Wellensteinhöhle
Das Naturdenkmal Wellensteinhöhle befindet sich in der Parzelle Wellenstein in der Gemeinde Lochau in Vorarlberg, Österreich. Es handelt sich um einen längeren Felsüberhang (Halbhöhle) in der Nagelfluhwand am „Langen Stein“ unterhalb der Straße Am Stein, oberhalb des Ansitz Wellenstein bei der Straßengabelung: Bregenzer Straße / Lindauer Straße L 190 / Landstraße L 1 (beim Kleindenkmal Langer Stein), am Fuß des Pfänders auf etwa 452 m ü. A.
Entstehung, Größe, Funde
BearbeitenDie Entstehung dieses Felsüberhanges (Halbhöhle) erfolgte durch die Verwitterung des dem Nagelfluh untergelagerten Mergels, wodurch die höhlenartige Struktur, der tiefe Felsüberhang, entstand.[1] Der größte Felsüberhang, der auch wissenschaftlich untersucht wurde, liegt etwa 25 Meter über dem heutigen Niveau des Bodensees und hat eine Weite von rund 24 Metern, ist maximal 7 Meter tief und an der höchsten Stelle etwa 7 Meter hoch. Es wurde hier bei Grabungen 1910/1911 eine vorgeschichtliche Siedlung nachgewiesen. Dabei wurden Gefäßfragmente, geglättete und gespaltene Knochen sowie eine breitkonische Urne unter einer unregelmäßigen Tuffsteinplatte gefunden (siehe: Urnenfelderkultur von 1300 bis 800 v. Chr.).[2] Unter dem heutigen Niveau dieser Halbhöhle (Balme) wurde eine neun Meter tiefe Höhle mit Knochenresten gefunden. Diese Höhle ist bis zu 1,85 Meter hoch und hat eine Fläche von etwa 50 m². Von dieser Höhle geht ein weiterer Seitenast mit etwa 6 Meter Länge und 2 Meter Breite ab, der jedoch sehr weitgehend verfüllt ist.[3] Diese Höhle ist nicht mehr zugänglich.
Literatur
Bearbeiten- Gerhard Grabher: Spätbronzezeitliche Urne, in: Tobias G. Natter (Hrsg.): 150 Jahre Schenkungen, Bregenz 2007, Vorarlberger Landesmuseum, S. 14–15.
- Elmar Vonbank: Vorarlberg, in: L. Franz, A. R. Neumann: Lexikon ur- und frühgeschichtlicher Fundstätten Österreichs, Wien 1965, S. 186.
- Oswald Menghin, Gero von Merhart: Die Ausgrabung der Höhle beim Gute Wellenstein, Gemeinde Lochau, in: Oswald Menghin (Bearb.): Die vorgeschichtlichen Funde Vorarlbergs, Baden bei Wien 1937 (= Österreichische Kunsttopographie XXVII), S. 33–35.
- Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale. Von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, Hard 1991, Hecht-Verlag, ISBN 3-85430-151-0.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale. Von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, S. 71.
- ↑ Gerhard Grabher: Spätbronzezeitliche Urne, S. 14.
- ↑ Oswald Menghin, Gero von Merhart: Die Ausgrabung der Höhle beim Gute Wellenstein, S. 33.
Koordinaten: 47° 31′ 23,4″ N, 9° 45′ 13,7″ O