Wernersdorf (Gemeinde Wies)
Wernersdorf ist eine Ortschaft in der Weststeiermark. Sie war bis Ende 2014 eine eigenständige Gemeinde mit 634 Einwohnern (Stand 2014) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie ab 2015 mit den Gemeinden Wies, Wielfresen und Limberg bei Wies zusammengeschlossen,[1] die neue Gemeinde führt den Namen Wies weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[2]
Wernersdorf (Dorf) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Deutschlandsberg (DL), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Deutschlandsberg | |
Pol. Gemeinde | Wies | |
Koordinaten | 46° 42′ 57″ N, 15° 12′ 24″ O | |
Höhe | 385 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 161 (1. Jän. 2024) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 14618 | |
Wernersdorf von Westen | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Der Weinbauort bezeichnet sich selbst als „Schilcherdorf Wernersdorf“.
Geografie
BearbeitenWernersdorf liegt in der Weststeiermark.
Nachbarorte
BearbeitenWielfresen | ||
Wies | ||
Sankt Oswald ob Eibiswald | Aibl |
Geschichte
BearbeitenDer Ort war Teil der 1122 entstandenen Mark Steiermark, die 1180 als Herzogtum Steiermark von Bayern getrennt wurde. Ab 1192 wurde das Gebiet durch die Babenberger in Personalunion zwischen Österreich und der Steiermark regiert. Von 1282 bis 1918 stand das Gebiet unter der Herrschaft der Habsburger.
Im Mittelalter war das Bistum Seckau der bedeutendste Grundbesitzer. In der Folge gehörte das Gebiet von Wernersdorf bis 1848 zu den Grundherrschaften Burgstall, Eibiswald, Hollenegg und Welsbergl. Am 6. November 1918 kam Wernersdorf als Teil der Steiermark zur Republik Deutsch-Österreich. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam er zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war er Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wies
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenSeit dem Mittelalter ist Weinbau nachweisbar. Es wird überwiegend Schilcher erzeugt.
Auf der Suche nach Kohlenvorkommen wurde auch in der damaligen Gemeinde Wernersdorf eine Bohrung niedergebracht. Dabei stieß man um 1874 in 54 Klafter Tiefe (ca. 102 m) auf einen „stark moussierenden Säuerling“. Die Bohrung wird am rechten Ufer der Sulm knapp östlich des Ortes Wernersdorf vermutet. In der Literatur wird die Ansicht vertreten, dass das Vorkommen mit einer Störungszone im Kristallin der Koralpe in Zusammenhang stehen könnte. Der Fund wurde nicht weiter verfolgt, eine Nutzung ist nicht dokumentiert.[3][4]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat bestand zuletzt aus 9 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 7 ÖVP – stellte den Bürgermeister
- 1 SPÖ
- 1 Bürgerliste Wernersdorf
Bürgermeister
BearbeitenLetzter Bürgermeister war Pauritsch Friedrich (ÖVP).
Wappen
BearbeitenDie Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1990, die Wappenbeschreibung lautet: Von Rot und Grün durch einen silbernen Wellenbalken geteilt, oben pfahlweise vier silberne Gattersägeblätter, unten silbern eine belaubte Weintraube.[5]
Historische Landkarten
Bearbeiten-
Wernersdorf in der Josephinischen Landesaufnahme um das Jahr 1790
-
Wernersdorf um 1877/78, Aufnahmeblatt der franzisco-josephinischen Landesaufnahme
Weblinks
Bearbeiten- Statistische Daten zur früheren Gemeinde (auf der verlinkten Seite die einzelnen Zeilen anklicken)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 2 Z 6 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 2.
- ↑ Der Säuerling von Wernersdorf. In: Hilmar Zetinigg: Die Mineral- und Thermalquellen der Steiermark. In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie und Paläontologie am Landesmuseum Joanneum. Heft 50/51, Graz 1992/93, ZDB-ID 1210191-6, S. 317–318 (zobodat.at [PDF; 43,3 MB]).
- ↑ Von „Eisenquellen“ bis „Schwingungsessenzen“ … zwischen Wies und Schwanberg. In: Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 15. Jänner 2021. 94. Jahrgang Nr. 2. Seite 10.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 41, 1991, S. 38