Weitek war eine US-amerikanische Firma, die in den 1980er Jahren mathematische Koprozessoren für IBM-kompatible PC-Systeme (für 386er den 3167, für 486er den 4167) und Workstations (z. B. SUN) sowie Grafikkarten-Prozessoren (WEITEK 9000 bzw. 9100 evtl. mit Video-Coprozessor) entwarf und produzierte.

Weitek-FPU 3167 für i386-Systeme.
VLB-Grafikkarte Diamond Viper mit OAK OTI087 und Weitek 9000
Grafikkarte Power 9100 mit Weitek 9100 Grafik-Prozessor.
Weitek 8601 SPARC-Prozessor Die-Foto.

Eine Besonderheit der Weitek Prozessoren für x86 PCs, wie bspw. dem WTL4167 gegenüber den herkömmlichen x87 Koprozesoren von Intel, AMD und Cyrix war, dass er eine Memory-Mapped Architektur verwendet hat, die es erlaubte, die Befehlsinstruktionen und die für die Berechnung notwendigen Daten schneller an den Koprozessor zu übertragen, was dazu führte, das Gleitkommaberechnungen auf einem WTL4167 gegenüber dem im i486er eingebauten Koprozessor um 10 bis 15 Prozent schneller waren. Ein Nachteil war, dass der Befehlssatz diese Koprozessoren zu den x87 Koprozessoren der x86 Familie nicht kompatibel waren und daher die Software speziell angepasst werden musste.[1]

Weitek ging in Insolvenz und wurde von der US-amerikanischen Firma Rockwell Semiconductor aufgekauft.

Technische Daten

Bearbeiten

SPARC-Prozessoren

Bearbeiten
Typ Taktfrequenz Gehäuse Beschreibung
Weitek 8601 40 MHz PGA-207 Upgrade für SPARCstation IPX
Weitek 8701 40 MHz PGA-207 Upgrade für SPARCstation IPX
und SPARCstation ELC
  SPARC POWER µP
(2000A-080-GCD)
80 MHz
(2× 40 MHz)
PGA-207 Upgrade für SPARCstation IPX
und SPARCstation 2

Multiplizierer (Auswahl)

Bearbeiten
Typ Gehäuse Technologie Beschreibung
Weitek WTL1010 DIP-64 TTL, 5V 16 Bit × 16 Bit, Parallel
Weitek WTL2516 DIP-64 CMOS, 5V 16 Bit × 16 Bit, Parallel
Weitek WTL2517 DIP-64 CMOS, 5V 16 Bit × 16 Bit, Parallel

Koprozessoren

Bearbeiten
FPU-Chipsätze (Auswahl)
Typ Taktfrequenz Gehäuse Beschreibung
Weitek 1032
Weitek 1033
DIP-64
CLCC-68
Weitek 1064
Weitek 1065
CLCC-68
  • 32 Bit-FPU-Chipsatz nach IEEE 754[2]
  • 1064: Multiplizierer
  • 1065: ALU
Weitek 1164
Weitek 1165
DIP-64
CLCC-68
  • 32 Bit-FPU-Chipsatz nach IEEE 754
  • 1164: Multiplizierer
  • 1165: ALU
  • siehe auch Sun-4
  Weitek 2264
Weitek 2265
PGA-144
  • 64 Bit-FPU-Chipsatz nach IEEE 754[3]
  • 2264: Multiplizierer
  • 2265: ALU
Weitek 1232
Weitek 1233
DIP-64
PGA-68
CLCC-68
  • 32 Bit-FPU-Chipsatz nach IEEE 754
  • 1232: Multiplizierer in CMOS-Technologie
  • 1233: ALU in NMOS-Technologie
„Abacus“-Serie für x86-Kompatible
Typ Taktfrequenz Gehäuse Beschreibung
  Weitek 1167 Kleine L-förmige Platine mit drei ICs und 121 Pins
(WTL1163, WTL1164, WTL1165)
  • FPU für i386-basierte Systeme
  • nicht kompatibel mit i387-Sockel und nicht zum 80x87-Befehlssatz
  Weitek 3167 20, 25, 33 MHz PGA-121
  • In EMC Sockelausführung kompatibel mit i387-Sockel aber nicht zum 80x87-Befehlssatz.[4]
  Weitek 4167 25 und 33 MHz PGA-142
  • nicht kompatibel zum 80486-Upgrade-Sockel und nicht zum 80x87-Befehlssatz[5]
Bearbeiten
Commons: Weitek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. https://books.google.de/books?id=YxFTezF9-sMC&lpg=PA1&hl=de&pg=PT113#v=onepage&q&f=false Maximum Performance by Jim Seymour, PC Mag 12. Februar 1991. S. 104
  2. Datenblatt WTL 1064 / 1065
  3. Datenblatt WTL 2264 / 2265
  4. Datenblatt WTL 3167
  5. Datenblatt WTL 4167