Die Weissemme, auch Wiss Emme, Wissemme und Wissämme, ist der 9,1 Kilometer lange linke Quellfluss der Kleinen Emme im Schweizer Kanton Luzern. Sie durchfliesst das obere Entlebuch entlang des südöstlichen Rands des Napfgebiets und des Nordhangs der Beichlen und fliesst bei Schüpfheim mit der Waldemme zusammen. Im Oberlauf trägt die Weissemme auch den Namen Ballebach oder Ballenbach.

Weissemme
Wiss Emme
Oberlaufname: Ballebach
Steinbrücke über die Weissemme bei Tellenbach, Escholzmatt-Marbach

Steinbrücke über die Weissemme bei Tellenbach, Escholzmatt-Marbach

Daten
Gewässerkennzahl CH: 543
Lage Emmentaler Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Kleine Emme → Reuss → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle am Altegrat beim Hof Ballenbach
46° 56′ 46″ N, 7° 55′ 24″ O
Quellhöhe 1135 m ü. M.[1]
Mündung Zusammenfluss mit der Waldemme zur Kleinen EmmeKoordinaten: 46° 56′ 26″ N, 8° 0′ 24″ O; CH1903: 643244 / 198978
46° 56′ 26″ N, 8° 0′ 24″ O
Mündungshöhe 727 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 408 m
Sohlgefälle 45 ‰
Länge 9,1 km[1]
Einzugsgebiet 29,19 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 29,19 km²
MQ
Mq
900 l/s
30,8 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Hasenbach, Bocken
Rechte Nebenflüsse Aebnitbach, Eschengrabenbach
Gemeinden Escholzmatt-Marbach, Schüpfheim

Der Fluss wird 1489, 1596, um 1600 sowie 1608 als Wÿss Emmen erwähnt. Es folgten Wisëmen im 16. Jahrhundert, Wisämen 1635, Wÿss Ämen 1637, Wÿsämen 1650, erneut Wÿss Emmen 1680 sowie 1782 Weissemmen und Weissemen.[3] Der Oberlaufname Ballebach[4], auch Ballenbach, wurde als Blapech und 1635 als Blatbach erwähnt.[5]

Geographie

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Die Weissemme entspringt am Südwestabhang des Altegrats auf 1135 m ü. M. wenig oberhalb des Hofs Ballenbach im Gebiet Safertwang in der Gemeinde Escholzmatt-Marbach. Die Quelle liegt direkt an der Grenze zur Gemeinde Trub im Kanton Bern an der Wasserscheide zwischen Aare und Reuss.

Sie fliesst anfangs nach Südosten durch ein Seitental, ehe sie bei Escholzmatt ins Entlebuch eintritt. Sie vollzieht einen Bogen nach Nordosten und nimmt kurz darauf bei Feldmoos den Hasenbach auf. Nach der Einmündung des Aebnitbachs von rechts zweigt am linken Ufer der Oberwasserkanal der Sägerei Lehn ab, der in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde und als schützenswert eingestuft ist. Es mündet von rechts der Eschengrabenbach sowie gleich anschliessend das Unterwasser der Sägerei von links. Die Weissemme nimmt von links die Bocken auf, bevor sie die Gemeindegrenze zu Schüpfheim überquert. Bei Chnübelbrugg zweigt die Alte Weissemme (auch Blattbach) ab, die beim Sagewäldli in die Kleine Emme einmündet, während die Weissemme seit den 1940er Jahren bei Bad mit der Waldemme zusammenfliesst.

Einzugsgebiet

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Das Einzugsgebiet der Weissemme misst 29,19 km², davon sind 57,6 % Landwirtschaftsfläche, 37,4 % bestockte Fläche, 3,5 % Siedlungsfläche, 1,1 % unproduktive Fläche sowie 0,3 % Gewässerfläche.[2]

Der höchste Punkt des Einzugsgebiets wird mit 1763 m ü. M. an der Beichlen erreicht, die durchschnittliche Höhe beträgt 993 m ü. M. und der mittlere Jahresniederschlag liegt bei 1584,06 mm.[2][6]

Zuflüsse

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Direkte Zuflüsse der Weissemme[Z 1]
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
Hasenbach CH002795 links0 004,1000 0003,7300     bei Feldmoos, Escholzmatt 807,300000
Namenloser Bach LU181271 rechts 001,2000     bei Feldmoos, Escholzmatt 805,000000
Äbnitbach CH002794 rechts 003,8000 0004,1200 0000,1400   bei Wissemmenmoos, Escholzmatt 792,100000
Eschengrabenbach CH002793 rechts 003,7000 0002,9100     bei Lehn, Escholzmatt 779,900000 Alternativname: Eschengraben
Namenloser Bach LU181296 rechts 000,7000     bei Lehn, Escholzmatt 775,600000
Namenloser Bach LU181297 rechts 000,9000     bei Xanderheim, Escholzmatt 771,100000
Namenloser Bach LU181284 links0 001,1000     bei Schlössli, Escholzmatt 766,200000
Namenloser Bach LU181298 rechts 000,9000     bei Mühlegaden, Escholzmatt 762,900000
Bockenbach CH002791 links0 005,9000 0007,0900 0000,2100   bei Tellenbach, Escholzmatt 757,100000 Alternativname: Bocken
Namenloser Bach LU181299 rechts 001,3000     bei Tellenbachmoos, Escholzmatt 756,500000
Namenloser Bach LU181302 rechts 001,3000 0000,5400     bei Under Tällebach, Escholzmatt 753,700000
Acherguetbach LU181307 links0 001,2000     bei Gärbi, Gemeindegrenze zwischen Escholzmatt und Schüpfheim 746,400000
Namenloser Bach LU181304 rechts 000,6000     bei Wissämme, Schüpfheim 742,700000
Namenloser Bach LU181305 rechts 001,7000     bei Breitebühl, Schüpfheim 737,900000
Blattbach CH013040 links0 002,4000 0000,9900     bei Chnubel, Schüpfheim 733,600000 Alternativname: Alte Wissemme
Weissemme[Z 2] 009,1000 0029,1900 0000,9000 bei Badhus, Schüpfheim 726,900000 Zusammenfluss mit der Waldemme zur Kleinen Emme

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch) und Geoportal Luzern (geo.lu.ch)
  2. Die Daten der Weissemme zum Vergleich

Hydrologie

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Beim Zusammenfluss mit der Waldemme beträgt die modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) der Weissemme 900 l/s. Ihr Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin[7] und ihre Abflussvariabilität[8] beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Weissemme in l/s[9]

Brücken

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Lehn Holzbrücke über die Weissemme, Escholzmatt-Marbach LU

Auf ihrem Weg wird die Weissemme von 35 Übergängen überspannt: 30 Strassen- und Feldwegbrücken, drei Fussgängerbrücken, eine Rohrträgerbrücke und eine Gebäude-«Brücke».

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Commons: Weissemme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b c d Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km² (Memento vom 22. Juli 2018 im Internet Archive)
  3. Wissemme. In: ortsnamen.ch. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  4. Ballebach. In: ortsnamen.ch. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  5. Erika Waser: Die Entlebucher Namenlandschaft. Rex-Verlag, 1988, S. 454 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Basisgebiete (Einzugsgebiete) HADES. Abgerufen am 22. Juli 2018.
  7. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  8. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  9. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Weissemme, Bundesamt für Umwelt (BAFU)