Wasserfreunde (Gattung)

Gattung der Familie Akanthusgewächse (Acanthaceae)

Wasserfreunde (Hygrophila), gelegentlich auch Wasserwedel genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Hygrophila-Arten gibt es in tropischen und subtropischen Gebieten der Neuen und Alten Welt. Sie stammen vorwiegend aus Südostasien. Einige Arten sind in manchen Ländern Neophyten.

Wasserfreunde

Indischer Wasserfreund (Hygrophila polysperma), submers

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)
Unterfamilie: Acanthoideae
Gattung: Wasserfreunde
Wissenschaftlicher Name
Hygrophila
R.Br.

Beschreibung

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Illustration aus Aquatic and wetland plants of southwestern United States, 1972 des Guyanischen Wasserfreund (Hygrophila costata)
 
Hygrophila auriculata
 
Zygomorphe Blüten von Hygrophila auriculata
 
Hygrophila ringens
 
Blütenstand von Hygrophila serpyllum

Vegetative Merkmale

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Hygrophila-Arten sind krautige Pflanzen. Pflanzenteile können behaart oder unbehaart sein. Die gegenständigen Laubblätter sind gestielt oder ungestielt mit einfacher Blattspreite.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen in seiten- oder endständig in unterschiedlich gestalteten Blütenständen mit laubblattähnlichen, länglich-lanzettlichen Tragblättern und linealischen Deckblättern zusammen.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Der Kelch besitzt vier bis fünf ungleich große Kelchlappen. Die fünf Kronblätter sind zu einer zylindrischen Kronröhre verwachsen. Die Krone ist zweilippig, wobei die aufrechte Oberlippe leicht zweilappig und die Unterlippe leicht dreilappig ist, dabei ist die Oberlippe kürzer als die Unterlippe. Es sind vier Staubblätter vorhanden; entweder sind alle fertil oder es ist ein Paar fertile Staubblätter und ein Paar Staminodien vorhanden. Die Staubfäden eines jeden Staubblattpaars sind an der Basis miteinander verwachsen. Die aus der Krone herausragenden Staubbeutel sind zweiteilig und stachelspitzig. Zwei Fruchtblätter sind zu einem zweikammerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich meist vier bis acht (zwei bis achtzehn) Samenanlagen. Der dünne Griffel ist zurückgekrümmt und behaart. Der obere Lappen der Narbe wird abgestoßen, so wirkt die Narbe einfach.

Die nicht gestielten, länglich-zylindrischen Kapselfrüchte enthalten meist 8 bis 16 (4 bis 36) Samen. Die haarigen Samen wirken zusammengedrückt und sind eiförmig bis kugelig.

Systematik

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Die Gattung Hygrophila wurde 1810 durch Robert Brown aufgestellt. Synonyme für Hygrophila R.Br. sind: Asteracantha Nees, Cardanthera Buch.-Ham. ex Benth. & Hook. f., Kita A.Chev., Synnema Benth., Nomaphila Blume. Bei manchen Autoren gehören auch die Arten der Gattungen Hemiadelphis Nees und Santapaua N.P.Balakr. & Subr. in diese Gattung. Die Gattung Hygrophila gehört in die Tribus Ruellieae in der Unterfamilie Acanthoideae innerhalb der Familie der Acanthaceae.[1]

Es gibt etwa 80 Hygrophila-Arten:[1]

In China werden Blätter von Hygrophila lancea mit Öl und Salz gegessen. In Indien werden die Blätter gegessen von Hygrophila serpyllum (in Ahmadnagar und Bombay, heißt dort Godadi) und Hygrophila spinosa (in Igatpuri, Nasik und Bombay, heißt dort Kolosana).

Aquaristik

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Viele Arten dieser Gattung spielen eine Rolle in der Aquaristik.[9] Sie gelten als leicht zu pflegen. Der Indische Wasserfreund und der Indische Wasserstern gehören dabei zu den Arten, die besonders häufig als „Bundware“ angeboten werden. Sie gehören zu den äußerst genügsamen und empfehlenswerten Aquarienpflanzen, da sie auch noch Bedingungen tolerieren, unter denen viele andere Aquarienpflanzen bereits zu Grunde gehen.

  • Kamal Akhtar Malik, Abdul Ghafoor: Hygrophila in der Flora of Pakistan: Online. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • Jia-qi Hu, Thomas F. Daniel: Hygrophila R. Brown, S. 430 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011, ISBN 978-1-935641-04-9. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • L. H. Durkee: Hygrophila In: Flora of Panama, Part IX, In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 65, 1978: Online.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Hygrophila im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. a b Annotated Checklist of the Flowering Plants of Nepal.
  3. M. D. Dassanayake, Francis Raymond Fosberg (Herausgeber): A revised handbook to the flora of Ceylon. Band 12. CRC Press, Smithsonian Institution 1998, ISBN 978-90-5410-270-0 (M.D.Dassanayake: Hygrophila ab Seite 13. in der Google-Buchsuche).
  4. a b c d e f Jia-qi Hu, Thomas F. Daniel: Hygrophila R. Brown, S. 430 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2011, ISBN 978-1-935641-04-9
  5. USDA-Datenblatt - Hygrophila.
  6. Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 154.
  7. Taiwan Plant Names - Hygrophila.
  8. Werner Greuter, Rosa Rankin, Alejandro Palmarola: Hygrophila urquiolae (Acanthaceae), a new wetland species from Cuba. In: Willdenowia - Annals of the Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, Volume 39, Nummer 2, 2009, S. 285–291. DOI:10.3372/wi.39.39207
  9. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2. Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 309–317.
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Commons: Wasserfreunde (Hygrophila) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Hygrophila. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.