Wahlkanton, französisch Canton électoral, niederländisch Kieskanton ist ein Begriff des belgischen Wahlrechts. Ein Wahlkanton gliedert eine Anzahl von Gemeinden Belgiens unter einem gemeinsamen Wahlauswertungsbüro. Rechtsgrundlage für die Einteilung ist die Tabelle zu Art. 87 des Wahlgesetzbuches von 1894.[1]

Wahlkantone Belgiens.
Unten links: der Wahlkreis Brüssel vergrößert.

Die Größe des Wahlkantons kann von der Größe des Gerichtskantons abweichen. Seit 2019 bestehen 210 Wahlkantone, die sich anzahlmäßig wie folgt auf die Region Brüssel-Hauptstadt und die zehn Provinzen verteilen:[2]

Gebiet Wahl-
kantone
Gerichts-
kantone
Region Brüssel-Hauptstadt Region Brüssel-Hauptstadt 8 19
Provinz Flämisch-Brabant Provinz Flämisch-Brabant 15 14
Provinz Limburg Provinz Limburg 15 11
Provinz Antwerpen Provinz Antwerpen 17 23
Provinz Ostflandern Provinz Ostflandern 31 21
Provinz Westflandern Provinz Westflandern 25 17
Wallonisch-Brabant Provinz Wallonisch-Brabant 5 5
Hennegau Provinz Hennegau 34 20
Provinz Namur Provinz Namur 14 8
Provinz Luxemburg Provinz Luxemburg 20 5
Provinz Lüttich Provinz Lüttich 26 19
Summe 210 162

Vor dem Jahr 2014 waren die Wahlkantone bei föderalen und regionalen Wahlen die kleinsten Einheiten unterhalb der Ebene der Wahlkreise. Bei Kommunalwahlen spielten sie keine Rolle. Seit 2014 werden föderale und regionale Wahlergebnisse durch den Föderalen Öffentlichen Dienst Inneres auch auf Geeindeebene bekantgegeben.[3]

Einzelnachweise

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  1. ANNEXE I A LA LOI (ARTICLE 87) / BIJLAGE I BIJ DE WET (ARTIKEL 87): TABLEAU DES CIRCONSCRIPTIONS ELECTORALES / TABEL VAN DE KIESKRINGEN. (pdf) Föderaler Öffentlicher Dienst Inneres, abgerufen am 25. Juni 2024 (französisch, niederländisch).
  2. Wahlkantone. Föderaler Öffentlicher Dienst Inneres, abgerufen am 25. Juni 2024.
  3. Vocabulaire politique: canton électoral. Centre de recherche et d’information socio-politiques (CRISP), 2020, abgerufen am 25. Juni 2024 (französisch).