WKB Bohmte (Drittbesetzung)

normalspurige, dreiachsige Nassdampf-Tenderlokomotive

Die Lokomotive WKB BohmteIII war eine normalspurige, dreiachsige Nassdampf-Tenderlokomotive (Achsfolge C) aus dem Vorkriegs-Typenprogramm der Lokomotiv- und Waggonbaufabrik Krupp, Essen für die Wittlager Kreisbahn. Ihre Bauart basiert auf einem Einzelstück, welches bereits 1935 an die „AG für Stickstoffdünger“ in Hürth-Knapsack geliefert wurde.[1][2]:108 Aus dieser Lokomotive wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Type Krupp Knapsack weiterentwickelt.

WKB BohmteIII
Werkfoto Krupp
Werkfoto Krupp
Werkfoto Krupp
Nummerierung: WKB BohmteIII
Anzahl: 1
Hersteller: Krupp
Fabriknummer 2441
Baujahr(e): 1941
Ausmusterung: 1963
Bauart: C n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.190 mm
Fester Radstand: 3.000 mm
Gesamtradstand: 3.000 mm
Dienstmasse: 36 t
Reibungsmasse: 36 t
Radsatzfahrmasse: 12 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Indizierte Leistung: 400 PS
Treibraddurchmesser: 1100 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 440 mm
Kolbenhub: 550 mm
Rostfläche: 1,45 m²
Verdampfungsheizfläche: 84,7 m²
Wasservorrat: 5,0 m³
Brennstoffvorrat: 1,8 t Kohle
Bremse: Druckluft

Geschichte

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Angebot der Firma Krupp für die AG für Stickstoffdünger, (Quelle: Schweinefuß, Wittlager Kreisbahn)

In den 1930er Jahren herrschte bei der Wittlager Kreisbahn ein starker Verkehrsaufschwung, der von den eingesetzten Lokomotiven der Baureihen T 3, T 9, T 9.1 und Henschel Typ Thüringen nicht mehr bewältigt werden konnte. Die Lokomotive war für die Beförderung von Treibstoffzügen von den Lufttanklagern in Preußisch Oldendorf und Getreidezügen in die Getreidespeicher in Bad Essen vorgesehen.

Die Lokomotive war die letzte von der Wittlager Kreisbahn beschaffte Dampflokomotive und eine der stärksten der Gesellschaft. Sie bekam den Namen Bohmte in dritter Belegung, weil vorher zwei T 3 den gleichen Namen besessen hatten, die 1916 bzw. 1936 von der Gesellschaft verkauft wurden.[2]:233 In den letzten Kriegstagen wurde die Lokomotive durch Tieffliegerbeschuss stark beschädigt.[2]:111

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zunächst im gemischten Dienst eingesetzt, in den 1950er Jahren wurden mehrere Personenzugläufe von Wismarer Schienenbussen übernommen. Danach war sie mehrfach abgestellt und wurde nur noch für Reservedienste verwendet. Als die beiden Diesellokomotiven DL 1 bzw. DL 2 in Dienst gestellt wurden, wurde sie endgültig abgestellt und 1963 ausgemustert. Der Verbleib der Lokomotive ist unbekannt.

Bei einer Quelle[3] wird die Lokomotive als Typ Hannibal bezeichnet.[4] Die Angaben der Dampfmaschine und bestimmte Dimensionierungen des Fahrwerks zeigen jedoch Unterschiede zu dieser Konstruktion. Im Gegensatz dazu besitzt die Lok dieselbe Dampfmaschine wie die nach dem Krieg gebaute Krupp Knapsack und unterscheidet sich von dieser Konstruktion durch die Länge über Puffer, die Kesselaufbauten und eine vordere Abschrägung des Wasserkastens.

Literatur

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  • Hans Schweinefuß, Bernhard Uhle: Die Wittlager Kreisbahn, Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke 2000, ISBN 3-928959-28-X
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Einzelnachweise

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  1. Internetseite über die Lokomotiven vom Krupp Typ Knapsack auf www.dampflokomotivarchiv.de
  2. a b c Hans Schweinefuß, Bernhard Uhle: Die Wittlager Kreisbahn, Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke 2000, ISBN 3-928959-28-X
  3. Liste über die Vorkriegskonstruktionen von Krupp-Dampflokomotiven bei www.dampflokomotivarchiv.de
  4. Internetseite über die Lokomotive Krupp 2441 auf www.dampflokomotivarchiv.de