Walter Tölke
Walter Tölke (* 22. Januar 1883 in Rengersdorf; † 22. August 1966 in Neumünster) war ein deutscher Richter.[1]
Leben
BearbeitenTölke studierte Rechtswissenschaft an der Universität Jena und wurde 1902 im Corps Franconia Jena aktiv.[2] Die Preußische Universität zu Greifswald promovierte ihn 1910 zum Dr. iur.[3] Im Ersten Weltkrieg diente er von 1914 bis 1918 als Leutnant der Reserve, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. In der Weimarer Republik war er Landgerichtsdirektor in Berlin. In dieser Eigenschaft verurteilte er als Vorsitzender des Schöffengerichts Charlottenburg am 10. Dezember 1928 George Grosz unter anderem wegen der Karikatur „Christus mit der Gasmaske“ mit der Unterschrift „Maul halten und weiterdienen“ in 1. Instanz zu jeweils 2000 Mark Geldstrafe, ersatzweise zwei Monate Gefängnis.[4] 1937 kam er an das Reichsgericht. Er war bis 1945 im I. Zivilsenat des Reichsgerichts tätig. 1945/46 wurde er Richter und Senatspräsident am Oberlandesgericht Gera.[5] Er schied Ende 1951 aus.[6] Walter Toelke galt dem DDR-Justizministerium als Richter „alter Schule, der nicht gewillt ist, sich umzustellen“.[6] Am 9. August 1954 zog er von Erfurt nach Nortorf.[7]
Mitgliedschaften
BearbeitenSchriften
Bearbeiten- mit Reinhard von Godin und Hans von Godin: Ehegesetz vom 20. Februar 1946: Mit Abdruck der noch in Kraft befindlichen Bestimmungen der Durchführungsverordnungen zum Ehegesetz vom 6. Juli 1938, 2 Auflagen Berlin 1947, 1950.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag in „Gerhard Köbler: Wer ist wer im deutschen Recht“
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Geburts- und Sterbedaten nach Auskunft des Amtes Nortorfer Land
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 26, 525
- ↑ Dissertation: Der sogen. Möbelleihvertrag unter besonderer Berücksichtigung der Durchführung der Zwangsvollstreckung bei demselben.
- ↑ Kurt Tucholsky, Ignaz Wrobel: „Die Begründung“, in: Die Weltbühne vom 19. März 1929, Nr. 12, S. 435; Ute Maack, Viktor Otto (Hrsg.): Kurt Tucholsky: Gesamtausgabe, Band 11, „Texte 1929“, Reinbek bei Hamburg 2005, S. 902.
- ↑ Rainer Schröder (Hrsg.): Zivilrechtskultur der DDR, in: Zeitgeschichtliche Forschungen Band 2/1, Berlin 1999, S. 375f. für das Jahr 1948.
- ↑ a b Petra Weber: „Justiz und Diktatur. Justizverwaltung und politische Strafjustiz in Thüringen 1945–1961“, Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 46, München 2000, S. 269 f. GoogleBooks
- ↑ Auskunft Amt Nortorfer Land
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tölke, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Tölke, Adolf Karl Ferdinand Walter (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Richter, Senatspräsident am Reichsgericht |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1883 |
GEBURTSORT | Rengersdorf |
STERBEDATUM | 22. August 1966 |
STERBEORT | Neumünster |