Wazalendo

mit der Regierung zusammenarbeitende Gruppe von Paramilitärs in der Demokratischen Republik Kongo

Wazalendo (Swahili für „Patrioten“) oder Force de l’éveil patriotique pour la libération du Congo (EPLC) ist eine Koalition von kongolesischen Milizen, die in der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv ist. Wazalendo arbeitet als irreguläre Truppe mit den kongolesischen Streitkräften (Forces Armées de la République Démocratique du Congo, kurz FARDC) im Kampf gegen die militante Bewegung 23. März (M23) zusammen.[1]

Zusammensetzung

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Zu Wazalendo zählen unter anderem die Alliance des patriotes pour un Congo libre et souverain (APCLS), Nduma Défense du Congo-Rénové (NDC-R), Collectif des Mouvements pour le Changement (CMC), Mouvement Patriotique d’Autodéfense (MPA), und Nyatura-Gruppen sowie Teile der ruandischen Rebellengruppe Forces Démocratiques de Libération du Rwanda (FDLR).[2] Einige der jeweiligen Kommandeure stehen unter internationalen Sanktionen. So steht zum Beispiel der Anführer der NDC-R Guidon Shimiray Mwissa unter anderem für den Kampfeinsatz von Kindersoldaten und Menschenrechtsverletzungen seit 1. Januar 2018 auf der Sanktionsliste des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.[3][4]

Geschichte

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Die Kooperation mit der FARDC wurde bei einem geheimen Treffen am 8. bis 9. Mai 2022 im Ort Pinga in Nord-Kivu vereinbart. Als die M23 im November 2022 auf die am Kiwusee an der Grenze zu Ruanda gelegene Provinzhauptstadt und Millionenstadt Goma vorrückte, um diese einzunehmen, rief Präsident Félix Tshisekedi die Öffentlichkeit zur Bildung von „Bürgergruppen gegen die Expansionsambitionen“ der Rebellenbewegung M23 auf, woraufhin sowohl die FARDC als auch die Milizen Zulauf erhielten.[5] Am 3. September 2023 legalisierte ein Dekret einen Entwurf vom 22. Mai 2023 und damit die Präsenz von Milizem als Réserve Armée de la Défense innerhalb der FARDC.[6][5][7]

Vor den Wahlen 2023 riefen mehrere Wazalendo-Gruppen dazu auf, für Tshisekedis Wiederwahl zu stimmen.[5]

Einzelnachweise

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  1. Simone Schlindwein: Kongos spirituelle Hetzer. In: taz.de. 31. August 2023, abgerufen am 3. Februar 2025.
  2. Alexeï Delanghe, Ken Matthysen: M23 crisis flares again in North Kivu: context, dynamics and risks. In: ipisresearch.be. 16. November 2023, abgerufen am 3. Mai 2025 (englisch).
  3. Romain Gras: DRC’s wazalendo, Tshisekedi’s unpredictable allies. 21. Mai 2024, abgerufen am 3. Februar 2025 (n).
  4. Guidon Shimiray Mwissa. Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, abgerufen am 3. Februar 2025 (englisch).
  5. a b c Coralie Pierret: The 'wazalendo': Patriots at war in eastern DRC. In: lemonde.fr. Le Monde, 19. Dezember 2023, abgerufen am 3. Mai 2025 (englisch).
  6. DR Congo: Army Units Aided Abusive Armed Groups. In: hrw.org. Human Rights Watch, 18. Oktober 2022, abgerufen am 3. Februar 2025 (englisch).
  7. RDC : le Gouvernement adopte le projet de décret relatif à la mise en œuvre de la loi portant institution de la réserve armée de la défense. Abgerufen am 3. Februar 2025 (französisch).