Werner Wedemeyer
Werner Wedemeyer (* 17. Oktober 1870 in Hameln; † 23. Mai 1934 in Kiel) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Leben
BearbeitenWedemeyer studierte Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Am 13. Juli 1892 wurde er im Corps Hasso-Nassovia recipiert. 1903 wurde er von der Georg-August-Universität Göttingen zum Dr. iur. promoviert.[1] Schon ein Jahr später habilitierte er sich.[2] Das Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen verlieh ihm am 10. Juni 1904 das Band.[3][4] 1908 wurde er als o. Professor an die rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel berufen.[5] Für den Gesamtausschuss des VAC verfasste er 1915 die Denkschrift Die deutschen Korps nach dem Kriege. 1915–1918 saß er im Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten. 1919 war er vorübergehend Erster Vorsitzender. In der Weimarer Republik wurde er für die akademischen Jahre 1923/24 und 1924/25 zum Rektor der CAU gewählt.[6] Beim Abschied im Februar 1925 ehrten ihn die Studenten mit einem Fackelzug, bei dem die lila-weiße Universitätsfahne mitgeführt wurde.[7][8]
Seine Schwerpunkte waren Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Zivilprozess- und Arbeitsrecht. Nach der Reichstagswahl März 1933 gehörten Wedemeyer und sein Kollege Walther Schücking zu den Professoren, deren Entlassung von der Studentenschaft und der Presse gefordert wurde. Wedemeyer stand zur Weimarer Republik und zu seinem angefeindeten und verfolgten Freund Hermann Kantorowicz, der von Deutschlands Schuld am Ersten Weltkrieg überzeugt war. So unter Druck gesetzt, ersuchte Wedemeyer schon am 22. Mai 1933 um seine Entlassung, die am 7. Juni erfolgte. Ein Jahr später starb er mit 63 Jahren.[5]
Haimar Wedemeyer war ein Sohn.
Werke
Bearbeiten- Rede bei der Bestattung des Geh. Justizrats Max Pappenheim am Dienstag, dem 6. Febr. 1934. Kiel 1934
- Allgemeiner Teil des BGB. J. Springer, Berlin 1933
- Die deutschen Korps nach dem Kriege. Schmidt & Klaunig, Kiel 1915
Ehrungen
Bearbeiten- Ehrenmitglied des Corps Hasso-Nassovia (17. Juli 1921)[4]
- Dr. rer. pol. h. c. der Universität Heidelberg[9]
Literatur
Bearbeiten- Dirk Henning Hofer: Karl Konrad Werner Wedemeyer (1870–1934). Ein Juristen- und Gelehrtenleben in drei Reichen. Eine Biographie. Lang, Frankfurt am Main 2010
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Werner Wedemeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Werner Wedemeyer in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- CAU Kiel
- Wedemeyer bei corpsarchive.de
- Wedemeyer, Karl Konrad Werner. Hessische Biografie. (Stand: 8. September 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dissertation: Auslegung und Irrtum in ihrem Zusammenhange.
- ↑ Habilitationsschrift: Der Abschluss eines obligatorischen Vertrages durch Erfüllungs- und Aneignungshandlungen.
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 99/582, 44/262
- ↑ a b Klaus Vassel: Corpsgeschichte der Hasso-Nassovia zu Marburg 1839–1954. Eine Nacherzählung, Bd. 2. Marburg 1981, S. 263.
- ↑ a b Professor Dr. Werner Wedemeyer. uni-kiel.de, abgerufen am 9. September 2013.
- ↑ Rektoratsreden (HKM)
- ↑ Landesarchiv Schleswig-Holstein Abt. 47, Nr. 1551, Fol. 42b
- ↑ Kieler Neueste Nachrichten vom 27. Februar 1925
- ↑ ZBW
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Georg Kautz | VAC-Vorsitzender 1915–1918 | Gerhard Bockelmann |
Personendaten | |
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NAME | Wedemeyer, Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Wedemeyer, Karl Konrad Werner (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1870 |
GEBURTSORT | Hameln |
STERBEDATUM | 23. Mai 1934 |
STERBEORT | Kiel |