Steinbach am Attersee

Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich
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Steinbach am Attersee ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel in Oberösterreich mit 898 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Vöcklabruck. Steinbach ist seit 2008 Teil der Bergsteigerdörfer-Initiative des ÖAV.[1]

Steinbach am Attersee
Wappen Österreichkarte
Wappen von Steinbach am Attersee
Steinbach am Attersee (Österreich)
Steinbach am Attersee (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Vöcklabruck
Kfz-Kennzeichen: VB
Fläche: 61,80 km²
Koordinaten: 47° 50′ N, 13° 33′ OKoordinaten: 47° 49′ 55″ N, 13° 33′ 0″ O
Höhe: 509 m ü. A.
Einwohner: 898 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 15 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4853
Vorwahl: 07663
Gemeindekennziffer: 4 17 40
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Steinbach 5
4853 Steinbach am Attersee
Website: www.steinbach-attersee.at
Politik
Bürgermeisterin: Nicole Eder (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
8
5
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Steinbach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck
Lage der Gemeinde Steinbach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck (anklickbare Karte)Ampflwang im HausruckwaldAttersee am AtterseeAttnang-PuchheimAtzbachAurach am HongarBerg im AttergauDesselbrunnFornachFrankenburg am HausruckFrankenmarktGampernInnerschwand am MondseeLenzingManningMondseeNeukirchen an der VöcklaNiederthalheimNußdorf am AtterseeOberhofen am IrrseeOberndorf bei SchwanenstadtOberwangOttnang am HausruckPfaffingPilsbachPitzenbergPöndorfPuchkirchen am TrattbergPühretRedleitenRedlhamRegauRüstorfRutzenhamSchlattSchörfling am AtterseeSchwanenstadtSeewalchen am AtterseeSt. Georgen im AttergauSt. LorenzSteinbach am AtterseeStraß im AttergauTiefgrabenTimelkamUngenachUnterach am AtterseeVöcklabruckVöcklamarktWeißenkirchen im AttergauWeyregg am AtterseeWolfsegg am HausruckZell am MoosZell am PettenfirstOberösterreich
Lage der Gemeinde Steinbach am Attersee im Bezirk Vöcklabruck (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Südsüdwestansicht von Steinbach am Attersee
Südsüdwestansicht von Steinbach am Attersee
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Ludwig Halauska: Weißenbach am Attersee, 1872, Öl auf Leinwand

Geografie

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Steinbach am Attersee liegt auf 509 m Höhe am Attersee im Hausruckviertel. Das Gemeindegebiet wird in den Attersee entwässert, die größten Bäche sind Kienbach, Steinbach, Dürrenbach und Äußerer Weißenbach. Vom See steigt das Land nach Osten zum Höllengebirge an. Die höchste Erhebung ist der Grünalmkogel mit 1821 m. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,6 km und von West nach Ost 10,9 km. Die Gemeinde hat eine Fläche von 62 km². Davon sind 60 % bewaldet, 5 % landwirtschaftliche Nutzfläche und 12 % Gewässer.[2]

Ortsteile der Gemeinde

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Berg (17)
  • Blümigen (35)
  • Dorf (55)
  • Feld (23)
  • Forstamt (16)
  • Gmauret (6)
  • Haslach (18)
  • Hochlecken (1)
  • Kaisigen (161)
  • Kienklause (5)
  • Kiental (11)
  • Oberfeichten (32)
  • Seefeld (92)
  • Steinbach am Attersee (168)
  • Unterfeichten (96)
  • Unterroith (64)
  • Weißenbach am Attersee (98)

Nachbargemeinden

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Nußdorf am Attersee Weyregg am Attersee Altmünster (GM)
Unterach am Attersee   Ebensee am Traunsee (GM)
Sankt Gilgen (SL) St. Wolfgang im Salzkammergut (GM) Bad Ischl (GM)

Geschichte

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Steinbach war schon in vorchristlicher Zeit von den Kelten besiedelt.

Steinbach am Attersee war bis zum Jahr 1120 der Pfarre Altmünster unterstellt. Als sich zu diesem Zeitpunkt St. Georgen im Attergau von Altmünster loslöste, wurde Steinbach dieser Pfarre als Expositur unterstellt. 1276 wird erstmals eine Pfarrkirche urkundlich erwähnt. Die eigene Pfarrchronik beginnt mit dem Jahre 1781.

Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum bzw. Erzherzogtum Österreich ob der Enns, seit 1918 Oberösterreich, zugerechnet.

