Wikipedia

WPP Group

Werbedienstleister und Medienunternehmen
Dies ist die gesichtete Version, die am 6. November 2024 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

Die WPP plc ist ein britischer Konzern aus Werbedienstleistern und Medienunternehmen. Mit einem Umsatz von 16 Milliarden US-Dollar war die WPP Group im Jahr 2011 vor Omnicom und Publicis die weltweit größte Werbeholding,[2] ebenso 2018.[3] Weitere wichtige Konkurrenten sind IPG, Dentsū und Havas.

WPP plc

Logo
Rechtsform Public Limited Company
ISIN JE00B8KF9B49
Gründung 1971
Sitz St. Helier, Jersey
Leitung Robert Quarta (Non-Executive Chairman),
Mark Read (CEO),
Andrew Scott (COO)
Mitarbeiterzahl 107.000
Umsatz 14,4 Mrd. GBP (16,7 Mrd. Euro)[1]
Branche Werbung
Website www.wpp.com
Stand: 31. Dezember 2022

Unternehmensprofil

Bearbeiten

Der Konzern ist an der Londoner Börse im FTSE 100 Index gelistet. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich in London, England; außerdem ist er in Dublin, Irland, registriert. Der juristische Sitz des Konzerns ist auf Jersey. Die WPP Group ist eines der größten weltweiten Medien- und Kommunikationsunternehmen mit rund 107.000 Mitarbeitern in über 3.000 Büros in 112 Ländern (2019).[4]

Mitte 2023 hielten institutionelle Investoren mehr als 50 Prozent des Konzerns. Größter Einzelinvestor ist BlackRock mit 7,9 Prozent.[5]

Geschichte

Bearbeiten

Das Unternehmen wurde 1971 als Wire and Plastic Products plc als Hersteller von Einkaufskörben gegründet.

1985 übernahm Martin Sorrell die Wire and Plastic Products Plc, die damals aus einem einzigen Büro mit zwei Angestellten bestand und eine Marktkapitalisierung von 1 Mio. £ hatte.[6]

Sorrell formte aus dieser börsennotierten Gesellschaft den WPP-Konzern. Durch zahlreiche Mergers & Acquisitions wandelte er das Unternehmen zu einem der weltweit größten Medienunternehmen. Zu den wichtigsten Übernahmen zählten unter anderem die der J. Walter Thompson Group (JWT) für 566 Mio. US-Dollar (1987) und der Ogilvy Group für 864 Mio. US-Dollar (1989)[7] sowie die von Young & Rubicam (2000).[8]

Im Jahr 2001 wurde Icon Brand Navigation übernommen.[9]

Im Juli 2008 startete die WPP Group den Versuch, das Marktforschungsunternehmen Taylor Nelson Sofres (TNS) zu übernehmen.[10] Im Oktober 2008 wurde die Übernahme erfolgreich beendet.[11]

Ende 2010 übernahm der Konzern die US-Agentur Blue State Digital, die den erfolgreichen Internet-Wahlkampf für Barack Obama entwickelt hatte.[12] Am 19. April 2011 stimmte WPP der Übernahme der Commarco GmbH unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung zu. Die Commarco GmbH ist nach eigenen Angaben die größte deutsche Holding für Kommunikations- und Marketing-Services Agenturen wie z. B. Scholz & Friends, deepblue networks, gkk DialogGroup und Lowe Deutschland.[13]

2012 übernahm die WPP Group für einen geschätzten Kaufpreis von 540 Mio. US-Dollar den Digitaldienstleister AKQA.[14]

Nach einer im April 2018 gegen CEO Martin Sorrell firmenintern eingeleiteten Untersuchung wegen „Fehlverhaltens“ trat dieser nach über 30 Jahren an der Spitze des Unternehmens von seiner Position zurück.[15][16]

Geschäftstätigkeit

Bearbeiten

Zu den Unternehmensbeteiligungen der WPP Group im Bereich Werbeagenturen zählen die Grey Group, Ogilvy & Mather Worldwide, Young & Rubicam Brands und JWT (vormals J. Walter Thompson Co.).

Zu den Unternehmensbeteiligungen der WPP Group im Bereich Regierungslobby- und Öffentlichkeitsarbeit gehören Hill & Knowlton Strategies, Ogilvy Public Relations Worldwide, Burson-Marsteller und Cohn & Wolfe (die letzten beiden sind Teil der Young & Rubicam Brands).

Die WPP-Mediagenturen Mindshare, Wavemaker (seit 2018: Zusammenschluss von MEC (ehemals Mediaedge: cia) und Maxus) und MediaCom (ursprünglich Teil der Grey Group) werden unter dem Dach der GroupM zusammengefasst.

