Wasserknecht

Person, die Wasser pumpt bzw. transportiert, insb. im Bergbau

Ein Wasserknecht, auch Wasserheber oder Pumpenknecht genannt, ist ein Bergmann, der im frühen Bergbau bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Arbeiter für die Wasserhaltung des Bergwerks zuständig war.[1]

Wasserknechte bei der Arbeit

Tätigkeiten

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Die Arbeit des Wasserknechtes bestand hauptsächlich darin, das Grubenwasser mit Gefäßen aus dem Schachtsumpf zu entfernen.[2] Für diese Arbeit waren stets mehrere Wasserknechte notwendig.[3] In der Regel standen zwei Wasserknechte im Schachtsumpf[4] und schöpften das Wasser in die sogenannten Pfützeimer.[1] Im Wasserschacht standen in kurzen Abständen mehrere Wasserknechte auf Fahrten und bildeten dadurch eine Kette.[2] Die gefüllten Eimer wurden an den untersten Wasserknecht weitergereicht, der den Eimer dann an den nächsten weiterreichte, bis der Eimer oben angelangt war und entleert wurde.[3] Im Gegenzug wurden die entleerten Eimer wieder nach unten gereicht. An Tagen, an denen sich wenig Wasser im Schachtsumpf befand, wurden die Wasserknechte zu Hilfsarbeiten in der Förderung eingesetzt. In Bergwerken mit hohem Wasserzulauf wurden im Wasserschacht in kurzen Abständen Bühnen eingebaut, auf denen die Wasserknechte dann standen. Später wurden anstelle der Schöpfgefäße Handpumpen verwendet. Dazu stand auf jeder Bühne ein Wasserkasten, in den dann ein Wasserknecht das Wasser pumpte. Aus diesem Wasserkasten wurde das Wasser bis zum nächsten Wasserkasten gepumpt, bis es letztendlich über Tage ankam.[5]

Probleme

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Durch das aus den Gefäßen herausschwappende Wasser war die Arbeitskleidung schon nach kurzer Arbeitszeit total durchnässt.[4] Außerdem führte das lange Stehen auf den wackeligen Fahrten oft zu Unfällen. Das Arbeiten war auf Schächte mit einer Teufe von 20 bis 30 Meter begrenzt.[6] Bei tieferen Schächten stieg der Bedarf an Wasserknechten erheblich, so dass oftmals mehrere hundert Wasserknechte erforderlich waren.[7]

Literatur

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  • Christoph Bartels, Andreas Bingener, Rainer Slotta: Das Schwazer Bergbuch. Band III, 1. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-22-2
  • Carl Langheld: Die Verhältnisse der Bergarbeiter bei dem sächsischen Regalbergbau. Verlag von J. G. Engelhardt, Freiberg 1855

Einzelnachweise

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  1. a b Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen. Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1871.
  2. a b Martin Linnert: Wachstum und Qualität junger Buchen in einem unterschiedlich aufgelichteten Fichtenbestand. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2009, ISBN 978-3-941875-25-8, S. 4.
  3. a b Manfred E. A. Schmutzer: Ingenium und Individuum.Springer Verlag Wien - New York, Wien 1994, S. 189.
  4. a b Klaus Hahne: Wem hilft Technik.4. Auflage, Marburg 1983, ISBN 3-922850-14-6, S. 77.
  5. Carl von Scheuchenstuel: IDIOTICON der österreichischen Berg- und Hüttensprache. k. k. Hofbuchhändler Wilhelm Braumüller, Wien 1856.
  6. Herbert Pforr: Start in das montanwissenschaftliche Zeitalter durch "Ein nützliches Bergbüchelein" des Freiberger Doktor ulrich Rülein von Calw (1465 - 1523), Freiberg, Sachsen. In: Geologische Bundesanstalt. (Hrsg.): Berichte der Geologischen Bundesanstalt. Band: 35, Wien 1996, ISSN 1017-8880, S. 279–282
  7. Moritz Ferdinand Gaetzschmann: Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst. Erster Theil, Zweite Auflage, Verlag von Arthur Felix, Freiberg 1866, S. 456.
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