Wassili Andrejewitsch Dolgorukow

Fürst, russischer Staatsmann

Fürst Wassili Andrejewitsch Dolgorukow (russisch Василий Андреевич Долгоруков Vasilij Andreevič Dolgorukov; * 7. März 1804 in Moskau; † 17. Januar 1868 in Sankt Petersburg) war ein russischer Generaladjutant, General der Kavallerie, Kriegsminister während des Krimkrieges (1852–1856) und unter Alexander II. Chef der Geheimpolizei[1] (1856–1866).

Wassili Andrejewitsch Dolgorukow
um 1855

Wassili, der Sohn von Fürst Andrei Nikolajewitsch Dolgorukow (1772–1834)[2] und dessen Gattin Fürstin Jelisaweta Nikolajewna Dolgorukowa, geborene Saltykowa (1777–1855)[3], hatte sechs Brüder (Nikolai (1792–1847)[4], Iwan (1796–1807), Ilja (1797–1848)[5], Sergei (1802–1837), Dmitri (1808–1809), Wladimir (1810–1891)[6]) und drei Schwestern (Jekaterina (1798–1857), Maria, Alexandra). Von Hauslehrern erzogen, trat er 1821 als Fahnenjunker in das Kronstädter Leibgarderegiment[7] ein. Der Kavallerist wurde am 23. Februar 1823 Kornett, nach 1825 Leutnant, am 5. September 1830 Flügeladjutant, 1835 Oberst, am 22. September 1842 Generalmajor, am 22. September 1845 Generaladjutant, am 7. August 1849 Generalleutnant und am 17. April 1856 General der Kavallerie.

Für seine Teilnahme an der Niederschlagung des Novemberaufstandes wurde er mit zwei Orden dekoriert und zum Rittmeister befördert.

1838 bis 1841 reiste Wassili Dolgorukow mit dem Zarewitsch durch Russland und Europa. 1848 wurde er Stellvertretender Kriegsminister und 1849 Mitglied des Militärrates. Am 26. August 1852 wurde Wassili Dolgorukow Kriegsminister. Für die russische Niederlage im Krimkrieg von seinen Gegnern verantwortlich gemacht, trat er auf eigenen Wunsch am 17. April 1856 vom Posten des Kriegsministers zurück. Im Sommer 1856 wurde er Chef der Geheimpolizei. Das Attentat Karakosows auf den Imperator brachte Wassili Dolgorukow in letzterem Amt zu Fall. Er folgte Anfang April 1866 der diesbezüglichen Rücktrittsaufforderung.

Am 10. April 1866 wurde er Oberkammerherr. 1868 starb Wassili Dolgorukow im Winterpalais. Pjotr Walujew hob die Güte und Bescheidenheit des Verstorbenen hervor. Pjotr Wjasemski erwähnte in seinem Nachruf das Pflichtbewusstsein des Hingeschiedenen. Pjotr Wladimirowitsch Dolgorukow[8] indes warf Wassili Dolgorukow Mittelmaß vor.

Wassili Dolgorukow heiratete am 3. Mai 1829 die Gräfin Olga de Saint-Priest (* 1807; † 16. September 1853), Tochter des Odessaer Bürgermeisters Graf Armand Charles Emmanuel Guignard de Saint-Priest (1782–1863). Das Paar bekam die Söhne Alexander (1839–1876) und Alexei (1842–1849).

Anekdote

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Während des Aufstandes am 14. Dezember 1825 soll der junge Zar den im Winterpalast Wachhabenden Wassili Dolgorukow mit der Frage angesprochen haben, ob er auf ihn zählen könne. Die Erwiderung des Kornetts habe gelautet: „Eure Majestät, ich bin Fürst Dolgorukow.“

Ehrungen

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Ausland

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Commons: Wassili Andrejewitsch Dolgorukow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Biographischer Eintrag bei hrono.ru (russisch)

Einzelnachweise

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  1. russ. ru:Третье отделение – Третье отделение Собственной Его Императорского Величества канцелярии / Dritte Abteilung Seiner Kaiserlichen Majestät Höchsteigene Kanzlei
  2. russ. Андрей Николаевич Долгоруков
  3. russ. Елизавета Николаевна Долгорукова (Салтыкова)
  4. russ. ru:Долгоруков, Николай Андреевич
  5. russ. ru:Долгоруков, Илья Андреевич
  6. russ. ru:Долгоруков, Владимир Андреевич
  7. russ. ru:Конный лейб-гвардии полк
  8. russ. ru:Долгоруков, Пётр Владимирович
  9. russ. Знак отличия За XV лет беспорочной службы
  10. russ. Золотая табакерка с портретом Его Величества, украшенная брильянтами
  11. russ. ru:Императорский Московский университет#Императорский Московский университет 1804—1917