Weiden an der March
Weiden an der March ist eine Gemeinde im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich mit 1017 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Weiden an der March
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Hauptort: | Oberweiden | |
Fläche: | 55,78 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 16° 49′ O | |
Höhe: | 162 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.017 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2295 | |
Vorwahl: | 02284 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 65 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 25 2295 Oberweiden | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Markus Lang (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Weiden an der March im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenWeiden an der March liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 55,8 Quadratkilometer. 19,63 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Baumgarten an der March (204), (kroat. Pangort na Moravi)[2]
- Oberweiden (437)
- Zwerndorf (376), (kroat. Cvendrof)[2]
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Baumgarten an der March, Oberweiden und Zwerndorf. Die Gründung der Großgemeinde Weiden an der March unter Zusammenschluss der drei Orte Baumgarten, Oberweiden und Zwerndorf erfolgte am 1. Jänner 1975.
Nachbargemeinden
BearbeitenAngern an der March | ||
Weikendorf | Malacky (Slowakei) | |
Untersiebenbrunn | Lassee | Marchegg |
Geschichte
BearbeitenIn diesem Gebiet wurden Funde aus dem Altpaläolithikum gemacht, ca. 800.000 Jahre alte Geröllgeräte des Homo erectus.[3]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenReligionen
BearbeitenEtwa 96 % der Einwohner Weidens sind römisch-katholischen Glaubens. Die Kirchen von Weiden zählen zu den ältesten im Bezirk Gänserndorf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Filialkirche Baumgarten an der March hl. Markus
- Katholische Pfarrkirche Oberweiden hl. Leopold
- Katholische Pfarrkirche Zwerndorf hl. Pankratius
-
Ehemaliges Schulgebäude in Baumgarten
Natur und Naturschutz
BearbeitenAuf einer Fläche von etwa 117 Hektar erstrecken sich die Sandberge von Oberweiden, wo seltene und teilweise in Österreich vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), die Sand-Radmelde (Bassia laniflora), die Spät-Nelke (Dianthus serotinus) und der Sand-Wegerich (Plantago arenaria) wachsen.
In Zwerndorf und Baumgarten gibt es Auwälder mit dem Naturreservat Marchauen zum Wandern ein. Die Kamp-Thaya-March-Radroute und der March-Panoramaweg führen durch die Gemeinde. In Zwerndorf gibt es einen Badeteich.
- FFH-Gebiet Pannonische Sanddünen
- Vogelschutzgebiet Sandboden und Praterterrasse[4]
- Europaschutzgebiete March-Thaya-Auen
- Vogelschutzgebiet March-Thaya-Auen[5]
- Naturschutzgebiet Sandberge Oberweiden
- Naturschutzgebiet Salzsteppe Baumgarten an der March[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 26, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 90. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 403. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,79 Prozent.
Bodenschätze
Bearbeiten- Erdgaslagerstätte: 1952 wurde hier die bisher größte Erdgaslagerstätte Österreichs erschlossen. Bei der ersten Bohrung kam es am 15. März 1952 zu einem Gasausbruch, in dessen Folge die gesamte Bohranlage zerstört wurde und in einem sich bildenden Krater versank. Hierdurch konnte der Ausbruch mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden. Durch drei um die Ausbruchstelle von sowjetischen Turbinenbohrbrigaden niedergebrachte Richtbohrungen, von denen eine in 1295 m Tiefe auf das Unglücksbohrloch traf, und anschließendes so genanntes Totpumpen konnte der Erdgasausbruch nach 11 Monaten, in denen schätzungsweise eine Milliarde Kubikmeter Erdgas unkontrolliert entströmten, beendet werden. Dieser Einsatz stellt die erste Anwendung der Turbinenbohrtechnik außerhalb der Sowjetunion dar. Die Erdgas führenden Schichten des Gasfeldes Zwerndorf liegen in Tiefen von 650 bis 2753 m Tiefe. Das weitaus meiste Gas befindet sich jedoch in einer Sandsteinschicht, die in einer Tiefe von 1410 bis 1500 m liegt. Bis 1992 wurden aus dem Lagerstättenkomplex Zwerndorf-Baumgarten 12,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert. Das geförderte Erdgas gelangt zur zentralen Verteilerstelle im Ortsteil Baumgarten, in die auch mehrere Erdgas-Fernleitungen münden, womit hier eines der wichtigsten europäischen Verteilerzentren für Erdgas besteht.
Verkehr
Bearbeiten- Bahn: Oberweiden liegt an der Bahnstrecke Gänserndorf–Marchegg. Beim Bahnhof halten die Züge der Wiener S-Bahn Linie S1 im Stundentakt.
- Straße: Baumgarten und Zwerndorf liegen an der Bernstein Straße (B49). In Zwerndorf zweigt von dieser die B8a ab.
Feuerwehr
BearbeitenDrei Freiwillige Feuerwehren[7]
- FF Baumgarten an der March
- FF Oberweiden
- FF Zwerndorf
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 SPÖ und 2 FPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP und 3 SPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP und 4 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP und 3 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[13]
Bürgermeister
Bearbeiten- 1975–1980 Josef Schultes
- 1980–1995 Walter Hansi (ÖVP)
- 1995–1999 Franz Denk (ÖVP)
- 1999–2005 Josef Bubenicek (ÖVP)
- 2005–2010 Josef Dienst (ÖVP)
- 2010–2019 Franz Neduchal (ÖVP)
- seit 2019 Markus Lang (ÖVP)
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Hermann Schultes (* 1953), Landwirt, Politiker und Präsident der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer
Weblinks
Bearbeiten- 30865 – Weiden an der March. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten. Hrsg.: Books on Demand GmbH, Norderstedt.
- ↑ Wiss. Mitt. Niederösterr. Landesmuseum – 9 – 231-245 Wien 1996
- ↑ Gebietsbeschreibung Pannonische Sanddünen/Sandboden und Praterterrasse ( vom 8. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ Gebietsbeschreibung March-Thaya-Auen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ Verordnung über die Naturschutzgebiete ( vom 19. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Veranstaltungsorte. In: Weiden an der March. Abgerufen am 2. November 2021 (deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Weiden an der March. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2020.