Wachruschew (Ort)

Siedlung in Russland

Wachruschew (russisch Ва́хрушев) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Sachalin (Russland) mit 1515 Einwohnern (Stand 1. Oktober 2021).[1]

Siedlung städtischen Typs
Wachruschew
Вахрушев
Flagge
Flagge
Föderationskreis Ferner Osten
Oblast Sachalin
Rajon Poronaiski
Oberhaupt Damir Kutuschew
Gegründet 1939
Frühere Namen Kusinokiyama (1939–1947)
Siedlung städtischen Typs seit 1947
Bevölkerung 1515 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+11
Telefonvorwahl (+7) 42431
Postleitzahl 694202
Kfz-Kennzeichen 65
OKATO 64 240 555
Geographische Lage
Koordinaten 49° 0′ N, 142° 52′ OKoordinaten: 48° 59′ 40″ N, 142° 51′ 31″ O
Wachruschew (Ort) (Russland)
Wachruschew (Ort) (Russland)
Lage in Russland
Wachruschew (Ort) (Oblast Sachalin)
Wachruschew (Ort) (Oblast Sachalin)
Lage in der Oblast Sachalin

Geographie

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Die Siedlung liegt im Osten der Insel Sachalin, etwa sieben Kilometer von der Küste der Terpenije-Bucht des Ochotskischen Meeres entfernt. Juschno-Sachalinsk, das Verwaltungszentrum der Oblast, befindet sich etwa 226 Kilometer Luftlinie südlich von Wachruschew.

Der Ort ist von mehreren Tagebauseen umgeben. Im Süden des Ortes verläuft das Flüsschen Rakitka von Westen nach Osten.

Administrativ gehört Wachruschew zum Poronaiski rajon. Neben elf Dörfern und dem Verwaltungszentrum Poronaisk, ist Wachruschew in diesem die einzige Siedlung städtischen Typs.[2]

Geschichte

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Die Siedlung entstand im Jahr 1939 im Zuge der Erschließung von Steinkohlevorkommen. Von 1939 bis 1945 gehörte der Ort, wie der gesamte Südteil der Insel (bis zum 50. Breitengrad) als Kusunokiyama (japanisch 楠山, Hiragana くすのきやま) zum Japanischen Kaiserreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort wieder zur Sowjetunion und erhielt 1947 seinen heutigen Namen zu Ehren des sowjetischen Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der RSFSR und Volkskommissars der Kohleindustrie Wassili Wachruschew.

Bereits zu Zeiten der japanischen Besatzung wurde eine Schmalspurbahn vom an der Küste gelegenen Dorf Lermontowka (Лермонтовка) nach Wostok (Восток) gebaut und später zu den Kohletagebauen von Wachruschew (Bahnstation Wachruschew-Ugolny, Вахрушев-Угольный) verlängert. Die neun Kilometer lange Eisenbahnstrecke diente der Versorgung des, in Lermontowka gelegenen, Sachalin-Wärmekraftwerkes (Сахалинская ГРЭС/ Sachalinskaja GRES) mit Steinkohle.[3]

Am 2. Oktober 2006 wurde die Gemeinde (муниципальное образование/munizipales Gebilde) Stadtkreis Wachruschew mit Wachruschew als Verwaltungszentrum geschaffen und aus dem Poronaiski rajon ausgegliedert. Im Zuge einer weiteren Verwaltungsreform wurde der Stadtkreis Wachruschew am 27. Juli 2012 wieder in den Stadtkreis Poronaisk (Городской округ «Поронайский»), unter dem neuen Namen Gemeinde Stadtkreis Poronaisk (Поронайский городской округ), eingegliedert.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1959 8377
1970 5373
1979 4595
1989 4351
2002 3064
2010 2245

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Der Ort verfügt über ein Kulturhaus, eine Bibliothek, einen Sportkomplex mit Stadion.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Wachruschew gibt es Unternehmen der Kohle- und Holzindustrie sowie ein Brotkombinat.

Im Ort befindet sich die heute stillgelegte Bahnstation Wachruschew-Ugolny. Über das nahe gelegene Dorf Lermontowka, mit der Bahnstation Wachruschew-Sachalinski (Вахрушев-Сахалинский), besteht Anschluss an das Netz der Sachalinskaja schelesnaja doroga. Von Wachruschew über Wostok besteht eine Anbindung zur Regionalstraße R487 (Strecke Juschno-SachalinskDolinsk – Poronaisk – Alexandrowsk-Sachalinski).

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Einzelnachweise

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  1. a b Itogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Закон Сахалинской области от 25.05.2013 года № 45-30 «О границах и статусе муниципальных образований в Сахалинской области» (russisch); abgerufen am 23. November 2016
  3. С. Болашенко: Узкоколейные железные дороги Сахалинской области@1@2Vorlage:Toter Link/infojd.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (russisch); abgerufen am 23. November 2016
  4. Историческая справка Offizielle Webseite des Poronaiski Gorodskoi Okrug; abgerufen am 23. November 2016