Wechselblütiges Tausendblatt
Das Wechselblütige Tausendblatt[1] (Myriophyllum alterniflorum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tausendblatt (Myriophyllum) innerhalb der Familie der Tausendblattgewächse (Haloragaceae). Es wird als Zierpflanze genutzt. Es heißt Wechselblütiges Tausendblatt, weil die oberen Blüten oft einzeln und dann wechselständig angeordnet sind.
Wechselblütiges Tausendblatt | ||||||||||||
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Wechselblütiges Tausendblatt (Myriophyllum alterniflorum), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myriophyllum alterniflorum | ||||||||||||
DC. |
Beschreibung und Phänologie
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDas Wechselblütige Tausendblatt ist eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze, die meist Längen von 0,5 bis selten 2 Meter erreicht. Die Internodien sind 5 bis 10 Millimeter lang. Am wenig verzweigten Stängel und an der Basis der Fiedern sind keine Drüsen vorhanden. Die Blattquirle sind (drei- bis) vierzählig und jeder Blatt hat acht bis 18 fadenförmige, höchstens 15 Millimeter lange, oft wechselständige Abschnitte.[2]
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von Juli bis September.[3] Das Wechselblütige Tausendblatt ist überwiegend einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Nur selten treten zwittrige Blüten auf. Der wenigblütige, endständige ährige Blütenstand ist 0,5 bis 7, selten bis zu 12 Zentimeter lang und hängt anfangs über. Die Ränder der Hochblätter sind glatt oder gesägt.
Die männlichen Blüten sind oft wechsel- oder gegenständig und befinden sich im oberen Teil des Blütenstandes; ihr Kelch ist glockenförmig mit einem Durchmesser von etwa 0,3 Millimetern und gelben, 1,5 bis 2 Millimeter langen Kronblättern und sie enthalten acht Staubblätter. Die weiblichen Blüten sind quirlständig und befinden sich im unteren Teil des Blütenstandes, ihr glockenförmiger Kelch ist 0,7 bis 1 Millimeter lang und die Narben sind hell-rot.
Die vierkammerige Frucht ist 1,5 bis 2 Millimeter × etwa 1,5 Millimeter groß und reift zwischen April und September.
Chromosomensatz
BearbeitenDie Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14 vor.[1]
Ökologie
BearbeitenBeim Wechselblütigen Tausendblatt handelt es sich um eine „Unterwasserpflanze“, einen Hydrophyten. Das Wechselblütige Tausendblatt scheint sich in Mitteleuropa hauptsächlich vegetativ fortzupflanzen.[3] Es wächst meist in einer Wassertiefe von 20 bis 100 Zentimetern, kommt aber in den Vogesen auch bis 3 Meter Wassertiefe vor.[3]
Die Bestäubung findet durch den Wind statt. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt über das Wasser.
Vorkommen und Gefährdung
BearbeitenDas Wechselblütige Tausendblatt ist in Nordamerika, China, Zentralasien, Russland, Europa und in Nordafrika weitverbreitet.[4] In Europa ist es weitverbreitet und hat nur größere Lücken der Verbreitung in Südosteuropa und Osteuropa.[4]
Das Wechselblütige Tausendblatt besiedelt nährstoffarme, kalkarme, stehende Gewässer. Es kommt in größeren Gruppen vor, bildet aber nur selten Bestände. Es ist in Mitteleuropa pflanzensoziologisch eine Charakterart der Ordnung Littorelletalia, kommt aber auch im Ranunculo-Callitrichetum des Verbands Ranunculion fluitantis vor.[5]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 5 (unter Wasser), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[2]
Das Wechselblütige Tausendblatt steht in einigen Bundesländern in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten in der Gefährdungskategorie 2 = „stark gefährdet“, teilweise sogar Kategorie 1 = „vom Aussterben bedroht“.[1] In der Schweiz gilt die Art als „stark gefährdet“.[2]
Taxonomie
BearbeitenDie Erstbeschreibung von Myriophyllum alterniflorum erfolgte 1815 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Lamarck und De Candolle: Flore Française, ou descriptions succinctes de toutes les plantes qui croissent naturellement en France..., 3. Auflage, Band 5, Seite 529.[4]
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Otto Schmeil, Jost Fitschen, Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 93. Auflage, Quelle und Meyer Verlag, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
- Jiarui Chen, Michele Funston: Haloragaceae.: Myriophyllum. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Band 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-59-7. Myriophyllum alterniflorum Candolle., S. 430 - textgleich on wie gedrucktes Werk.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Myriophyllum alterniflorum DC., Wechselblütiges Tausendblatt. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c Myriophyllum alterniflorum DC. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. Mai 2024.
- ↑ a b c Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 2. Verlag Carl Hanser, München 1965. S. 903–905.
- ↑ a b c P. Uotila (2009+): Haloragaceae. Datenblatt Myriophyllum alterniflorum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 691–692.
Weblinks
Bearbeiten- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Wechselblütiges Tausendblatt. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Carinne Buch, Klaus van de Weyer: Myriophyllum alterniflorum – Wechselblütiges Tausendblatt (Halorhagaceae), Wasserpflanze des Jahres 2013 In: Jahrb. Bochumer Bot. Ver., Band 5, 2014, S. 222–225 (PDF; 623 kB).
- Illustration bei delta-intkey.