Diese Vorlage dient der Darstellung von Versfüßen, Metren und Strophenformen in metrischer Notation, sowohl in der üblichen Form als auch in der Notation von Andreas Heusler.[1] Dabei werden zur Darstellung der Symbole der metrischen Notation im Quelltext folgende ASCII-Zeichen verwendet:
Kodierung | Darstellung | Bedeutung |
---|---|---|
/ | — | Hebung / lange bzw. betonte Silbe |
- | ◡ | Senkung / kurze bzw. unbetonte Silbe |
% | × | elementum anceps; lange oder kurze Silbe |
§ | ◡◡ | in zwei Kürzen auflösbares langes Element |
$ | ◡◡ | elementum biceps; durch lange Silbe vertretbare Doppelkürze |
^ | ^ | fehlendes Element (am Versanfang Akephalie; am Versende Katalexe) |
! | | | Separierung von Versfüßen. Wenn die Versfüße nicht markiert werden, kann der senkrechte Strich auch zur Markierung der Zäsur verwendet werden. |
!! | ‖ | Zäsur |
_ | ̱ | Markierung des Vokals einer langen Silbe im Text; wird hinter den ersten Buchstaben der orthographischen Realisierung des Silbenvokals gesetzt, also bei „ie“ z. B. hinter dem „i“. |
Zur Darstellung der Heuslerschen Notation des Versrhythmus können die folgenden Zeichen verwendet werden:
Kodierung | Darstellung | Bedeutung |
---|---|---|
% | × | Mora mit der musikalischen Entsprechung einer Viertelnote |
x | x | alternativ kann zur Bezeichnung der Mora auch der Kleinbuchstabe x verwendet werden, der unverändert erscheint |
+ | ◡ | halbe Mora mit der musikalischen Entsprechung einer Achtelnote |
* | ◠ | viertel Mora mit der musikalischen Entsprechung einer Sechzehntelnote |
' | ́ | Markierung der ersten Silbe eines Taktes; Hauptakzent (Iktus); Wird hinter den ersten Buchstaben der orthographischen Realisierung des Silbenvokals gesetzt, also bei „ie“ z. B. hinter dem „i“. |
~ | ̀ | Nebenakzent |
^ | ^ | pausiertes Viertel am Versende als Teil der Kadenz |
! | | | Taktgrenze |
!! | ‖ | Versende |
Zu den Heuslerschen Zeichen für 4 Viertel-, 3 Viertel- und halbe Noten siehe unten. Wie in der Musik kann die Länge einer Silbe durch das Nachsetzen eines Punktes um die Hälfte verlängert werden (Punktierung), d. h. x. entspricht 1½ Mora = ⅜ Notenwert.
Außerdem bleiben Zeilensprünge erhalten.
Achtung: Die für die Notation verwendeten Sonderzeichen dürfen bei der Markierung von Text nicht dort enthalten sein. Das gilt insbesondere für das Ausrufezeichen. Aus diesem Grund muss ein solches Sonderzeichen durch das Voranstellen von „\“ (Backslash) geschützt werden:
{{Vers|:Es schlu'g mein He'rz. Geschwi'nd, zu Pfe'rde\! :Und fo'rt, wild wi'e ein He'ld zur Schla'cht.}}
ergibt dann:
- Es schlúg mein Hérz. Geschwínd, zu Pférde!
- Und fórt, wild wíe ein Héld zur Schlácht.[2]
Ohne den Backslash wäre das Ausrufezeichen am Ende der ersten Strophe zu einem senkrechten Strich geworden.
