Wehrgedanken des Auslandes

Deutsche Militär Zeitschrift

Die Wehrgedanken des Auslandes war eine monatliche militärische Fachzeitschrift, die von 1931 bis 1939 im Deutschen Reich erschien.

Wehrgedanken des Auslandes

Fachgebiet Militär
Sprache Deutsch
Hauptsitz Berlin
Erstausgabe 1931
Einstellung 1939
ZDB 162658-9
Ausgabe der „Wehrgedanken des Auslandes“ von 1934

Ab 1925 gab das Reichswehrministerium als „Privatdruck“ die Zeitschrift „Kriegs- und militärorganisatorische Gedanken und Nachrichten aus dem Auslande“ heraus. Zunächst erschienen die Hefte unregelmäßig in jährlich bis zu 24 Ausgaben. Erst im Jahre 1931 erfolgte eine Reorganisation: Ab diesem Zeitpunkt hieß die Zeitschrift „Wehrgedanken des Auslandes“ und erschien monatlich. Die letzte Ausgabe war diejenige vom August 1939, bevor die Herausgabe mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) eingestellt wurde.

Die Führung der Reichswehr verfolgte mit der Herausgabe dieser und ähnlicher Zeitschriften die „Stärkung der deutschen Wehrkraft“. Durch die Einschränkungen des Versailler Vertrages (28. Juni 1919) war es den deutschen Streitkräften nicht gestattet, moderne Waffensysteme zu besitzen. Um sich dennoch auf den „Krieg der Zukunft“ vorzubereiten und dafür sowohl Offizierskorps als auch Öffentlichkeit zu sensibilisieren, sollten die progressiven militärischen Ideen ausländischer Militärs bekannt gemacht und diskutiert werden.

Der Inhalt der „Wehrgedanken des Auslandes“ bestand neben Artikeln zu allgemeinen Informationen über ausländische Streitkräfte vor allem aus Übersetzungen militärischer Grundsatzartikel oder deren zusammenfassender Wiedergabe. Teilweise wurden diese Berichte wiederum in anderen Fachzeitschriften (z. B. „Militär-Wochenblatt“ oder „Wissen und Wehr“) abgedruckt. So wurden die Werke führender Militärtheoretiker wie John Frederick Charles Fuller, Basil Liddell Hart, Giulio Douhet und Charles de Gaulle im Deutschen Reich bekannt gemacht. Insgesamt wurde die zeitgenössische militärische Literatur aus mehr als 15 Ländern diskutiert, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Vereinigten Königreich, Frankreich und den Vereinigten Staaten lag. Thematisch waren die ausgewählten Artikel breit gefächert. Neben den Theorien zum Luftkrieg, der Kriegswirtschaft und Kommandostrukturen befasste man sich auch mit der militärischen Jugendausbildung, Fragen zur Wehrpflicht und der chemischen Kriegführung.

Literatur

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  • Ernst Willi Hansen: „Moderner Krieg“ im Schatten von Versailles – Die „Wehrgedanken des Auslandes“ und die Reichswehr, in: ders. / Gerhard Schreiber / Bernd Wegener (Hrsg.): Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit, Oldenbourg Verlag, München 1995, S. 193–210. (= Beitrage zur Militärgeschichte, Bd. 50) ISBN 3-486-56063-8.
  • Helmut Schnitter: Militärwesen und Militärpublizistik in der Geschichte des bürgerlichen Militärwesens in Deutschland, Deutscher Militärverlag, Berlin (Ost) 1967.
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