Werner Wächter

deutscher Politiker (NSDAP), MdR und Parteifunktionär

Werner Wächter (* 9. Mai 1902 in Erfurt; † August 1946) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und Parteifunktionär.

Werner Wächter

Leben und Wirken

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Wächter wurde ab 1908 zehn Jahre in preußischen Kadettenanstalten in Köslin, Oranienstein und Lichterfelde ausgebildet.[1] Nach Kriegsende absolvierte Wächter eine kaufmännische Lehre in Berlin und Drewitz.

1922 trat Wächter in SA und die NSDAP ein und wurde Mitbegründer der Ortsgruppe Potsdam.[2] 1923 wurde Wächter Vertreter der Firma OLEX Deutsche Benzin und Petroleum GmbH. 1929 wurde Wächter Gruppenleiter und 1932 Bezirksführer (Bezirk Westen des Gaus) und Kreisleiter 2 im Gau Berlin. In dieser Eigenschaft wurde er einer der engsten Mitarbeiter des Berliner Gauleiters Joseph Goebbels, als dessen „rechte Hand“ er galt.[3] Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Wächter als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 3 (Potsdam II) in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis zum November desselben Jahres angehörte. Im November 1933 kehrte er für seinen alten Wahlkreis in den nationalsozialistischen Reichstag zurück, dem er diesmal ohne Unterbrechung bis zum Mai 1945 angehörte.

Nach 1933 wurde Wächter Gaupropagandaleiter im Gau Berlin und Landesstellenleiter des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. 1939 leitete er in Berlin das Reichspropagandaamt. 1940 übernahm er die Leitung des Amtes I im Ministerium.[4] 1942 wurde er SA-Gruppenführer und 1943 Chef des Propagandastabes der NSDAP.

Wächter galt nach dem Zweiten Weltkrieg als vermisst und wurde zum 31. Dezember 1950 offiziell für tot erklärt.[5][6] Angaben aus sowjetischen Archiven nach wurde Wächter, nachdem er im September 1945 von sowjetischen Behörden festgenommen wurde, als hochrangiger NS-Funktionär zum Tode durch Erschießen verurteilt und wahrscheinlich im August 1946 hingerichtet.[7]

Literatur

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  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Willi A. Boelcke (Hrsg.): Kriegspropaganda 1939–1941. Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1966.
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Einzelnachweise

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  1. Willi A. Boelcke (Hrsg.): Kriegspropaganda 1939–1941. Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium, 1966, S. 100ff
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 634.
  3. (Memento des Originals vom 26. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.german-militaria.de
  4. Karlheinz Schmeer: Die Regie des öffentlichen Lebens im Dritten Reich, 1956, S. 30.
  5. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 635.
  6. nach Willi A. Boelcke, S. 102, FN 24, wurde Wächter 1945 von den Russen verhaftet. Boelcke kolportiert noch weitere Gerüchte.
  7. Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt, Mike Schmeitzner (Hrsg.): Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947). Eine historisch-biographische Studie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-36968-5, S. 733.