Walter Maier-Kößler
Walter Maier-Kößler (* 6. Juli 1914 in Kornwestheim; † 14. Juli 1994 in Baden-Baden) war ein deutscher Bildender Künstler und Grafiker.
Leben
BearbeitenWalter Maier-Kößler war nach dem Abitur in zweijähriger Tätigkeit in der Industrie. Danach absolvierte er zunächst ein Pädagogikstudium in Esslingen. Daran schloss sich in den Jahren 1937 bis 1945 ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart an. Dieses wurde unterbrochen von Arbeitsdienst, Wehrdienst, Kriegsdienst und Gefangenschaft. Von 1946 bis 1949 setzte er sein Studium in Stuttgart bei Fritz von Graevenitz, Hermann Sohn, Ulfert Janssen, Hermann Mayrhofer und Erich Feyerabend fort. Außerdem studierte er Kunstgeschichte, Geschichte, Geographie und Geologie an der Technischen Hochschule Stuttgart und an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Von 1949 bis 1971 war Maier-Kößler Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien in Baden-Württemberg. Danach bis 1994 lebte er als frei schaffender Künstler in Baden-Baden. Walter Maier-Kößler war Mitglied im Verband Bildender Künstler in Baden-Württemberg, Künstlerbund Heilbronn, Kunstverein Heilbronn und im Württembergischen Kunstverein.[1]
Werk
BearbeitenMaier-Kößlers Werk umfasst Ölbilder, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen, Lithografien und diverse experimentelle Druckgrafiken. Seine Gemälde setzen sich mit Landschaftseindrücken, Figurengruppen und abstrakten Kompositionen auseinander. Seine Ölbilder, Aquarelle und Pastelle sind beeinflusst von Impressionismus, Post-Impressionismus und Kubismus.[2] Sein grafisches Spätwerk befasst sich mit existentialistischen Themen, insbesondere der Bedrohung des Individuums in der Anonymität der modernen Gesellschaft und der Vergänglichkeit.
Viele seiner Werke wurden von der Stadt Heilbronn und vom Landkreis Heilbronn angekauft.[3] Eine Auswahl seiner Bilder befinden sich im Besitz der Städtischen Museen Heilbronn (neun Ölgemälde, fünf Pastelle, zwanzig Grafiken), zahlreiche weitere sind in Privatbesitz. Ein Wandbild (Figurenkomposition, Baurelief in Betonausführung, ca. 2 × 3 m) schmückt eine Fassade des Johann-Sebastian-Bach Gymnasiums in Mannheim, ein weiteres (Figurenkomposition, Ausführung in Metall, ca. 1,5 × 3 m) die Manfred-Kyber-Grundschule in Löwenstein, die außerdem eine Galerie mit Grafiken von Maier-Kößler zum Werke Manfred Kybers besitzt.
-
Schiffe, 1968, Öl auf Leinwand
-
Petrefakt, 1974, Feder
-
Aphrodite, 1976, Collage/Frottage
-
Ruinenlandschaft, 1978, Feder
-
Gustav Kittler, 1979, Feder/Pastell
Alle hier dargestellten Grafiken befinden sich in der Sammlung der Städtischen Museen Heilbronn. Das Ölbild ist in Privatbesitz.
Publikationen (Auswahl)
Bearbeiten- Deutsche Gedichte, gesammelt und illustriert. Meyer, Baden-Baden 1985.
Ausstellungen
BearbeitenEinzelausstellungen
Bearbeiten- 1964: Stadtbücherei Heilbronn
- 1968: Stadtbücherei Heilbronn
- 1970: Heilbronn, Harmonie
- 1970: Stadtbücherei Heilbronn
- 1971: Stadtbücherei Heilbronn
- 1974: Stadtbücherei Heilbronn und Historisches Museum Heilbronn
- 1979: Stadtbücherei Heilbronn
Gruppenausstellungen
Bearbeiten- 1969: Künstlerbund Heilbronn, Beziers
- 1970: Künstlerbund Heilbronn, Galerie Schloss Waldenburg
- 1971: Große Kunstausstellung des Verbandes Bildender Künstler Württemberg, Stuttgart, Killesberg
- 1971: Heilbronner Kunstverein und Heilbronner Künstlerbund, Kursaal Stuttgart-Bad Cannstatt
- 1976: Künstlergilde Ulm und Museumsgesellschaft Ulm, Ausstellung mit Grafik von Walter Maier und Knut Michaelis
- 1984: Künstlerbund Heilbronn, Kreissparkasse Heilbronn.
- Zahlreiche weitere Einzel- und Gruppenausstellungen in privaten Galerien in Heilbronn, auf Schloss Lichtenberg (Kreis Ludwigsburg), in Stuttgart, Baden-Baden, Überlingen, Aalen, Kornwestheim, Karlsruhe, Obernai, Colmar und Straßburg.
Literatur
Bearbeiten- Andreas Pfeiffer (Hrsg.): Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre das Kunstgeschehen der 50er Jahre in Heilbronn. Situationen aus Alltag, Verkehr und Architektur im Heilbronn der 50er Jahre; Städtische Museen Heilbronn, 2. April – 6. Juni 1993. (= Städtische Museen; Heilbronner Museumskatalog) Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 1993, ISBN 3-921-63843-7, S. 161.
- Gerhard Binder: 30 Jahre Künstlerbund Heilbronn. Sommerausstellung 1979. Künstlerbund; Creativ-Team Friedel und Bertsch, Heilbronn 1979, OCLC 264182278, S. 112f.
- Künstlerbund Heilbronn. 1984, S. 42.
- Maier, Walter. in: Zeitgeschichtliche Sammlung ZS 12121. Stadtarchiv Heilbronn.
Weblinks
Bearbeiten- Walter Maier-Kößler auf lex.art.eu (PDF)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gert K. Nagel: Schwäbisches Künstlerlexikon vom Barock bis zur Gegenwart. Kunst & Antiquitäten, München 1986, ISBN 3-921-81136-8, S. 80.
- ↑ La revue moderne des arts et de la vie. Paris, April 1969, ISSN 0242-3510, S. 23.
- ↑ Axel-Alexander Ziese: Allgemeines Lexikon der Kunstschaffenden in der bildenden und gestaltenden Kunst des ausgehenden XX. Jahrhunderts. Band 3, arte-factum-Verlags-Gesellschaft, Nürnberg 1992/93, ISBN 3-923-32682-3, S. 256.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Maier-Kößler, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1914 |
GEBURTSORT | Kornwestheim |
STERBEDATUM | 14. Juli 1994 |
STERBEORT | Baden-Baden |