufmann L. Klemm, später: Gärtnerei O. Dewerth | ||
5 | 316G | ehemals: Ackerbürger F. Hallier | ||
6 | 317 | ehemals: Ackerbürger H. Wendt, später: Ackerbürger C. Burmeister | ||
7 | 316D | ehemals: Gärtnerei J. Fölsch, später: Ackerbürger J. Götz | ||
8 | 316B | ehemals:Gärtnerei C. Vitense, später: Gärtnerei W. Schernau | ||
8A | ehemals: Maurermeister R. Voth | |||
8B | ehemals: Bauunternehmer H. Striggow | |||
9 | 316C | ehemals: Ackerbürger J. Rüßbült, später: Ackerbürger J. Bollbuck | ||
10 | 317F | ehemals: Arbeiter C. Kopplow | ||
11 | 316F | ehemals: Händlerfrau L. Mau | ||
12 | 317E | 2.Bützower Gaswerk mit zwei Gasometern (1902 erbaut und 1972 abgerissen) |
ehemals:Städtische Gasanstalt (Betriebsleiter P. Hünemörder) | |
13 | 316H | ehemals: Gärtnerei R. Folsch | ||
14 | 317D | ehemals: Arbeiter Ch. Kröger | ||
15 | 316K | ehemals: Gärtnerei H. Beyer, später: Gärtnerei W. Stubbe | ||
16 | 317G | ehemals: Musikdirektor H. Curland | ||
17 | ehemals:Stadtkämmerei (Bollenstall) | |||
18 | 317C | ehemals:Ackerbürger J. Bollbuck | ||
19 | 316E | ehemals: Arbeiter F. Lemcke | ||
20 | 317A | ehemals: Arbeiter Ch. Krüger | ||
21 | 317B | ehemals: Fuhrmann H. Both | ||
23 | 316J | ehemals: Arbeiter L. Kaiser | ||
25 | 6 / 6A | Ausflugslokal Kaffeekrug |
ehemals:Gastwirt F. Schmidt, später: Gastwirtin W. Warning | |
27 | Bockwindmühle (Ende der 1930er Jahre in Verfall geraten) | ehemals: Müllermeister Al. Reinwein, später: Müllermeister E. Lange | ||
29 | 989 | ehemals: Ackerbürger F. Lüß |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. 1 und 2. Bützow 1995.
- Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christine Wieczorek: Die Bischofsburg in Bützow. Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem „Krummen Haus“. In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns. Band 39. Schwerin 2005, S. 219–220.
- ↑ Wolfgang Schmidtbauer: Zwischen Gründung und Dreißigjährigem Krieg. In: MFP-Sonderpublikation Nr.7 (Hrsg.): Bützow – meine Heimatstadt-Betrachtung zur Stadtgeschichte. Band 1. Bützow 2021.
- ↑ Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützo 2002, S. 15.
- ↑ Stadt Bützow: 1605 als vorm Rostocker Thore, namentlich erwähnt. In: Historisches Archiv Bützow, Hypothqekenbuch 1602–1762. S. 4.
- ↑ Wolfgang Schmidtbauer: Straßenliste Bützow, Manuskript. 22. Februar 2011.
- ↑ Magistrat der Stadt Bützow (Hrsg.): Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
- ↑ Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg: Bützow. In: Adreßbuch über und für den Gewerbe- und Handelsstand der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. Schwerin 1862, S. 84–87.
- ↑ Ancestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1867.
- ↑ Carl Buhr: Adressbuch für Bützow. Bützow 1908.
Koordinaten: 53° 51′ 3″ N, 11° 59′ 16″ O