Bis zum Bau einer durchgehenden Straße am Attersee-Ostufer verharrte Steinbach in stiller Abgeschiedenheit.

Der Genius loci ist zweifellos Gustav Mahler, der in drei Sommermonaten am Seeufer seine dritte Symphonie komponierte, in der nach Meinung vieler die Seelandschaft unverkennbar mitklingt.

Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung

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Grund für den Bevölkerungsrückgang ist die negative Wanderungsbilanz, die durch eine leicht positive Geburtenbilanz nicht ausgeglichen werden konnte.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Ortszentrum mit der in erhöhter Lage errichteten spätgotischen Pfarrkirche

Bauwerke

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  • Die Pfarrkirche zum hl. Andreas steht auf einem Hügel, der zu manchen Vermutungen Anlass gibt. Mitte des 19. Jahrhunderts fand man hier bei Grabungen auf dem Friedhof Statuetten heidnischer Gottheiten. Es dürften somit bereits Kelten und Römer diesen Platz benutzt haben. Eine Sage erzählt von einer warmen Quelle unweit der Kirche und von Höhlen im Kirchenhügel. Der Gedanke an einen heidnischen Kultplatz liegt somit nahe. Eine christliche Kirche an dieser Stelle gilt für das Jahr 760 als bezeugt. Die Bauzeit des heutigen Gotteshauses ist nicht genau bekannt, jedoch wird die Entstehung des Turmes mit etwa 1410 angenommen. Der ungefähr 100 Jahre jüngere spätgotische Kirchenbau, manche Sekundärquellen sprechen von 1516, der dem heiligen Andreas geweiht ist, entstand unter der Bauhütte Stefan Wultinger aus Wilding bei Vöcklamarkt.
  • Am Seezugang des Gasthofs Föttinger befindet sich das Komponierhäuschen, in dem Gustav Mahler 1893–1896 bei seinen Aufenthalten am Attersee die 2. und die 3. Symphonie komponierte. In dem Häuschen, das 1983 renoviert wurde, befindet sich eine kleine Ausstellung über den Komponisten.
  • Das Forsthaus in Weißenbach wurde von Gustav Klimt für seine letzten Sommeraufenthalte genutzt. In den Jahren 1914–1916 mietete sich Gustav Klimt in diesem Haus ein und malte das Forsthaus zweimal – es war seine einzige Sommerresidenz, die er auch malte. Ein anderes Bild zeigt ein Holzknechthaus unterhalb des Schobersteins. Gustav Klimts Entdeckung des Attersees als Refugium für die Sommerfrische begann im Sommer 1900.
  • Die Villa Langer wurde 1891 für Ing. Josef Brauner, den Mitbegründer und Miteigentümer der Wiener Lohner-Werke, gebaut. Josefs Tochter Hedwig Brauner heiratete Friedrich Paulicks Sohn. Aus dieser Ehe stammt Hedwig Paulick, die mit Gustav Langer verheiratet war. Das Haus ist noch immer im Familienbesitz. Gustav Klimt und seine Gefährtin Emilie Flöge verbrachten ihre letzte Sommerfrische in der Villa Langer in Weißenbach im Jahre 1916.

Sternenpark

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Im Jahr 2021 wurde die Region Naturpark Attersee-Traunsee zum ersten Sternenpark Österreichs ernannt. Basis dafür war die Gemeinde Steinbach, die ihre Straßenbeleuchtung erneuerte und sich mit der Auswirkung des künstlichen Lichtes auf die Natur beschäftigte. Steinbach wurde damit 2019 zur Modellgemeinde in Oberösterreich.[5]

Mit der Tauchstelle „Ofen“ weist Steinbach eine herausfordernde, weil nahe dem Ufer steil in eine Tiefe von weit über 100 m abfallende Stelle für Sporttauchen auf. Es kam wiederholt zu tödlichen Unfällen. Am 13. Mai 2018 wurde ein Toter aus 143,5 m Tiefe per Tauchroboter geborgen.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Seeleiten Straße B 152 verläuft südwärts durch den Ort entlang des Seeufers, jedoch geradlinig über den Schwemmkegel, der sich nördlich des Ortszentrums westwärts in den See ausbreitet und hier Schwimmbad und Campingplätze beherbergt.

