Werner Mitsch
Werner Mitsch (* 23. Februar 1936 in Stuttgart; † 26. März 2009 ebenda) war ein deutscher Aphoristiker.
Leben
BearbeitenMitsch wurde 1950 Schriftsetzer.[1] Seit 1971[1] schrieb er Aphorismen und Sprüche, die in Zeitschriften[2] und ab 1978 in selbstgesetzten Büchern (in mehreren Auflagen) erschienen. Mit rund 40.000 Aphorismen[3] gehörte er zu den produktivsten deutschsprachigen Autoren dieser Gattung. Auf Abwandlungen zu Redensarten oder Sprichwörtern beruht rund ein Zehntel[4] seines Werks, das auch Wellerismen[5] und Unsinnsprüche[1][6] umfasst. Mehrere (Sponti)sprüche-Sammlungen druckten Mitschs Texte ohne Quellenangabe und oft ohne Nennung seines Namens.[7]
Infolge einer starken Kurzsichtigkeit und einer Herzoperation war Mitsch seit 1985 erwerbsunfähig.[1]
Mitsch starb unverheiratet und kinderlos. Er wurde am 8. April 2009 auf dem Bad Cannstatter Steinhaldenfriedhof beigesetzt.[8] Sein literarischer Nachlass wird von Christa Moll, Inhaberin der Aphorismenwebsite www.zitante.de, verwaltet.
Werke
Bearbeiten- Spinnen, die nicht spinnen, spinnen. Letsch Verlag, Stuttgart 1978
- Fische, die bellen, beißen nicht. Letsch Verlag, Stuttgart 1979
- Pferde, die arbeiten, nennt man Esel. Mit Zeichnungen von Manfred Hofstetter. Letsch Verlag, Stuttgart 1980
- Hunde, die schielen, beißen daneben. Mit Miniaturen von Manfred Hofstetter. Letsch Verlag, Stuttgart 1981
- Bienen, die nur wohnen, heißen Drohnen. Mit 28 Miniaturen von Manfred Hofstetter. Letsch Verlag, Stuttgart 1982
- Das Schwarze unterm Fingernagel. Mit Zeichnungen von Manfred Hofstetter. Letsch Verlag, Stuttgart 1983
- Grund & Boden-Sätze. Letsch Verlag, Stuttgart 1986
- Hin- und Widersprüche. Mit Zeichnungen von Ulrik Schramm. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 1986
- Wer den Wal hat, hat die Qual. 800 Unsinnsprüche für alle Gelegenheiten. Heyne Verlag, München 1987
- Neue Hin- und Widersprüche. Mit Zeichnungen von Ulrik Schramm. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 1988
- Erik Liebermann: Bitte warten. Humor für Ungeduldige. Mit zeit-losen Sprüchen von Werner Mitsch. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 1988
- Reinhold Löffler: Pedalwirbel. Karikierte Rad(tor)touren. Mit zwei Texten von Karl Valentin und Sprüchen von Werner Mitsch. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 1990
- Beate Heinen: Leben … wie es in den Strumpf paßt. Mit Sprüchen von Werner Mitsch. Kunstverlag Maria Laach, Maria Laach 1996
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Mieder: „Wahrheiten: Phantasmen aus Logik und Alltag.“ Zu den sprichwörtlichen Aphorismen von Werner Mitsch. Essay VIII in: Wolfgang Mieder, Sprichwörtliche Aphorismen. Von Georg Christoph Lichtenberg bis Elazar Benyoëtz. Edition Praesens, Wien 1999, ISBN 3-7069-0036-X, S. 124–140
- Friedemann Spicker: Der deutsche Aphorismus im 20. Jahrhundert. Spiel, Bild, Erkenntnis. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-484-10859-2, insb. S. 677–680
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Den Spaß betreibt der Mann mit Ernst. In: Schwäbische Zeitung, Samstag, 21. Februar 1987.
- ↑ Erste Veröffentlichung: 9. Oktober 1971 anonym in der Hör Zu (Mieder 1999, S. 124).
- ↑ Schätzung von Christa Moll, zitante.de – Werner Mitsch. Bereits 1987 belief sich die Gesamtmenge auf 30.000 (Schwäbische Zeitung, 1987).
- ↑ Mieder 1999, S. 126.
- ↑ Mieder 1999, S. 129 f.
- ↑ Spicker 2004, S. 679.
- ↑ Mieder 1999, S. 131–136 m.w.N.
- ↑ Christa Moll: Eintrag vom 5. April 2009 auf zitante.de ( vom 1. Juni 2013 im Internet Archive).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mitsch, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Aphoristiker |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1936 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 26. März 2009 |
STERBEORT | Stuttgart |