Werner Haas (Tänzer)

deutscher Tänzer, Ballettdirektor und Choreograph

Werner Haas (* 9. Dezember 1936 in Hamburg[1]) ist ein deutscher ehemaliger Solotänzer, Ballettdirektor, Choreograph, Regisseur, sowie Unternehmer, Journalist und Politiker (CDU).

Leben und Leistungen

Bearbeiten

Werner Haas wurde als Sohn von Max Haas und dessen Ehefrau Cery [sic!] Timm geboren.[1] Seine Schullaufbahn beendete er 1955 mit dem Abitur.[1]

1953 begann er seine tänzerische Ausbildung an der Hamburgischen Staatsoper, wo er 1956 unter der Ballettdirektorin Helga Svedlund seine erstes Festengagement als Gruppentänzer erhielt.[1] Ab 1957 wirkte er als Solo-Tänzer an verschiedenen in- und ausländischen Theaterbühnen, unter anderem am Landestheater Salzburg, an den Städtischen Bühnen Hagen und an der Israel National Opera in Tel-Aviv,[1] wo er von der amerikanischen Sopranistin und damaligen Leiterin der Oper, Edis de Philippe (1918–1978), als Ballettchef und Choreograf engagiert wurde. 1961 wurde er als jüngster Ballettmeister Deutschlands an die Städtischen Bühnen Würzburg engagiert.[1] Haas arbeitete auch mit dem St. Petersburger Staatsballett unter der Leitung von Askold Makarov (1925–2000) zusammen. Haas beendete seine Theaterlaufbahn am Staatstheater Mainz als Chefchoreograph und Ballettdirektor auf Grund einer Verletzung. Als Regisseur inszenierte Haas u. a. die Mozart-Oper Ascanio in Alba als deutsche Erstaufführung sowie verschiedene Musicals und das Ballett Das Fest im Süden von Boris Blacher.

Nach seiner Theaterlaufbahn eröffnete Haas 1973 eine Ballettschule in Mainz,[1] eine weitere in Wiesbaden und ein Aerobic-Studio im Mainz-Kastel. In den Ballettschulen wurden Klassisches Ballett, Stepptanz, Jazz-Dance, Modern Dance und Pantomime unterrichtet.[1] Zudem eröffnete er Fachgeschäfte für Ballett-, Tanz- und Theater-Ausstattungen in Hamburg, Mainz und Lübeck. Er gründete zusammen mit Gilberto Pacchiotti einen Großhandel für Ballettschuhe.

Haas ist Mitglied im Ballett-Pädagogen-Fachverband [sic!], im Verband der Ballettschulen in Deutschland (heute: Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik e.V.) und in der Accademia Italia delle Arti e del Lavoro.[1] Haas ist außerdem Mitglied im Deutschen Fachjournalisten-Verband (DFJV).

Haas engagierte sich auch aktiv in der Politik. Er war 1. Vorsitzender des CDU-Verbandes Maschen-Horst-Hörsten, 1. Stellvertreter von Norbert Böhlke (MDL) sowie bis 2009 Mitglied in Orts- und Gemeinderäten.

Auszeichnungen

Bearbeiten

1980 wurde er mit der Gold-Medaille der Accademia Italia delle Arti e del Lavoro ausgezeichnet.[1]

1988 erhielt er für seine künstlerische Vermittlung zwischen Deutschland und Israel auf Vorschlag des damals an der National Opera in Tel-Aviv tätigen italienischen Dirigenten Sergio Sossi die Ehrendoktorwürde.

Literatur

Bearbeiten
  • Who is Who in Foto, Film & TV. Eine Prominentenenzyklopädie mit ca. 6.000 Biographien von deutschsprechenden Persönlichkeiten aus Foto, Film & TV. Who is Who Verlag. Zürich 1979, Seite 82/83. ISBN 3-7290-0801-3.
  • Strute, Karl/Doelken, Theodor (Hrsg.): Who’s Who in the Arts and Literature. A Biographical Who’s WHO by the International Red Series Containing Some 20.000 Prominent Artists and Authors From the Federal Republic of Germany, Austria and Switzerland. Vol. 2: Applied Arts and Music. Who is Who Verlag. Zürich 1982, Seite 238. ISBN 978-3 92122-053-5.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f g h i j Karl Strute und Theodor Doelken (Hrsg.): Who’s Who in the Arts and Literature, Bd. 2: Applied Arts and Music. 3. Auflage, Zürich 1982, S. 238.