Im südlich davon gelegenen Ortszentrum liegt die Anlegestelle der Atterseeschifffahrt und zweigt die Großalm Landesstraße in Richtung Nordosten ab. Diese führt über Kienklause und Taferlklause (mit dem Taferlklaussee) nördlich des Bergs Hochlecken nach Altmünster am Traunsee. Die Radroute nach Kienklause verläuft etwas nördlich der Großalmstraße vom Schwemmkegel dem rechten Ufer des Kienbachs (als Kiental) entlang.

Arbeitsplätze

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Im Jahr 2011 waren in der Landwirtschaft 13, im Produktionssektor 56 und im Dienstleistungssektor 174 Erwerbstätige beschäftigt.[7] Von den 371 Erwerbstätigen, die in Steinbach am Attersee lebten, arbeiteten 129 in der Gemeinde, 242 pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 114 Menschen zur Arbeit nach Steinbach am Attersee[8]

Fremdenverkehr

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Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 57.000 im Jahr 2010 auf 84.000 im Jahr 2019.[9]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
 
Das "Dorfzentrum" mit Gemeindeamt von Steinbach am Attersee.

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister

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Bürgermeister seit 1886 waren:[11]

  • 1886–1889 Josef Kreuzer
  • 1889–1892 Andreas Wolfsgruber
  • 1892–1895 Matthias Zopf
  • 1895–1913 Matthias Fürthauer
  • 1913–1922 Johann Zopf
  • 1922–1924 Franz Stadler
  • 1924–1938 Johann Zopf
  • 1938–1945 Franz Adam
  • 1945–1946 Matthias Ebner
  • 1946–1962 Josef Kneissl
  • 1962–1973 Franz Föttinger
  • 1973–1985 Johann Resch
  • 1985–2003 Engelbert Hausleithner
  • 2003–2014 Franz Kneißl (ÖVP)
  • seit 2014 Nicole Eder (ÖVP)[12]

Blasonierung: In Blau über einem goldenen, von einer blauen Wellenleiste durchzogenen Felsen ein goldener Adler mit goldener Krone und roter Zunge. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau.

Das 1970 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit dem Felsen und dem Bach den Ortsnamen. Der Adler entstammt dem Wappen der Polheimer zu Wartenburg, den Inhabern der Herrschaft Kogl, zu der der größte Teil des heutigen Gemeindegebietes von Steinbach gehörte. Fels und Adler verweisen aber auch auf die Lage der Gemeinde am Höllengebirge und ihre Tierwelt.[13]

Persönlichkeiten

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Grab von Friedrich Gulda

In Steinbach am Attersee sind der Pianist Friedrich Gulda (1930–2000) und der Philatelist Philipp von Ferrary (1850–1917) begraben, wobei letzterer hier unter dem Namen „Philipp Arnold“ bestattet ist. Eine Marmortafel am Eingang der Pfarrkirche weist auf ihn hin. 1995 verstarb hier der Schauspieler Franz Stoß (1909–1995), der in Steinbach lange Zeit einen Zweitwohnsitz besaß.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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  • Regina Stampfl, Peter Haßlacher, Roland Kals: Steinbach am Attersee, Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010 (online).
  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Steinbach am Attersee. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2005, S. 1–64 (zobodat.at [PDF]).
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Commons: Steinbach am Attersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ideen – Taten – Fakten, Nr. 1: Startkonferenz Bergsteigerdörfer im Bergsteigerdorf Ginzling, vom 10-11. Juli 2008, Österreichischer Alpenverein im Rahmen des Projekts „Alpenkonvention konkret: Via Alpina und Bergsteigerdörfer“, Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz, Innsbruck 2008, S. 4. PDF-Download (Memento vom 8. November 2018 im Internet Archive), abgerufen am 7. November 2018.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Steinbach am Attersee, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Steinbach am Attersee, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
  5. Marion Hetzenauer: Licht aus, Sterne an. In: Alpenverein Österreich (Hrsg.): Bergauf. Nr. 3/2021. Innsbruck März 2021, S. 29.
  6. Vermissten Taucher aus Attersee geborgen orf.at, 13. Mai 2018, abgerufen am 13. Mai 2018.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Steinbach am Attersee, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Steinbach am Attersee, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Steinbach am Attersee, Übernachtungen. (PDF) Statistik AUstria, abgerufen am 6. Juli 2021.
  10. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  11. Gemeinden, Steinbach am Attersee. Land Oberösterreich, abgerufen am 6. Juli 2021.
  12. Bürgermeisterin. Gemeinde Steinbach am Attersee, abgerufen am 6. Juli 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (3. Nachtrag). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1973, S. 17 (ooegeschichte.at [PDF; 1,5 MB]).