Walzen-Wolfsmilch

Art der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia)

Die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites), auch Myrtenblätterige Wolfsmilch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der deutschsprachige Trivialname Walzen-Wolfsmilch bezieht sich auf die walzenförmigen Zweige.

Walzen-Wolfsmilch

Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites)

Systematik
Unterfamilie: Euphorbioideae
Tribus: Euphorbieae
Untertribus: Euphorbiinae
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Untergattung: Esula
Art: Walzen-Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia myrsinites
L.

Beschreibung

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Blütenstand von oben
 
Cyathien mit Früchten: Nektardrüsen können sich beim Verwelken rot verfärben

Vegetative Merkmale

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Die Walzen-Wolfsmilch ist eine sukkulente, immergrüne mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern erreicht. Ihre bis etwa 30 Zentimeter langen, niederliegenden Zweige erscheinen auf Bodenniveau und verzweigen sich nicht weiter. Die Zweige, die Blütenstände tragen, sterben nach deren Verwelken ab. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind von einer Wachsschicht bedeckt, die Regen abperlen lässt und so effektiv eine Benetzung verhindert. Die Laubblätter sind dicht spiralig am Stängel angeordnet und überdecken sich teilweise.[1] Die saftigen, blau-grünen Laubblätter sind eiförmig bis kreisrund mit zugespitztem oder begranntem oberen Ende.[1]

Generative Merkmale

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Je nach Standort und Witterung reicht die Blütezeit von März bis Juli. Der endständige, trugdoldige Blütenstand ist dicht 1- bis, meist 5- bis 13-strahlig.[1] Die paarigen, gerundeten Hochblätter und die Cyathien sind grünlich-gelb. Die vier Nektardrüsen der Cyathien sind oval bis gerundet trapezförmig, gelb bis bräunlich, selten purpurfarben und tragen an den äußeren Rändern zwei finger- bis keulenförmige Anhängsel.

Die KapselfFrucht ist kahl, glatt oder leicht warzig und 4 bis, meist 5 bis 7 Millimeter lang.[1] Die grau-braunen Samen sind 2 bis, meist 3 bis 4 Millimeter lang.[1]

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[2]

Vorkommen

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Das natürliche Verbreitungsgebiet von Euphorbia myrsinites erstreckt sich von den Balearischen Inseln über Italien und Griechenland bis zur Türkei und über Albanien bis ins südliche Russland. Sie gedeiht zwischen Steinen in offenen Wäldern auf Höhenlagen von 1000 bis 2300 Metern.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]

In Teilen der USA gelten dort eingeschleppte Pflanzenexemplare als gefährliches „Unkraut“. In Colorado sind der Besitz und die Anpflanzung von Euphorbia myrsinites seit 2003 gesetzlich verboten.[4] Landbesitzer sind verpflichtet, die Walzen-Wolfsmilch von ihrem Land zu entfernen und erhalten hierzu vom Agrarministerium bebilderte Anleitungen.[5]

Die Walzen-Wolfsmilch wird in den gemäßigten Gebieten als Zierpflanze verwendet. Sie kommt in diesen Gebieten gelegentlich verwildert vor.[6]

Systematik

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Die Erstveröffentlichung von Euphorbia myrsinites erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1. Auflage, Tomus I, S. 461–462. Das Artepitheton myrsinites leitet sich von der Myrte (Myrtus communis) ab, mit der Euphorbia myrsinites eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen soll. Synonyme für Euphorbia myrsinites L. sind: Tithymalus myrsinites (L.) Hill, Galarhoeus myrsinites (L.) Haw., Endoisila myrsinites (L.) Raf., Murtekias myrsinites (L.) Raf., Euphorbion myrsinitum (L.) St.-Lag.[7]

Von Euphorbia myrsinites gibt es je nach Autor etwa zwei Unterarten:

  • Euphorbia myrsinites L. subsp. myrsinites (Syn.: Euphorbia rigida Loisel. nom. illeg., Euphorbia curtifolia Chaub., Euphorbia marschalliana Kotschy ex Boiss., Euphorbia pectinata Albov, Euphorbia pontica Prokh., Euphorbia myrsinites subsp. pontica (Prokh.) R.Turner): Sie kommt von Südeuropa bis zum nördlichen Iran vor.[7]
  • Euphorbia myrsinites subsp. rechingeri (Greuter) Aldén (Syn.: Euphorbia rechingeri Greuter, Tithymalus rechingeri (Greuter) Soják): Dieser Endemit kommt nur auf Kreta vor.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e A. R. Smith, Thomas Gaskell Tutin: Euphorbia L. S. 213–226. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 2, Cambridge University Press 1968.
  2. Euphorbia myrsinites bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Euphorbia myrsinites L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  4. Colorado Department of Agriculture: RULES PERTAINING TO THE ADMINISTRATION AND ENFORCEMENT OF THE COLORADO NOXIOUS WEED ACT (Memento vom 11. November 2005 im Internet Archive).
  5. Colorado Department of Agriculture: Myrtle Spurge Control (Memento vom 6. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 186 kB).
  6. Michael Koltzenburg: Euphorbia. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 459.
  7. a b c Euphorbia myrsinites. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
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Commons: Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien