Die Werften in Cuxhaven waren historisch vorwiegend im Bau und der Reparatur von Fischereischiffen aktiv. Auch wenn der Neubau von Schiffen eine eher untergeordnete Rolle spielte, wurden an der Elbmündung dennoch Ewer, kleine Fischereifahrzeuge, Schuten und Schlepper gebaut. Die heute aktiven Werften beschäftigen sich mit Reparaturen und der Ausrüstung von Schiffen (Stand 2020).

Elbe von Hamburg bis Cuxhaven
Die Hapaghallen für die Auswanderer- und Passagierabfertigung
Hafen um 1910
Schiffe im Hafen, 1928
Die Beckmannwerft kaufte die Rositz 1952 und verlängerte den Schiffsrumpf auf der eigenen Werft

Geschichte

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1393 eroberte Hamburg das Schloss Ritzebüttel von den Rittern Lappe, die vorher als Lehnsherren des Herzogs von Sachsen-Lauenburg die Herrschaft ausübten, und gründete 1394 das hamburgische Amt Ritzebüttel, das zum Schutzhafen und Stützpunkt gegen die Seeräuber ausgebaut wurde. 1872 wurde Ritzebüttel mit Cuxhaven zur hamburgischen Landgemeinde Cuxhaven vereinigt. 1937 wurde Cuxhaven an die preußische Provinz Hannover übergeben, der Amerikahafen und das Passagierterminal Steubenhöft blieben bis 1993 hamburgisches Eigentum. Der von Hamburg bei den Inseln Neuwerk und Scharhörn ursprünglich geplante Tiefwasserhafen wurde bisher nicht realisiert, in der Folge musste Hamburg mit den wachsenden Schiffsgrößen immer mehr Geld für die Elbvertiefung aufwenden. 2005 erfolgte die Aufhebung der Containersperrklausel, damit wurde das Verbot für den Umschlag von Containern aufgehoben.

Hafenstadt Cuxhaven

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Neben der Fischerei wurde Cuxhaven um 1890 für die großen Passagierschiffe der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) wichtig, da die Elbe für den Direktverkehr zu den St. Pauli-Landungsbrücken zu flach war. Der Linienverkehr in die USA wurde vom Steubenhöft, eine Pier am Amerikahafen in Cuxhaven, abgewickelt. Auch die seinerzeit größten Schiffe der Welt, die HAPAG-Transatlantikliner Imperator und Vaterland, fuhren von hier nach New York City und Boston ab. Die Abfertigung der mit dem Zug zum Amerika-Bahnhof Cuxhaven angereisten Passagiere und Auswanderer erfolgte in den Hapag-Hallen direkt an der Pier. Mit der Elbvertiefung nahm die Bedeutung für die Passagierschifffahrt ab. Auch die Fortschritte in der Luftfahrt, größere Reichweiten, größere Flugzeuge, führten zu sinkenden Zahlen der Passagierschifffahrt. Heute wird Cuxhaven von Kreuzfahrtschiffen und von Seebäderschiffen nach Helgoland und Neuwerk angelaufen.

Werften in Cuxhaven

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In der Vergangenheit gab es mehrere Werften, die vorwiegend mit der Reparatur von Fischereifahrzeugen beschäftigt waren. Der Schiffsneubau spielte nur eine untergeordnete Rolle.

Name Zeitraum Standort Bemerkung
Georg Klemeke 1792–? Cuxhaven
Elfers-Werft 1802–1816 Cuxhaven Kleiner Betrieb mit Schmiede und ab 1805 Zimmerei. 1816 Übernahme durch die Dürels-Werft
Dürels-Werft 1816–1820 Cuxhaven 1820 von der Bufe-Werft übernommen
Eggers Werft 1816–1889 Cuxhaven Neben Schiffsreparaturen baute sie vor allem Küstenschiffe sowie 18 größere Schiffe, schaffte aber nicht die Umstellung vom Holz- auf den Stahlschiffbau.
J. C. Bufe 1820–1895 Cuxhaven Ursprünglich die Schmiede von J. Dürels, hier entstanden rund 15 Neubauten wie Briggs, Kuffs, Schoner, Barken und Vollschiffe, das Gelände wurde an Mützelfeldt verkauft
Mützelfeldtwerft 1895–heute Cuxhaven 1903 übernahm Franz Mützelfeldt die Werft von Bufe, Schiffsneubau von Loggern u. Fischkutter, später Küstenmotorschiffe u. Schlepper, insgesamt entstanden rund 150 Neubauten, inzwischen als Reparaturwerft Teil der Bredo Dry Docks
Beckmannwerft 1920/42–1971 Cuxhaven Die Beckmannwerft entstand aus einer Kettenschmiede, war dann eine Reparatur- und Umbauwerft, die neben Fischereischiffen das Feuerschiff Außenjade gebaut hat. 1971 wurde sie mit der SUAG vereinigt, 1981 geschlossen und 1982 von Mützelfeldt übernommen
Böhmewerft 1938–1979 Cuxhaven Oskar Böhme baute nach dem Zweiten Weltkrieg kleine Fischkutter, später auch Sportboote
Döscher-Werft 1945–1964/69 Cuxhaven Bau, Umbau und Reparatur von Kuttern vor allem aus der Fischerei im Holzbau sowie von Helgoländer Börtebooten
Mews-Werft 1945–1978 Cuxhaven Bau, Umbau und Reparatur von Kuttern vor allem aus der Fischerei im Holzbau. 1980 durch Firma Empting/Glüsing übernommen
Boots- und Schiffswerft Cuxhaven 1978–heute Cuxhaven Ehemalige Mews-Werft. Inhaber ist die Plambeck Holding. Schwerpunkt Reparaturen, Wartung und maritime Dienstleistungen
Schiffs- und Yachtwerft Cuxhaven 1979–heute Cuxhaven Übernahme der Böhmewerft durch Familie Detzkeit mit der Reederei NARG; Bootsbau, Reparaturen und maritime Dienstleistungen

Literatur

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  • Peter Bussler: Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven. Sonderveröffentlichung des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern, Band 36. Cuxhaven 2002, ISBN 3-931771-36-9.
  • Werner Jakobeit, Günter Kramp, Willi Schäfer: Die Beckmannwerft. Chronologie einer Cuxhavener Werft (Schriftenreihe des Fördervereins Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven e. V., Ausgabe 10b (V1L/Mai 2016)). Eigendruck, Cuxhaven 2016.
  • Nik Schumann: Mützeldfeldtwerft. Verlag August Rauschenplat, Cuxhaven 2015, ISBN 93-6619-44-3-5.
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