Walter Dendy Sadler

englischer Genremaler der Düsseldorfer Schule

Walter Dendy Sadler (* 12. Mai 1854 in Dorking, Grafschaft Surrey, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland; † 13. November 1923 in Hemmingford Grey, Grafschaft Huntingdonshire) war ein englischer Genremaler der Düsseldorfer Schule.

 
Donnerstag (Morgen ist Freitag), Öl auf Leinwand, 1880, Tate Britain
 
Freitag, Öl auf Leinwand, 1882, Walker Art Gallery
 
For He’s a Jolly Good Fellow, Öl auf Leinwand

Sadler, fünfter Sohn des Solicitors John Dendy Sadler,[1] wuchs in Horsham in der Grafschaft West Sussex auf. Im Alter von 16 Jahren entschied er sich für eine Ausbildung als Maler und schrieb sich für einen zweijährigen Ausbildungsgang an der 1845 gegründeten Heatherley School of Fine Art in London ein. Auch seine Brüder George und Thomas sowie seine Schwester Kate wurden Künstler. 1871 verließ er die Londoner Kunstschule und ging nach Düsseldorf, dessen humoristische, anekdotische und psychologisierende Genremalerei ihn besonders interessierte. Dort wurde er Privatschüler von Wilhelm Simmler.[2] Bis 1875 blieb er bei ihm. Von seinem britischen Landsmann James Moulton Burfield (1845–1888), der vor allem neobarocke Genreszenen mit Rokokomotiven malte, ließ er sich ebenfalls inspirieren. 1872 debütierte er in der Dudley Gallery, Dudley. Ab dem folgenden Jahr bis 1914 stellte er in der Royal Academy of Arts aus. Sadler war Mitglied der Royal Society of British Artists, des Royal Institute of Oil Painters und des St. John’s Wood Art Club. Ab 1897 lebte er in Hemmingford Grey, wo er im Jahr 1923 im Alter von 69 Jahren starb.

Sadler gilt als ein populärer, technisch virtuoser Genremaler der Düsseldorfer Schule,[3] dem es durch Schilderung von Charakteren, Familienszenen, Paaren und Herrenrunden gelang, Bilder eines traditionellen, zumeist bürgerlichen Milieus, die er gerne in einer „guten alten Zeit“ ansiedelte, aus der Sicht des ausgehenden Viktorianischen Zeitalters in vielen typisierenden und humoristischen Facetten festzuhalten.[4]

Literatur

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  • Emmanuel Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays. Gründ, Paris 1976, ISBN 2-7000-0149-4, Band IX, S. 221
  • Jane Johnson, Anna Gruetzner (Hrsg.): The Dictionary of British Artists 1880–1940. Antique Collectors’ Club, Woodbridge, Suffolk 1976, ISBN 0-902028-36-7, S. 444
  • W. L. Woodruffe: W. Dendy Sadler. In: The Magazine of Art, 1896, S. 265 ff.
  • F. G. Stephens: Walter Dendy Sadler. Humorist and Genre Painter. In: Art Journal, 1895, S. 193 ff.
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Commons: Walter Sadler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Henry Robert Addison et al. (Hrsg.): Who ’s who. A. & C. Black, 1914, Band 66, S. 1830
  2. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 439
  3. James William Pattison: The world’s painters since Leonardo; being a history of painting from the Renaissance to the present day. Duffield, New York 1906 (1904), S. 249
  4. Lee M. Edwards: Domestic Bliss. Family Life in American Painting 1840–1910. The Hudson River Museum, Salina Press, East Syracuse/New York 1986, S. 15