WAB BDhe 4/4 119–124

Schweizer Zahnradtriebwagen

Die BDhe 4/4 119–124 sind sechs Zahnradtriebwagen der Wengernalpbahn (WAB) in der Schweiz. Sie wurden 1970 für den Einsatz auf der Bahnstrecke LauterbrunnenWengernalpKleine Scheidegg beschafft.

BDhe 4/4 119–124
WAB BDhe 4/4 119 und 123 in Wengen
WAB BDhe 4/4 119 und 123 in Wengen
WAB BDhe 4/4 119 und 123 in Wengen
Nummerierung: 119–124
Anzahl: 4
Hersteller: SIG, SLM, SAAS, BBC
Baujahr(e): 1970
Ausmusterung: ab 2015
Achsformel: 2zz'2zz'
Spurweite: 800 mm
Länge über Puffer: 16'460 mm
Breite: 2.300 mm
Gesamtradstand: 13,11 m
Dienstmasse: 25,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Stundenleistung: 440 kW
Stundenzugkraft: 83 kN
Raddurchmesser: 670 mm (Adhäsion)
573 mm (Zahnrad)
Zahnradsystem: Riggenbach
Stromsystem: 1500 Volt DC
Stromübertragung: Oberleitung
Sitzplätze: 39
Klassen: 1
Ladefläche: 2,80 m2
BDhe 4/4 122 bei der Station Wengernalp
BDhe 4/4 122
BDhe 4/4 123
BDhe 4/4 124
BDhe 4/4 119

Geschichte

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1970 beschaffte die Wengernalpbahn sechs ABDhe 4/4. Dies war die zweite, weiterentwickelte und veränderte (A)BDhe 4/4-Serie. Unterschiede zu ihren Vorgängern (A)BDhe 4/4 101–118 waren nur leichte technische Veränderungen, wie die Modernisierung des Bremssystems und die Installation von Türantrieben, die dem Lokführer erlaubten, die Türen elektrisch zu öffnen und zu schließen. Damals traute sich die Wengernalpbahn nicht an die aufkommende Thyristortechnik, da die Triebwagen mit Gleichstrom fahren sollten. Zudem waren die Bodenrahmen so gebaut worden, dass die Option auf die Aufnahme von GF-Mittelpufferkupplungen bestand. Diese hätten die Möglichkeit eines Einsatzes als Doppeltraktion der Triebwagen erlaubt. Äußerlich gab es schon mehr Unterschiede, so wie die Veränderung der Stirnpartie und den Aufbau eines Einholmstromabnehmers. Die sechs Triebwagen bekamen die Nummern 119 bis 124. Diese Neubeschaffung erlaubte das Angebot eines Halbstundentaktes im Winter. Der Halbstundentakt war der Testlauf für den 1982 in der gesamten Schweiz eingeführten Taktfahrplan. 1982 wurde die 1. Klasse in den Triebwagen aufgehoben. Die Triebwagen trugen ab sofort die Bezeichnung BDhe 4/4 119–124. Die WAB baute 1998 GF-Mittelpufferkupplungen ein. Dies ermöglichte nun den Einsatz mit den neuen Steuerwagen BDt 241–244. Zudem erhielten die Triebwagen ein neues gelb-grünes Farbschema. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden die BDhe 4/4 120–123 auf Drehstromasynchronmotoren umgerüstet und bekamen zudem eine Innenraumauffrischung und ein Fahrgastinformationssystem.

Die BDhe 4/4 119–124 haben eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Sie haben vier Motoren des Typs 4MHe und kommen auf eine Stundenleistung von 440 kW. Sie werden über ihren Einholmstromabnehmer mit Gleichstrom gespeist. Die BDhe 4/4 119–124 sind reine Zahnradtriebwagen. Der Durchmesser der Laufräder beträgt 670, der der Triebzahnräder 573 mm. Ihre Dienstmasse beträgt 25,7 t. Die Triebwagen haben die Achsfolge 2zz'2zz' und einen Gesamtachsstand von 13.110 mm.

Die BDhe 4/4 119–124 haben insgesamt 39 Sitzplätze. Im Triebwagenteil unterhalb des Stromabnehmers befindet sich ein 2,8 m² großer Gepäckraum, unter anderem für Reisegepäck der Fahrgäste. Der Triebwagen ist durchgehend hochflurig ausgeführt.

Seit ihrer Inbetriebsetzung kommen die BDhe 4/4 119–124 ausschliesslich auf der Bahnstrecke Lauterbrunnen–Wengernalp–Kleine Scheidegg zum Einsatz. Heute verkehren die Triebwagen BDhe 4/4 120–123 dort mit den Gelenksteuerwagen BDt 241–244. Die Triebwagen BDeh 4/4 119 und 124 wurden im Jahr 2015 ausrangiert und abgebrochen.

Literatur

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  • 100 Jahre Jungfraubahn. In: Eisenbahn Kurier Spezial. Nr. 104. EK-Verlag GmbH, 2012, ISSN 0170-5288.
  • Beat Moser, Urs Jossi: Jungfraubahn. In: Eisenbahn Journal Spezialausgabe. Nr. 1. Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck 2002, ISBN 3-89610-089-0 (96 S.).
  • Theo Stolz: Triebfahrzeuge der Schweiz. Minirex, Luzern 2007, ISBN 3-907014-31-6, S. 493.
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Commons: WAB BDhe 4/4 & Bt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien