Wagenengel
Wagenengel ist eine Bezeichnung für Personen, die in einem Umzug (u. a. Karneval) mitfahrende Wagen sichern.
Pro Achse werden zwei Wagenengel benötigt, die die beiden Räder zu jeder Seite abschirmen, damit Zuschauer nicht angefahren bzw. daran gehindert werden, zum Einsammeln von Wurfmaterial den Rädern zu nahe zu kommen.
Infolge der Katastrophe bei der Love Parade 2010 wurden auch die Sicherheitsbestimmungen bei karnevalistischen Großveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen verschärft: Die Zahl der benötigten Wagenengel wurde erhöht, und sie müssen eine Warnweste tragen, damit sie als Wagenengel erkennbar sind.[1] Diesen Bedarf können die Vereine zum Teil – anders als zuvor – selbst nicht mehr decken und müssen Helfer anheuern; auch private Sicherheitsdienste werden mitunter beauftragt.[2] Zudem ist Durchsetzungsfähigkeit bedeutsam und vielfältige charakterliche Anforderungen sind zu beachten, um dieser verantwortungsvollen Tätigkeit gerecht zu werden.[3]
Beim Kölner Rosenmontagszug 2002 verunglückte ein weiblicher Wagenengel tödlich, als er stolperte und selbst von den Rädern eines Wagens überrollt wurde. Am Kölner Kunsthaus Artothek, in dessen Nähe der Unfall geschah, erinnert eine Bronzetafel daran.[4][5]
Der Begriff „Wagenengel“ entstand ursprünglich im rheinischen Volksmund, wurde allerdings inzwischen vielfach in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Wagenengel“ gesucht auf rp-online.de vom 13. Februar 2012.
- ↑ Bernd Schöneck: Immer härtere Auflagen-Wagenengel dringend gesucht Ksta.de, 19. Februar 2019, abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Anforderungen am Beispiel Leverkusen Abgerufen am 17. September 2020
- ↑ „Wagenengel“ tödlich verunglückt auf ksta.de vom 11. Februar 2002.
- ↑ Kölsche Legenden, edle Pferde auf ksta.de vom 2. Dezember 2010.
- ↑ Helfer beim CSD Konstanz gesucht.
Weblinks
Bearbeiten- Richtlinien für den Troisdorfer Rosensonntagszug auf festausschuss-troisdorf.de (PDF-Datei; 114 kB)
- 8 goldene Regeln für Wagenengel (PDF; 1,1 MB)