Waltard
Waltard (auch Walthard, Walther; * um 960; † 12. August 1012 auf Burg Giebichenstein) war vom 22. Juni bis 12. August 1012 Erzbischof von Magdeburg.
Leben
BearbeitenSeine Eltern waren der Edelherr Erp von Meyendorf, vermutlich aus der Haolden-Sippe, und Amulrad (auch Amilrath), eine Gräfin von Marsleben.[1] Sein Bruder war Liudolf, der ab 1016 mit Grafschaftrechten im Raum Büren, Lippstadt und Soest bekundet ist. Seine Schwester Amulrad heiratete den Grafen Konrad von Morsleben und Horneburg und wurde Mutter von Papst Clemens II. Sie vermachte der Kirche zu Magdeburg das Dorf Olvenstedt.[2]
Waltard war seit 981 Hochstiftskanoniker und ab 984 Präpositus in Magdeburg.
Seine Wahl zum Erzbischof durch das Domkapitel im Jahre 1004 wurde von König Heinrich II. aus unbekannten Gründen abgelehnt. Erst 1012 konnte er das Amt antreten, starb aber schon nach knapp zwei Monaten. In dieser Zeit betrieb er sehr aktive Ostpolitik, in enger Zusammenarbeit mit dem Billunger Bernhard I., in der er sich sehr „polenfreundlich“ zeigte.[3]
Waltard wurde in der Domkirche zu Magdeburg bestattet. Eine sehr bedeutende Sammlung von Büchern, priesterlichem Gerät und anderen Sachen wurde bei seinem so unvermutet erfolgten Tod von unberufenen Händen zerstreut.
Quellen
Bearbeiten- Thietmar von Merseburg: Chronik (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. 9). Neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich, Darmstadt 1957 (mehrere Neuauflagen).
Literatur
Bearbeiten- Dietrich Claude: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert. Böhlau, Köln / Wien 1972
- Friedrich Wilhelm Ebelin: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Otto Wiegand, Leipzig 1858, 2. Bd., S. 7
- Karl Uhlirz: Walthard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 28–30.
- Ferdinand Albrecht Wolter: Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart. 3. Auflage. Fabersche Buchdruckerei, Magdeburg 1901, S. 15
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preussische staats-geschichte, samt aller …, Band 5–6, S. 401
- ↑ Walthard. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 52, Leipzig 1747, Sp. 1809.
- ↑ Genealogie-Mittelalter
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Tagino | Erzbischof von Magdeburg 1012 | Gero |
Personendaten | |
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NAME | Waltard |
KURZBESCHREIBUNG | Erzbischof der Diözese Magdeburg |
GEBURTSDATUM | um 960 |
STERBEDATUM | 12. August 1012 |
STERBEORT | Burg Giebichenstein |