Wälderdackel, auch Schwarzwälder Bracke, ist ein mittelgroßer Jagdhund zum Stöbern auf alle vorkommenden Wildarten in den Regionen des Schwarzwaldes. Um seine züchterischen Ziele konsequent weiterverfolgen zu können, strebt der Verein Schwarzwälder Bracke (Wälderdackel) e.V. aktuell (Stand: 2023) keine Aufnahme bei den bekannten Zuchtverbänden, wie etwa bei der FCI oder dem JGHV an. Der Wälderdackel ist für die Brauchbarkeitsprüfung der Landesjagdverbände Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen zugelassen.[1][2]

Wälderdackel
Schwarzwälder Bracke
Wälderdackel
Nicht von der FCI anerkannt
Ursprung:

Deutschland

Widerristhöhe:

28–40 cm

Gewicht:

20 kg

Liste der Haushunde

Herkunft und Geschichtliches

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Die Spuren dieses Dackel-Brackenschlages lassen sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Ursprung liegt vermutlich in den alten kurzhaarigen Dackelrassen und alemannischen Jagd- bzw. Laufhunden. Sie wurden auf der Jagd eingesetzt, bewachten Hof, Menschen und Vieh, wobei der heutige Schwerpunkt auf der Jagd liegt. Bis in den 1980er Jahren verschwand dieser regionale Jagdhund des Schwarzwaldes fast unbemerkt. In den 1990er Jahren wurde der Hundebestand im Schwarzwald wieder erfasst und am 14. Februar 1998 erfolgte im Glottertal die Vereinsgründung zur Sicherung des Wälderdackels.[3][4]

Beschreibung

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Es existieren drei Schläge. Von einem kleinwüchsigen, über einen mittleren, bis zu einem höher gebauten Schlag, wobei die Mehrzahl der Hunde dem mittleren Schlag zuzuordnen sind. Die Widerristhöhe variieren zwischen 28 und 40 Zentimeter bei einem Körpergewicht von acht bis 20 Kilogramm. Die Deckfarbe ist meist dunkel, oftmals mit weißem Brustfleck. Es dominieren die Farben schwarz, braun, wobei auch dreifarbige Hunde anzutreffen sind. Der Wälderdackel gilt außerdem als sehr robust, jagt führerbezogen und verfügt über einen guten Orientierungssinn.[5]

Verwendung

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Wälderdackel

Das Haupteinsatzgebiet ist das Stöbern auf alles Schalenwild sowie auf Fuchs und Hase. Aufgrund seiner ausgezeichneten Nase wird er auch zur Nachsuche eingesetzt. Durch seine Größe kann er auch zum Apportieren von leichtem Wild und zur Wasserarbeit eingesetzt werden. Weil der Wälderdackel hochläufiger ist als der klassische Dackel, ist er im Mittelgebirge deutlich beweglicher bzw. besser einsetzbar. Er ist aber nicht so hochläufig wie Vorstehhunde. Dadurch kommt es bei der Bewegungsjagd nicht zur Hetze. Vielmehr "drückt" der Wälderdackel das Wild relativ langsam vor sich her, sodass der Schütze das Wild nicht hochflüchtig erlegen muss. Aufgrund seiner hohen sozialen Kompetenz findet er auch als Familienhund Verwendung. In der Regel ist er Fährtenlaut (Spurlaut).[6]

Prüfungsordnung

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Die Prüfungsordnung des Vereins sieht eine Anlagen-, eine Stöber- sowie eine Nachsuchenprüfung vor. Um in die Zucht zu gelangen, muss neben dem Standard eine erfolgreiche Anlagenprüfung (AP) inklusive Schussfestigkeit vorliegen. Hat er die Anlagenprüfung erfolgreich durchlaufen kann er für die Nachsuchenprüfung zugelassen werden. Hier wird er auf eine Übernachtfährte, als 20 oder 40 Stunden alte Fährte, geprüft. Die Stöberprüfung wiederum können nur sicht- oder spurlaute Hunde bestehen.[7]

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Wälderdackel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.waelderdackel.de/der-waelderdackel/geschichte/
  2. https://www.landesjagdverband.de/fileadmin/Medien/LJV/Dokumente/2__Unser_Verband/Fachbereiche/Hundewesen/BrPO_2017.pdf
  3. https://www.waelderdackel.de/wp-content/uploads/2020/06/2016_WuH.pdf
  4. https://heimatschwarzwald.de/der-kleine-mit-dem-grossen-riecher/
  5. https://wildundhund.de/waelderdackel-hund-der-tausend-hoefe/
  6. https://wildundhund.de/waelderdackel-hund-der-tausend-hoefe/
  7. https://wildundhund.de/waelderdackel-hund-der-tausend-hoefe/