Wellenzahl

Kehrwert der Wellenlänge

Der Begriff Wellenzahl (auch Repetenz genannt[1]) wird in der physikalischen Literatur für verschiedene physikalische Größen in Zusammenhang mit der Frequenz bzw. Kreisfrequenz und der Phasengeschwindigkeit von Wellen verwendet.

Physikalische Größe
Name Wellenzahl
Formelzeichen ,
Größen- und
Einheitensystem
Einheit Dimension
SI m−1, rad·m−1 L−1
cgs cm−1, rad·cm−1 L−1

Beide Definitionen lassen sich über die Wellenlänge beschreiben und unterscheiden sich nur um den konstanten Faktor :

bzw.

Um eine Verwechslung zu vermeiden, wird auch Kreiswellenzahl genannt.

Spektroskopie Bearbeiten

 
Eine Welle, die in einem Meter zweimal schwingt. Daher hat sie eine Wellenlänge von 0,5 m und eine Wellenzahl von 2 m−1.

In der Spektroskopie bezeichnet die Wellenzahl  [2] den Kehrwert der Wellenlänge  :

 ,

wobei c für die Vakuumlichtgeschwindigkeit und   für die Frequenz steht.

Die Wellenzahl ist damit auch der Quotient aus der Anzahl N der auf die Länge l entfallenden Wellenlängen.

Anschaulich ist sie die Anzahl der Schwingungen, die sie in einer Einheitslänge (bei der Kreiswellenzahl in einer Länge von  ) durchführt.

Ihre SI-Einheit ist m−1, vor allem in der Spektroskopie wird die CGS-Einheit cm−1, d. h. Anzahl der Schwingungen einer Welle pro Zentimeter, angegeben.[3] Diese Einheit wird auch Kayser genannt, nach Heinrich Kayser. Zum Beispiel liegen Rotationsspektren im Bereich von 1–100 cm−1, während Schwingungsspektren im Bereich von 100–10.000 cm−1 liegen. Im Sprachgebrauch wird mitunter auch die Einheit cm−1 Wellenzahl genannt, also statt „die Bande liegt bei 120 inversen Zentimetern“ wird gesagt „die Bande liegt bei 120 Wellenzahlen“.

Da 1 cm etwa 1/30.000.000.000 Lichtsekunden entspricht, besteht zwischen Wellenzahl und Frequenz ein Proportionalitätsfaktor von 30 Milliarden (1 cm−1 entspricht 30 GHz)

Tabelle für Überschlagsrechnungen
Wellenzahl Wellenlänge Frequenz Energie Anwendung
10.000 cm−1 1 µm 300 THz 1,25 eV Infrarotspektroskopie
1.000 cm−1 10 µm 30 THz 125 meV Infrarot/Terahertz-Spektroskopie
100 cm−1 100 µm 3 THz 12,5 meV Terahertz-Spektroskopie
10 cm−1 1000 µm 0,3 THz 1,25 meV Mikrowellenspektroskopie

Betrag des Wellenvektors Bearbeiten

Die Kreiswellenzahl ist im mehrdimensionalen Fall der Betrag des Wellenvektors  . Sie berechnet sich zu

 .

Die Wellenzahl wird gelegentlich auch als Ortsfrequenz bezeichnet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deutsches Institut für Normung (Hrsg.): DIN 1304-1 Formelzeichen – Allgemeine Formelzeichen. Beuth Verlag GmbH, Berlin, S. 3.
  2. Das Formelzeichen   wird in Unicode als Kombinationszeichen geschrieben (U+0303 + U+03BD).
  3. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 6: T–Z. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1988, ISBN 3-440-04516-1, S. 4614.