Waldamt Laurenzi

Verwaltungsgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Koordinaten: 49° N, 11° O

Das Gebäude des Zeidelgerichts in Feucht, einer Institution des Waldamts Laurenzi
Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Das Waldamt Laurenzi (auch Waldamt Laurenzii, Waldamt Laurenti, Waldamt Lorenzi oder Lorenzer Waldamt) war neben den zeitweise mehr als ein Dutzend umfassenden Pflegämtern eines der beiden Waldämter, mit denen die Reichsstadt Nürnberg die Verwaltung ihres Territorialbesitzes organisiert hatte.[1]

Geografie

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Das auch als Lorenzer Waldamt[2] bezeichnete Verwaltungsgebiet umfasste im Wesentlichen das Gebiet des Lorenzer Reichswaldes. Es wurde an drei Seiten von Flussläufen abgegrenzt, im Norden war dies die Pegnitz, im Westen die Rednitz und im Süden die Schwarzach. Die Territorialgrenze deckte sich dabei allerdings nicht mit dem jeweiligen Verlauf dieser Flüsse, sondern folgte diesem nur im Groben. Die östliche Begrenzung des Territoriums bildete das Pflegamt Lauf im Nordosten und das Pflegamt Altdorf im Südosten.[3]

Geschichte

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Das Waldamt Laurenzi entstand 1489, als die Reichsstadt Nürnberg zur Verwaltung ihrer Besitzungen im Gebiet des Lorenzer und Sebalder Reichswaldes eine aus sechs sogenannten Waldherren bestehende Deputation einsetzte. Diesen waren jeweils ein Waldamtmann unterstellt, die aus dem Kreis der ratsfähigen Patrizierfamilien Nürnbergs stammten.[4]

Grundherrschaftliche Rechte hatte das Waldamt Laurenzi nur in wenigen Ortschaften inne, so übte es etwa die Dorf- und Gemeindeherrschaft in den Dörfern Altenfurt[5], Feucht[6], Leinburg[7], Schwaig[8] und Ungelstetten[9] aus, sowie die niedere Gerichtsbarkeit in der damaligen Einöde Hohlstein[10] (dem heutigen Hohlsteiner Steinbruch).

Eine herausragende Rolle in der Verwaltungshierarchie des Waldamtes spielte das in Feucht angesiedelte Zeidelgericht, dem die dem Waldamt gehörenden Zeidelgüter unterstellt waren. Diese Waldhöfe stellten mit ihrer der Gewinnung von Honig dienenden Zeidlerei einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Reichsstadt dar, was sich auch im Exportgut der Nürnberger Lebkuchen widerspiegelte.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 102.
  2. Peter Fleischmann: Lorenzer Waldamt. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 651 (online).
  3. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 98.
  4. Peter Fleischmann: Waldämter. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1154 (online).
  5. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 98 (Digitalisat).
  6. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 113 (Digitalisat).
  7. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1954, S. 136.
  8. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1954, S. 170.
  9. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1954, S. 178.
  10. Friedrich Eigler: Schwabach. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 398.