Der Wechmann-Plan steht für die Schaffung der ersten elektrischen Einheitslokomotiven in Deutschland. Seinen Namen erhielt er von dem zuständigen Dezernenten im neu geschaffenen Reichsbahn-Zentralamt, Wilhelm Wechmann.

Eine der nach dem Wechmann-Plan erstellten Lokomotivbaureihen war die Baureihe E 77.10
Auch die Lokomotiven der Baureihe E 16 waren Wechmann-Plan-Lokomotiven

Obwohl in der Literatur die Bezeichnung Einheitslokomotiven für die nach diesem Plan beschafften E-Loks nicht auftritt, trifft er doch teilweise für diese Lokomotiven zu; bei einer Gesamtanzahl von 201 gefertigten elektrischen Lokomotiven mit sieben unterschiedlichen Baureihen wurden 138 genormte Bauteile eingesetzt. Die Beschaffung der Maschinen begann im Jahr 1924 und endete, einschließlich der Nachbauten, im Jahr 1933. Da beim Bau der ersten Lokomotiven das Baureihenschema für Elektrolokomotiven noch nicht vorhanden war, erhielten die Lokomotiven zunächst Bezeichnungen nach den Schemata der ehemaligen Länderbahnen.

Terminlich wurde der Wechmann-Plan ab 1920 vollzogen, als nach dem Ersten Weltkrieg die vorher eigenständigen deutschen Länderbahnen in die Deutsche Reichseisenbahnen überführt und für den Weiterbetrieb und die Ausweitung der vor dem Krieg eröffneten elektrischen Streckennetze neue Lokomotiven benötigt wurden. Dazu wurde in sehr kurzer Zeit ein Programm zur Erzeugung elektrischer Lokomotiven aufgestellt, mit dem die vor dem Krieg gebauten Versuchslokomotiven ersetzt werden konnten.

Technisch waren die Lokomotiven des Wechmann-Planes an die erfolgreichen Konstruktionen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wie der Preußischen EP 235 angelehnt. Die Tabellenübersicht[1] zeigt, dass von den sieben Lokomotivbaureihen vier noch den bereits veralteten Schrägstangenantrieb, zwei den Winterthurer Schrägstangenantrieb und lediglich eine Lokomotivreihe einen Einzelachsantrieb der Bauart Buchli hatten.

Lieferung Stückzahl
Baureihe erste Lok letzte Lok letztes Einsatzjahr Dienst-
jahre
Wechmann-
Plan
Ergänzungs-
lieferung
Nachbau gesamt Achsfolge Antrieb
E 06 1924 1928 1945 21 5 2 5 12 2’C2’ Schrägstangenantrieb
E 16 1926 1933 1979 53 10 7 4 21 1’Do1’ Buchli-Antrieb
E 32 1924 1926 1971 47 19 10 29 1’C1’ Schrägstangenantrieb
E 52 1924 1926 1972 48 35 35 2’B B2’ Schrägstangenantrieb
E 77 1924 1926 1967 43 37 19 56 (1’B)(B1’) Winterthur
E 79 1927 1927 1942 15 2 2 2’D1’ Schrägstangenantrieb
E 91 1924 1928 1975 51 30 4 12 46 C’C’ Winterthur
gesamt: 138 42 21 201

Literatur

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  • Bernd Beck: Der Wechmann-Plan. Elektrische Einheitsloks für die DRG. In: Eisenbahn-Kurier 10/2016; www.eisenbahn-kurier.de, Seiten 70–76
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Einzelnachweise

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  1. Bernd Beck: Der Wechmann-Plan. Elektrische Einheitsloks für die DRG. In: Eisenbahn-Kurier 10/2016; www.eisenbahn-kurier.de, Seite 73