Mit Hilfe des Backslash gefolgt von einem Buchstaben können weitere spezielle Symbole erzeugt werden:
Codierung | Darstellung | Bedeutung |
---|---|---|
\a | ○ | Silbe unbestimmter Dauer |
\a\a | ○○ | Äolische Basis (eine der beiden Silben kann kurz sein) |
\b | ̆ | Breve |
\B | ⏜ | Brücke |
\E | └─┴─┘ | 5 Mora = 1 ¼ ganze Note |
\f | ˌ | Versfußgrenze |
\F | └───┘ | 4 Mora = 1 ganze Note |
\G | └──╴ | 3 Mora = ¾ Note |
\h | ́ | Hauptbetonung (als eigenständiges, nicht kombinierendes Zeichen) |
\H | ── | 2 Mora = 1 halbe Note |
\i | ◠ | Indifferenz |
\I | ◠̣ | einzelne Silbe; alternative Form |
\k | ◡ | einzelne Silbe; in der Regel eine Kürze |
\l | ◡ | einzelne Silbe; in der Regel eine Länge |
\m | ̄ | Makron |
\M | ͞ | doppelter Macron über Diphthong |
\n | ̀ | Nebenbetonung (als eigenständiges, nicht kombinierendes Zeichen) |
\o | (◡) | optionale kurze Silbe |
\s | ⫽ | Strophenende |
\u | unbetonte Silbe (Platzhalter für Betonungszeichen; gewährleistet gleichmäßige Abstände) | |
\v | / | Versende |
\w | ¦ | häufiges Wortende |
Beispiele
Bearbeiten{{Vers|/--!/--}}
ergibt: —◡◡ | —◡◡.
Mit alternativer Markierung der Grenze von Verfuß bzw. Metrum ein jambischer Trimeter:
{{Vers|-/-/\f-/-/\f-/-/}}
ergibt: ◡—◡—ˌ◡—◡—ˌ◡—◡—
{{Vers|:/-/%/!--/-/% :/-/%/!--/-/% :/-/%/!--/-/% ::/--/%}}
ergibt das Schema der Sapphischen Strophe:
- —◡—×— | ◡◡—◡—×
- —◡—×— | ◡◡—◡—×
- —◡—×— | ◡◡—◡—×
- —◡◡—×
Und ein Beispiel für die Heuslersche Notation für „Backe, backe, Kuchen“:
:{{Vers|%'%!%'%!/'!%'^}}
ergibt:
- ×́× | ×́× | —́ | ×́^
Man kann alternativ auch die eigenständigen Betonungszeichen verwenden, die besser sichtbar sind und bei Verwendung des Platzhalter \u bei unbetonten Silben gleichmäßige Abstände der Notationssymbole gewährleistet. Als Beispiel die Heuslersche Notation für die idealtypische germanische Langzeile:
{{Vers|! %\h %\u %\n %\u ! %\h %\u %\n %\u !! %\h %\u %\n %\u ! %\h %\u %\n %\u !!}}
ergibt:
- | × ́ × × ̀ × | × ́ × × ̀ × ‖ × ́ × × ̀ × | × ́ × × ̀ × ‖
Zum Vergleich mit den kombinierenden Betonungszeichen:
- | ×́ × ×̀ × | × ×́ × ×̀ ‖ ×́ × ×̀ × | × ×́ × ×̀ ‖
Man kann die Vorlage mit dem Apostroph als Iktus-Zeichen auch zur Markierung von Hebungen im Verstext verwenden, sofern der Verstext keine sonst von der Vorlage verwendeten Zeichen enthält:
:{{Vers|Ba'cke, ba'cke, Ku'chen}}
ergibt
- Bácke, bácke, Kúchen
Alternativ kann die Hebung auch mit Unterstrich markiert werden (Ba̱cke, ba̱cke, Ku̱chen).
Als Beispiel für die Markierung langer Silben im Text die folgende alkäische Strophe des Horaz:
{{Vers|A_nteha_c nefa_s, de_!pro_mere Ca_ecubu_m ce_lli_s avi_ti_s,!du_m Capito_lio_ Re_gi_na de_me_nti_s rui_na_s fu_nus et I_mperio_ para_ba_t.}}
ergibt:
A̱nteha̱c nefa̱s, de̱ | pro̱mere Ca̱ecubu̱m
ce̱lli̱s avi̱ti̱s, | du̱m Capito̱lio̱
Re̱gi̱na de̱me̱nti̱s rui̱na̱s
fu̱nus et I̱mperio̱ para̱ba̱t.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andreas Heusler: Deutsche Versgeschichte (= Grundriss der germanischen Philologie. 8). 3 Bände. de Gruyter, Berlin u a. 1925–1929.
- ↑ Goethe Willkommen und Abschied, Anfang