Wentzky (Adelsgeschlecht)

erloschenes schlesisches Adelsgeschlechts

Wentzky, auch Wensky oder Wentzki sowie Wentzky und Petersheyde, ist der Name eines im Mannesstamm erloschenen schlesischen Adelsgeschlechts, der seit 1965 in kognatischer Linie mit dem Zunamen Fürer weitergeführt wird.

Stammwappen derer von Wentzky

Geschichte

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Schloss Mückenberg um 1860 (Sammlung Alexander Duncker) war 1895–1904 im Familienbesitz

Die Familie von Wentzky erscheint mit Matthias Wencki im Jahre 1476 zuerst urkundlich.[1] Älterer Literatur folgend beginnt die gesicherte Stammreihe jedoch bereits mit Matz von Wentzky im Jahr 1346. Andere ältere Literatur leitet sie von den alten Grafen von Biberstein her.[2] Nach ihrem Stammgut Petersheide bei Friedewalde im Fürstentum Neisse entlehnt das Geschlecht seinen Beinamen. Dieses kam am Ende des 15. Jahrhunderts durch Katharine Adolphine von Petersheide, Gemahlin des Georg von Wentzky auf Mahlendorf, in seinen Besitz.

Der Fürstentag von 1554 beschloss, das schlesische Ritterrecht aufzeichnen zu lassen. Der fürstlich liegnitz-briegische Rat Georg Wentzky von Petersheyda († 1590) schrieb dann seinen Traktat über das schlesische Ritterrecht und Ehrengericht,[3] einen Versuch der Zusammenfassung und Vereinheitlichung der für den Adel geltenden Regeln,[4] der aber erst 1615 veröffentlicht wurde.[5]

Weiterer Gutsbesitz in Schlesien bestand zeitweise zu Barzdorf, Beerwalde, Klein Briesen, Chursanwitz, Danchwitz, Glambach, Grünheide, Heinzendorf, Krausenau, Krippitz, Kummelwitz, Klein Lauden, Lorzendorf, Mahlendorf, Maßwitz, Mückendorf, Neusorge, Niklasdorf, Noldau, Olbendorf, Obereck, Peterwitz, Plohe, Plohmühl, Ober- und Nieder Reichen, Rogau, Rosenau, Ruppersdorf, Sackerau, Schbrunn, Schollendorf, Schweinebraten, Groß Schweinern, Seifersdorf, Steinersdorf, Tschanschwitz, Ulsche, Wammen und Groß Wilkawe.

Mit dem Erlöschen des Mannesstammes der Familie um die Mitte des 20. Jahrhunderts vereinigte Wilmar Fürer, Bankkaufmann in Kassel, seinen Namen mit dem der Wentzky und Petersheyde zu Wentzky und Petersheyde-Fürer. Die Namensänderung wurde durch Erlass des hessischen Ministeriums des Innern in Wiesbaden am 4. März 1965 autorisiert und durch den Ausschuss für adelsrechtliche Fragen des Deutschen Adelsverbände Marburg am 10. Oktober 1966 nicht beanstandet. Eine Wappenvereinigung beider Familien erfolgte 1967.

 
Wappen Rogala
 
Wappenrelief bei Schloss Heinzendorf (Bagno), Niederschlesien

Das Stammwappen ist der Wappengenossenschaft Rogala angelehnt. In Schwarz rechts ein aufgerichtetes silbernes Stierhorn, links eine aufgerichtete sechsendige Hirschstange. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken die Schildfiguren.

Das Wappen Wentzky und Petersheyde-Fürer (1967) zeigt in Schwarz rechts ein aufgerichtetes Wisenthorn (Wentzky), links einwärts gekehrt einen silbernen Kranichkopf mit Hals und Rumpfteil (Fürer). Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken rechts das Wisenthorn und links eine sechsendige Hirschstange.

Angehörige

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Literatur

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  • Genealogie auf der Webseite von Sonja v. Wentzky und Petersheyde-Fürer

Einzelnachweise

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  1. Georg Thebesius: Lignitzer Jahrbücher 2, Jauer 1736, S. 356.
  2. Jakob Christoph Iselin, Jakob Christoph Beck, August Johann Burtorff: Neu-vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexicon. Band 6, Basel 1744, S. 1031 (books.google.de).
  3. Georg von Wentzky und Petersheyde, Kurtzer Tractat und Bericht von dem schlesischen Ritter Recht und Ehren Gericht (europeana.eu).
  4. Jan Harasimowicz und Matthias Weber (Hrsg.): Adel in Schlesien. Band 1: Herrschaft - Kultur - Selbstdarstellung. München 2010, S. 18 (books.google.de)
  5. Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse: eine ländliche Elite unter der Herrschaft des Bischofs (1300–1650). 2011, S. 336 books.google.de