1993 wurden die Marktforschungsunternehmen im Konzern in der Kantar Group zusammengefasst, darunter die im deutschsprachigen Raum bekannte Marke TNS Infratest. 2019 verkaufte WPP die aus Sicht des Konzerns nicht ausreichend profitable Kantar Group an den US-Finanzinvestor Bain Capital.[17]

Delfinware Domestic wireware, die 1969 gegründet wurde und die Drahtgestelle für Küche und Bad produziert, ist ebenfalls eine Tochtergesellschaft der WPP Group.[18][19]

GKK Dialog Group

Bearbeiten

In Deutschland ist das Unternehmen unter anderem durch die Konzerntochter GKK Dialog Group (Eigenschreibweise: gkk DialogGroup) tätig. Diese betreibt mit Hauptsitz in Frankfurt und Niederlassungen in München, Hannover und Bremen vor allem Dialogmarketing. GKK wurde 1996 durch Robert Gräßler, Wolfgang Krug und Harald Kling gegründet[20], die mittlerweile aus dem Unternehmen ausgeschieden sind,[21] und 2007 von Commarco übernommen, das wiederum 2011 Teil von WPP wurde.

Im Jahr 2023 gibt GKK seine Mitarbeiterzahl mit rund 900 an.[22] Geschäftsführer sind Markus Gräßler, Markus Pöttinger, Thomas Müller-Rehkopf, Thomas Caramel und Maximilian von Kemnitz. Neben Dialogmarketing im engeren Sinn werden unter anderem Consulting, die Betreuung von Marketingkampagnen, Business Intelligence, Social Media, Database Marketing, Content-Marketing und Customer-Relationship-Management angeboten. GKK betreut rund 30 Kunden.[23]

Unternehmen im WPP-Konzern (Auswahl)

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: WPP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ↑ WPP Group - Umsatz 2022 – Statista. In: de.statista.com. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  2. ↑ Statista: Umsatz der größten Werbeholdings weltweit im Jahr 2011. In: horizont.net. 2012, abgerufen am 25. Juni 2023. (Archivlink)
  3. ↑ Carsten Volkery: WPP: Mark Read soll die größte Werbeagentur der Welt leiten. In: handelsblatt.com. 2. September 2018, abgerufen am 25. Juni 2023.
  4. ↑ WPP 2019 Annual Report. (PDF) WPP.com, abgerufen am 19. Februar 2019.
  5. ↑ With 57% ownership, WPP plc (LON:WPP) boasts of strong institutional backing. In: Yahoo Finance. 5. Juli 2023, abgerufen am 24. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. ↑ Mea culpa – I act like the owner I am bei ft.com, abgerufen am 2. Oktober 2012
  7. ↑ WPP – Our history bei wpp.com, abgerufen am 2. Oktober 2012
  8. ↑ Young&Rubicam: Quereinstieg auf den Chefsessel. In: manager-magazin.de. 14. Mai 2003, abgerufen am 24. Juni 2023.
  9. ↑ Icon Brand Navigation. Businessweek, abgerufen am 30. September 2013.
  10. ↑ Sorrell’s WPP turns hostile on TNS bei FT.com, abgerufen am 2. Oktober 2012
  11. ↑ Chantal Todé: WPP's pursuit of TNS ends with $1.93B buy. In: dmnews.com. 10. Oktober 2008, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch). (Archivlink)
  12. ↑ WPP übernimmt Obama-Agentur bei wuv.de, abgerufen am 2. Oktober 2012
  13. ↑ WPP agrees to acquire Commarco GmbH, a leading marketing services network bei wpp.com, abgerufen am 2. Oktober 2012
  14. ↑ WPP Acquires AKQA to Beef Up Digital Marketing bei nytimes.com, abgerufen am 3. Oktober 2012
  15. ↑ Mehrdad Amirkhizi: Ende einer Ära: CEO Martin Sorrell tritt zurück. Horizont.net, abgerufen am 14. April 2018.
  16. ↑ Chief Executive Officer Steps Down. WPP.com, abgerufen am 14. April 2018.
  17. ↑ Horizont.net: WPP verkauft Mehrheit von Kantar an Bain Capital. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  18. ↑ How WPP empire is made out of wire Adage, 29. Juli 2002
  19. ↑ Did You Check Out WPP's Line of Bath and Kitchen Products? CBS News, 17. August 2009
  20. ↑ gkk DialogGroup GmbH, Frankfurt a. Main. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
  21. ↑ Commarco: GKK-Gründer Robert Gräßler hört auf - HORIZONT. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
  22. ↑ https://www.karriere-dialoggroup.de/das-sind-wir.html
  23. ↑ gkk DialogGroup Referenzen. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  24. ↑ Mehrdad Amirkhizi: Beteiligung: Finanzinvestor KKR steigt bei WPP-Agentur FGS Global ein - HORIZONT. In: Horizont. 11. April 2023, abgerufen am 29. März 2024.


Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=WPP_Group&oldid=250095125“