Wachregiment „Friedrich Engels“

Regiment der Nationalen Volksarmee

Das Wachregiment „Friedrich Engels“, auch Wachregiment 1 (WR-1), war ein Regiment der Nationalen Volksarmee der DDR.

Wachregiment „Friedrich Engels“


Truppenfahne
Aktiv 1962 bis 2. Oktober 1990
Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Streitkräfte Nationale Volksarmee
Teilstreitkraft Landstreitkräfte der NVA
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterieregiment
Gliederung 7 Kompanien
Unterstellung Ministerium für Nationale Verteidigung
Friedrich-Engels-Kaserne Ost-Berlin
Kommandeur
letzter Kdr. Oberstleutnant Franke
Insignien
Identifikationssymbol Ärmelband mit Stickerei
„NVA Wachregiment Friedrich Engels“

Geschichte

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Das Wachregiment wurde 1962 aus Teilen des Wachregimentes Hugo Eberlein aufgestellt. Die Benennung nach Friedrich Engels erfolgte 1980[1] mit entsprechender Änderung der Inschrift auf den Ärmelstreifen. Als Hauptquartier wurde die bereits Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Kaserne für das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (Am Kupfergraben 1–3 im Stadtbezirk Berlin-Mitte) gewählt.

Die Stationierung des Wachregiments in Berlin widersprach dem Viermächte-Status der Alliierten, nach dem nur Truppen der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs in der Stadt stationiert werden durften. Daher war das Regiment formal dem sowjetischen Stadtkommandanten unterstellt.

Mit der Auflösung der NVA im Jahr 1990 wurde das Bundeswehrkommando Ost Rechtsnachfolger. Die Kaserne in der historischen Mitte Berlins wurde umgebaut und gehört unter der Bezeichnung Museumshöfe zum Gebäudekomplex der Museumsinsel.[2] Seit 2018 befindet sich hier auch das Pergamon-Panorama der Staatlichen Museen zu Berlin.

Das Wachregiment „Friedrich Engels“ diente repräsentativen Zwecken und zur Bewachung diverser NVA-Objekte in Ost-Berlin, unter anderem der Stadtkommandantur, der Außenstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) und der Verwaltung Aufklärung des MfNV in Berlin-Köpenick.

Das Wachregiment hatte sieben Kompanien, die wiederum in Züge und Gruppen untergliedert waren.[3]

Ehrenkompanien

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Die drei Ehrenkompanien dienten neben dem normalen Wachdienst in verschiedenen Objekten der NVA in Berlin auch protokollarischen Zwecken. Sie stellten beispielsweise die Ehrenformation zu offiziellen Staatsbesuchen, die Ehrenwache am Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus in der Neuen Wache und zum Großen Wachaufzug, der wöchentlich am Mittwoch um 14:30 Uhr stattfand.

 
Großer Wachaufzug zum 40. Jahrestag der Befreiung
 
5. Kompanie des Wachregiments auf dem Hof der Kaserne am Kupfergraben (1982)

Wachkompanien

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Vier Kompanien, von denen drei größtenteils aus Wehrpflichtigen und eine aus Reservisten bestand, hatten Sicherungs- und Wachaufgaben.

Unterstellung

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Das Wachregiment war dem Ministerium für Nationale Verteidigung direkt unterstellt.

Kommandeure

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Dienstgrad, Name Dienstzeit
Oberstleutnant Pagel 1963–1971[4]
Oberstleutnant Wölke 1971[5] – 1983
Oberst Gierth 1983[6] – 1984
Oberst Otto 1984–1989
Oberstleutnant Franke 1989–1990

Siehe auch

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Commons: Wachregiment Friedrich Engels – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Wachregiment "Friedrich Engels". In: Neues Deutschland, 6. Oktober 1980, S. 2; online.
  2. Masterplan Museumsinsel. In: museumsinsel-berlin.de. Abgerufen am 20. Januar 2025.
  3. Peter Heinze: Berliner Militärgeschichten: Über Alliierte, NVA und Bundeswehr aus dem Kalten Krieg und danach. Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-937885-69-8, S. 70 ff. (google.com [abgerufen am 7. September 2021]).
  4. Volker Jacobi: Die Pflege des militärischen Zeremoniells durch das Wachregiment Berlin. Seine Verantwortung für die Bewahrung der revolutionären Traditionen des deutschen Volkes und der Arbeiterbewegung sowie des Widerstandskampyfes gegen Militarismus, Faschismus und Krieg. Band 1. Berlin 1980, S. 21.
  5. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg DVW 5-6/30340 Übergabe der Dienstgeschäfte
  6. BA MA DVW 3-4/121949, S. 168.