Württembergische Leinenindustrie

Die Württembergische Leinenindustrie AG (WLI) mit Sitz in Blaubeuren ist ein ehemaliges Textilunternehmen. Seit 1975 beschränkte sich die Geschäftstätigkeit auf die steuergünstige Vermögensverwaltung von Immobilien und Finanzanlagen der Familie Merckle.

Württembergische Leinenindustrie AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1560
Auflösung 18. Oktober 2012
Auflösungsgrund Verschmelzung
Sitz Blaubeuren, Deutschland
Branche Beteiligungen
Website wuerttembergische-leinenindustrie.de

Geschichte

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Die Leinenherstellung im Raum Blaubeuren ist seit 1560 belegt.[1][2] Das Unternehmen geht auf mehrere Vorläuferunternehmen zurück. Die 1726 gegründete Blaubeurer Bleichsozietät[3] erhielt schon 1729 von Herzog Eberhard Ludwig ein uneingeschränktes Leinwandhandlungs-Privileg. Die Gebrüder Johannes und Andreas Lang und weitere Teilhaber betrieben die Blaubeurer Bleiche als Leinwandverlag der Bleichsozietät. 1748 wurde Andreas Lang alleiniger Inhaber, 1760 sein Sohn Johannes Lang. Dessen Sohn Andreas Friedrich Lang benannte das Unternehmen in A. F. Lang um.[4] 1864 errichteten Carl und Eduard Lang in Blaubeuren die Mechanische Leinenweberei für die Herstellung von Betttüchern, Tischwäsche und Handtüchern. Aus der Fusion der drei Unternehmen Blaubeurer Bleiche, Mechanische Leinenweberei Blaubeuren und Württembergische Leinenweberei Hoffmann & Co in Laichingen (letztere gegründet zu Beginn der 1850er Jahre[5]) entstand 1882 die Württembergische Leinenindustrie AG.

1975 wurde die Produktion beendet. Einnahmen werden seither aus der Vermietung bzw. Verpachtung von Gewerbeimmobilien, Mietwohngrundstücken, einem Fischgewässer und landwirtschaftlichen Flächen sowie durch den Verkauf von Strom eines Kleinwasserkraftwerks der ehemaligen Leinenfabrik erzielt.[6]

Mit Wirkung zum 17. Oktober 2012 fand die Verschmelzung auf die VEM Vermögensverwaltung Aktiengesellschaft statt. Im selben Atemzug wurden die Minderheitsaktionäre gegen Barabfindung ausgeschlossen.[7] Damit existiert die Firma nicht mehr und wurde aus dem Handelsregister gelöscht.[8]

Archivalienbestände

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Einzelnachweise

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  1. Baden-Württemberg - Eine Heimat- und Landeskunde. Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-12-281200-2
  2. pantel-web.de: Geschichte BW - Handel, Gewerbe und Industrie, Zugriff am 10. Juli 2010
  3. Das „Kompagniebuch“ der Bleichsozietät von 1726 ist im Hauptstaatsarchiv Stuttgart vorhanden (Bestand E 221 I Bü 4198).
  4. Über das Unternehmen A. F. Lang findet sich mehr in der Abhandlung von Ludwig Vischer: Die industrielle Entwicklung im Königreich Württemberg und das Wirken seiner Centralstelle für Gewerbe und Handel in ihren ersten 25 Jahren. Stuttgart: Grüninger, 1875. (PDF; 1,2 MB)
  5. Weiterführende Informationen zur Geschichte der Webereien in Laichingen finden sich im Weberei- und Heimatmuseum Laichingen und bei Günther Mayer: Leinenindustrie und Landwirtschaft in Laichingen, Kreis Münsingen (Württemberg). Würzburg-Aumühle, 1939 (zugleich Staats- und wirtschaftswissenschaftliche Dissertation, Universität Heidelberg, 1940).
  6. Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2008
  7. Württembergische Leinenindustrie AG: Ad-hoc-Mitteilung: Ausschluss der Minderheitsaktionäre und Ver-schmelzung der Württembergische Leinenindustrie Aktiengesellschaft auf die VEM Vermögensverwaltung Aktiengesellschaft wirksam. (PDF) 17. Oktober 2012, abgerufen am 21. Januar 2013.
  8. www.handelsregister.de, abgerufen am 18. März 2013