Waldemar von Wussow

deutscher Verwaltungsjurist und Herzoglich sachsen-altenburgischer Staatsminister

Waldemar Philip Paul Alexander von Wussow (* 29. September 1865 in Frankfurt (Oder); † 12. Juli 1938 in Darmstadt[1][2]) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Herzoglich sachsen-altenburgischer Staatsminister.

Wussow war ein Sohn des preußischen Generalleutnants Botho von Wussow und dessen Ehefrau Anna von Bernuth (1840–1917). Sein dritter Sohn war der spätere Widerstandskämpfer Botho von Wussow.[3] Er studierte Rechtswissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, der Universität Lausanne und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nachdem er 1887 in Berlin das Referendarexamen bestanden hatte, wurde im Corps Vandalia Heidelberg aktiv.[4] Er wurde 1893 Regierungsreferendar in Wiesbaden und 1894 Regierungsassessor in Essen. Als Kammerrat bei der fürstlich lippischen Rentkammer kam Wussow 1896 nach Detmold. 1902 wurde er Landrat in Dillenburg. 1911 kam er als Oberregierungsrat nach Kassel. Am 1. Juli 1915 wurde er als Wirklicher Geheimer Rat charakterisiert und zum sachsen-altenburgischen Staatsminister und Bevollmächtigten zum Bundesrat ernannt. Mit der Novemberrevolution verlor er am 9. November 1918 dieses Amt. Er war der letzte Staatsminister des Herzogtums. Während des Ersten Weltkrieges war er zeitweilig Mitglied der Zivilverwaltung vom Generalgouvernement Belgien. Er trat 1918 in den Ruhestand und nahm seinen Wohnsitz in Darmstadt.

Literatur

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  • Friedrich Facius: Die dirigierenden Minister der thüringischen Staaten 1815–1918. In: Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten. 1815–1933 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 14 = Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. Band 18). Boldt, Boppard am Rhein 1983, ISBN 3-7646-1830-2, S. 284.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Band 70). Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt / Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 242.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Band 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Band 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 420.
  • Die Mitglieder der Vandalia zu Heidelberg nach dem Stande vom 29. September 1935. Berlin 1935, S. 188 f.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Band 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Band 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 400.
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Einzelnachweise

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  1. German States before 1945
  2. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser. A XI, 1971, Gesamtreihe Band 49, S. 510.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1902, S. 944-945.
  4. Kösener Corpslisten 1930, 73, 554