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Abū Sufyān Wakīʿ ibn al-Dscharrāḥ ibn Malīḥ al-Ruʾāsī al-Kufī (وكيع بن الجراح بن مليح, geb. 746 in Kufa, gest. 821 in Faid), in der Literatur nur Wakī' genannt, war ein einflussreicher sunnitisch-islamischer Traditionarier (Muhaddith), Asket und Fiqh-Gelehrter, der im 8. und frühen 9. Jahrhundert in Irak und Damaskus tätig war. Er gilt als einer der wichtigsten Lehrer von Ahmad ibn Hanbal und spielte eine entscheidende Rolle bei der Systematisierung der Ahadith.

Nach adh-Dhahabī soll er braunhäutig und dick gewesen sein, und das ganze Jahr über gefastet, wie auch jede Nacht ein Drittel des Qurans wiederholt haben. Sein Vater war Aufseher über das Bayt al-Mal Spendenhaus im heutigen Irak, nach dem Tod seiner Mutter erbte er von ihr 100.000 Dirham. Yazīd ibn Hārūn bot ihn das Qādīamt an, welches er jedoch aus Frömmigkeit heraus abgelehnt haben soll, und auch um keine Abhängigkeit zu den Staatsführern zu entwickeln. Sein Gedächtnis soll so groß gewesen sein, dass man ihn bei Vorträgen nie niederschreiben sah, und er 700 Hadithe beim Predigen ohne viel Mühe zitieren konnte. Er starb nachdem er die Haddsch vollendet hatte, im Jahre 821, in der Stadt Faid. Er soll oftmals auch Rechtsgutachten nach der Rechtsschiule Abu Hanīfas erteilt haben, so bei umstrittenen Angelegenheiten wie der Nabidh. Er spielte eine entscheidende Rolle im Systematisieren der Hadithe, jedoch hielt er sich vom Kritisieren irgendeiner Person für den ʿIlm ar-ridschāl fern. Er wurde von Mekkaner verfolgt, nachdem er einen Hadith vortrug der als schwach galt und als beleidigend empfunden wurde. Sufyān ibn ʿUyayna verteidigte ihn und deeskalierte in dieser Situation.[1][2][3]

Schüler

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  • Tafsir al-Quran (Koranexegese, benutzt von al-Tha'labi in seiner eigenen Koranexegese)
  • al-Sunan (Hadithsammelwerk)
  • al-Ma'rifat wa al-Tarich (Biografie- und Geschichtewerk)
  • al-Musannaf (Hadithsammelwerk)
  • al-Musnad (Hadithsammelwerk nach Prophetengefährten kategorisiert, zitiert von Ahmad b. Hanbal und ibn Hadschar in Isaba)
  • al-Zuhd (Überlieferungen zur Askese, als Manuskript in Zahiriyya)[4]

Literatur

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  • Joseph Schacht, Ch. Pellat, V. L. Lewis (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam: New Edition. Band 11, Brill, Leiden 1986, S. 101 (englisch).
  • Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums. Band 1, Brill, Leiden 1967, S. 96–97.
  • Muhammad b. Ahmad Adh-Dhahabī: Siyar a'lām al-nubalā. Band 9. Mu'assisat al-Risālat, 2001, S. 153–154 (arabisch).
  • Chair ad-Din az-Ziriklī: Kitab al-A'lam. Band 8. Dar al-'ilm li-al-Mallaayiin, 2002, S. 117 (arabisch).

Einzelnachweise

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  1. siehe Schacht, 1986
  2. siehe Sezgin, 1967
  3. siehe Adh-Dhahabī, 2001
  4. siehe Zirkili, 2002