Werner Dausien

ehemaliger deutscher Buchhändler und Verleger

Werner Dausien (* 28. März 1927 in Halle (Saale); † 2. November 2001 in Hanau) war ein deutscher Buchhändler und Verleger.[1]

Am 1. Mai 1920 eröffnete Dausiens Vater Otto in Halle an der Saale eine Buchhandlung.[2] Otto Dausien war Nazigegner[3] und verlor beim Bombenangriff 1945 auf Halle seine Frau, die ihm drei Kinder hinterließ. Eines davon war Werner Dausien, der nach dem Krieg in Hanau zusammen mit seiner Frau Margret eine Buchhandlung[4] und den Dausien Verlag[5] eröffnete.[3] Zunächst entstand eine Sortimentsbuchhandlung, ehe Dausien seit 1955 verlegerisch vor allem mit Kunstbüchern tätig wurde. Er arbeitete mit dem Artia Verlag in Prag und dem Kinderbuchverlag in Ostberlin zusammen. Mit dem Verlag Müller & Kiepenheuer bildete er eine Bürogemeinschaft.[6] 1962 wurde dieser Verlag von Dausien übernommen.[7][8]

Nachdem Dausiens 1991 ihre Buchhandlung verkauft hatten, übernahmen sie die von Werners Vater 1927 in Halle an der Saale gegründete Universitätsbuchhandlung.[9]

Werner Dausien war politisch in der FDP aktiv und von 1968 bis 1985 Stadtverordneter in Hanau. Er trat 1976 als Kandidat für den Deutschen Bundestag an.[10] Später wurde er Ehrenvorsitzenden der Hanauer FDP.[11]

Sein Sohn Ulrich Dausien ist ein Unternehmer für Sportbekleidung.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Werner Dausien. In: buchmarkt.de. Abgerufen am 21. Mai 2023.
  2. Redaktion: „Vorbild in der Hanauer Einzelhandelslandschaft“. 22. Mai 2023, abgerufen am 22. Mai 2023 (deutsch).
  3. a b Der Buchladen am Freiheitsplatz. In: freiheitsplatz.de. Abgerufen am 21. Mai 2023.
  4. Bücher bei Dausien - Ihr Buchhändler aus Hanau. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  5. Suchergebnisse - Dausien, Werner (GND 1074264584) :: FID Darstellende Kunst. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  6. E. Henze: Dausien, Werner. In: Lexikon des gesamten Buchwesens Online. Brill, 1. Februar 2017 (brillonline.com [abgerufen am 22. Mai 2023]).
  7. Siegfried Lokatis, Ingrid Sonntag: 100 Jahre Kiepenheuer-Verlage. Ch. Links Verlag, 2011, ISBN 978-3-86153-635-2 (google.com [abgerufen am 22. Mai 2023]).
  8. Adressbuch des deutschsprachigen Buchhandels. Buchhändler-Vereinigung., 1977 (google.com [abgerufen am 22. Mai 2023]).
  9. Rainer Habermann: Eine Ikone des Buches. Buchhändlerin Margret Dausien erhält die Theodor-Heuss-Medaille. 19. Oktober 2019, abgerufen am 22. Mai 2023.
  10. Redaktion: FDP Hanau gratuliert Margret Dausien zum 90. Geburtstag. 22. Mai 2023, abgerufen am 22. Mai 2023 (deutsch).
  11. Auch Genscher würdigen. 28. Juni 2017, abgerufen am 22. Mai 2023.