Warnice (Dębno)
Warnice (deutsch Warnitz) ist ein Dorf der Gemeinde Dębno im Powiat Myślibórz (Soldin) der Woiwodschaft Westpommern in Polen.
Warnice | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Myślibórz | |
Gmina: | Dębno | |
Geographische Lage: | 52° 51′ N, 14° 40′ O | |
Einwohner: | 362 (31. Dez. 2010[1]) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 95 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZMY |
Geografische Lage
BearbeitenWarnice liegt etwa 20 km südwestlich von Myślibórz (Soldin) und etwa 16 km nördlich von Dębno (Neudamm) in der Neumark.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKirche
BearbeitenDie mittelalterliche Kirche St. Joseph wurde 1858 umgebaut und mit einem Kirchturm versehen, im Inneren steht ein Altar von 1604 mit Darstellung der zwölf Apostel.
Friedhof
BearbeitenDie Überreste des deutschen Friedhofs auf einem kleinen Hügel am Wald liegen südlich des Dorfs nahe dem See.
Herrenhaus
BearbeitenWarnitz gehört zu den wenigen Rittergütern der Neumark, die sich vom 14. bis zum 20. Jahrhundert im Besitz einer Familie befanden, der Familie von Osten. 1398 ist Ulrich von Osten als Besitzer des Orts Schildberg belegt, zu dem u. a. das Dorf Warnitz gehörte. Wohl seit 1614 wurde Warnitz als selbständiges Gut geführt, das Alexander von der Osten nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters erbte. Das heutige Herrenhaus wurde durch Julius von der Osten errichtet, seit 1807[2] Besitzer des Guts, das Mitte des 19. Jahrhunderts eine Feldmark von 14,500 Morgen umfasste. Um 1879 weist das erstmals publizierte General-Adressbuch der Rittergutsbesitzer für die Provinz Brandenburg dann 3202 ha Fläche aus, mit 1726 ha Forsten. Zum Gut gehörte eine Brennerei und eine Ziegelei. Als Eigentümer galten die von der Osten’sche Erben.[3] Die Größenordnung des Gutes blieb bis zur Wirtschaftskrise 1929/30 konstant, 3229 ha Land, davon 2100 Waldbestand. Zum Besitz gehörte ein großer Landwirtschaftsbetrieb.[4]
Bis 1942 war das Gut im Besitz des dort verstorbenen Oskar von der Osten, verheiratet mit Anna-Marie von Sydow, dann folgte deren Sohn, der Major Burkhard von der Osten-Warnitz. Bis 1944 liefen Kreditmaßnahmen zur finanziellen Konsolidierung des Gutsbetriebes. Nach Besetzung durch die Rote Armee wurde das Herrenhaus 1945 geplündert und verwüstet. Von 1958 bis 1983 diente es als Grundschule und wurde wohl zu dieser Zeit neu verputzt, seitdem steht es leer und verfällt zusehends.
Park
BearbeitenDer Park des Herrenhauses ist völlig verwildert.
Naturdenkmäler
BearbeitenSehenswert sind die zum Herrenhaus führenden Alleen.
Persönlichkeiten
BearbeitenPersönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Jg. 3. Justus Perthes, Gotha 1901, S. 661
- Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von der Osten. Ein pommersches Geschlecht im Wandel der Jahrhunderte. Hrsg. Vorstand des Familienverbandes. Eigenverlag, Druck Georg Westermann Braunschweig, 1960, S. 140–141, 226–229, 256–257.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A, Band XVIII, Band 87 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, S. 274–275. ISSN 0435-2408
- Warnitz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 5. Duncker, Berlin 1862, Blatt 243 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Portret miejscowości statystycznych w gminie Dębno (powiat myśliborski, województwo zachodniopomorskie) w 2010 r. Główny Urząd Statystyczny, stat.gov.pl (MS Excel).
- ↑ Warnitz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 5. Duncker, Berlin 1862, Blatt 243 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Kreis Königsberg N.-M. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 108–109, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Band VII: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Regierungsbezirk Frankfurt a. O., Kreis Königsberg. Verlag Niekammer’s Adreßbücher, Leipzig 1929, S. 223 (martin-opitz-bibliothek.de – Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts).