Germanische Sprachen

Zweig der indogermanischen Sprachfamilie

Die germanischen Sprachen sind ein Zweig der indogermanischen Sprachfamilie.[1] Sie umfassen etwa 15 Sprachen mit rund 500 Millionen Muttersprachlern, über 1,5 Milliarden einschließlich der Zweitsprecher.[2] Ein charakteristisches Phänomen aller germanischen Sprachen gegenüber den anderen indogermanischen Sprachen sind die Veränderungen im Konsonantismus durch die germanische Lautverschiebung.[3][4]

Gegenwärtige Verbreitung germanischer Sprachen

Dieser Artikel dient der Gesamtdarstellung der germanischen Sprachen. Auf Untergruppen und einzelne Sprachen und ihre Dialekte wird verwiesen. Die urgermanische Sprache wird in einem separaten Artikel behandelt.

Die großen germanischen Sprachen

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Insgesamt zehn germanische Sprachen besitzen jeweils mehr als eine Million Sprecher.[5][6]

Die West-Nord-Ost-Gliederung der germanischen Sprachen

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Die Dreiteilung der germanischen Sprachen in West-, Nord- und Ostgermanisch ist von Anfang der schriftlichen Überlieferungen sichtbar. Es darf bezweifelt werden, ob dieser Dreiheit jemals ein vollkommen einheitliches „Urgermanisch“ zugrunde gelegen hat (siehe unten die ausführliche Klassifikation).[17] Die Sprachgrenze zwischen Nord- und Westgermanisch wird heute durch die deutsch-dänische Grenze markiert und lag früher etwas weiter südlich an der Eider.

Westgermanische Sprachen
Zu den westgermanischen Sprachen gehören: Englisch, Deutsch, Niederländisch, Afrikaans, Niederdeutsch, Jiddisch, Luxemburgisch, Friesisch und Pennsylvania Dutch.
Nordgermanische Sprachen
Dazu gehören: Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Färöisch und Isländisch.
Ostgermanische Sprachen
Alle ostgermanischen Sprachen sind ausgestorben. Die bestüberlieferte ostgermanische Sprache ist Gotisch.

Die Klassifikation der germanischen Sprachen

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Aktuelle Verbreitung der germanischen Sprachen in Europa:
Nordgermanische Sprachen
  • Isländisch
  • Färöisch
  • Norwegisch
  • Dänisch
  • Schwedisch
  • Westgermanische Sprachen
  • Scots
  • Englisch
  • Friesisch
  • Niederländisch
  • Niederdeutsch
  • Mitteldeutsch
  • Oberdeutsch
  • Rote Linie: Grenze zwischen Nord- und Westgermanisch

    Einteilung der heutigen germanischen Sprachen

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    Der germanische Zweig des Indogermanischen umfasst heute 15 Sprachen mit insgesamt rund 500 Millionen Sprechern. Einige dieser Sprachen werden von manchen Forschern nur als Dialekte betrachtet (siehe unten). Diese 15 Sprachen können nach dem Grad ihrer Verwandtschaft wie folgt klassifiziert werden (die Sprecherzahlen beziehen sich auf Muttersprachler):

    Germanisch (15 Sprachen mit insgesamt 490 Millionen Sprechern):

    1. Westgermanisch:
    2. Nordgermanisch:

    Die Grundlage dieser Klassifikation ist der Weblink „Klassifikation der indogermanischen Sprachen“,[20] der für das Germanische vor allem auf Robinson 1992 basiert. Die aktuellen Sprecherzahlen entstammen Ethnologue 2005 und offiziellen Länderstatistiken.

    Da die Grenzen zwischen Sprachen und Dialekten fließend sind, werden z. B. Luxemburgisch, Plautdietsch, Pennsylvanisch und Niederdeutsch nicht von allen Forschern als Sprachen betrachtet, Schwyzerdütsch und Schottisch (Scots) dagegen von anderen als weitere eigenständige westgermanische Sprachen angesehen. Ein weiteres Beispiel: Die beiden Varianten des Norwegischen (Bokmål und Nynorsk) werden von einigen Skandinavisten als separate Sprachen betrachtet, wobei dann Bokmål in die Nähe des Dänischen, Nynorsk in die Nähe des Isländisch-Faröischen rückt.

    Historische Klassifikation

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    Die ungefähre Ausdehnung der germanischen Sprachen um 900 n. Chr.: Kontinentalwestgermanisch grün, Altenglisch gelb, Altostnordisch orange, Altwestnordisch rot, Altgutnisch pink, Ostgermanisch blau

    Während die obige Klassifikation eine Gliederung der heute existierenden germanischen Sprachen bietet, sollten folgenden Darstellungen einen historischen Einblick vermitteln, da auch die ausgestorbenen germanischen Sprachen aufgeführt werden. Schematische Darstellung der Ausgliederung der historischen germanischen Sprachen bis zum 9. Jahrhundert, nach Stefan Sonderegger:[21]

    1. Jahrtausend v. Chr.
     
     
     
     
     
    Früh-/ Urgermanisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Jahrhunderte vor und nach Chr.
     
     
     
     
     
    Mittel-/ Gemeingermanisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    4. Jahrhundert
     
     
     
     
     
    Spätgermanisch
     
     
     
     
     
    Oder-Weichsel-Germanisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    5. Jahrhundert
     
     
     
     
     
    Süd-/ Westgermanisch
     
     
     
     
     
    Nordgermanisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Rhein-Wesergermanisch
     
    Elbgermanisch
     
    Nordseegermanisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Urnordisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    6. bis 9. Jahrhundert
     
    Altfränkisch
     
    Altbairisch /
    Altalemannisch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Altniederfränkisch
     
    Althochdeutsch
     
    Altsächsisch
     
    Altfriesisch
     
    Altenglisch
     
    Altnordisch
     
    Gotisch †
     
     

    In der unterstehenden Aufzählung werden nicht belegte, aber erschließbare Zwischenglieder durch * gekennzeichnet. Insbesondere über die historische Gliederung der westgermanischen Sprachen gibt es bisher keinen vollständigen Konsens, die folgende historisch orientierte Darstellung (nach Maurer 1942, Wiesinger 1983, dtv-Atlas Deutsche Sprache 2001, Sonderegger 1971, Diepeveen, 2001) gibt aber die mehrheitlich vertretene Forschungsrichtung wieder. Dabei wird das Westgermanische nicht als ursprüngliche genetische Einheit aufgefasst, es hat sich erst später aus seinen Komponenten Nordseegermanisch, Weser-Rhein-Germanisch und Elbgermanisch durch Konvergenz herausgebildet. Aus dieser Darstellung wird auch klar, dass die Dialekte des Deutschen verschiedenen Zweigen des „Westgermanischen“ angehören, Deutsch also nur in Form seiner Dialekte in einen historischen germanischen Stammbaum integrierbar ist.

    Erklärung der Symbole: † steht für eine ausgestorbene Sprache. Ⓢ symbolisiert, dass es eine standardisierte Schriftform dieser Varietät oder Dialektgruppe gibt.

    Sieht man von den lateinischen Inschriften, die germanische Namen enthalten (einschließlich des Helms von Negau in der Steiermark) ab, so liegen die frühesten, etwa um 200 n. Chr. beginnenden einheimischen Sprachzeugnisse auf dem Gebiet des Nordgermanischen vor: eine beschränkte Zahl von z. T. noch hochaltertümlichen Runeninschriften, deren Sprachform man als „Urnordisch“ bezeichnet. Aus diesem Urnordischen geht in der Wikinger-Zeit das „Altnordische“ (700–1500) hervor, wobei eine allmähliche Zweiteilung in Ostnordisch (Dänisch und Schwedisch) und Westnordisch (Norwegisch und Isländisch) erkennbar wird. Am wichtigsten ist wegen des reich entwickelten Schrifttums (Edda, Skalden-Poesie, Saga-Literatur) in ältester Zeit das Westnordische, vor allem das Alt-isländische, welches man deswegen bei dem Begriff „Altnordisch“ auch in erster Linie im Auge hat.

    Beim Westgermanischen, dessen vereinzelte frühe, seit dem 5. Jahrhundert auftretende Runendenkmäler eine wesentlich geringere Rolle als im nordischen Bezirk spielen, beginnt die Überlieferung bereits in ziemlich scharfer dialektischer Gliederung. Hierher gehören das Altenglische oder Angelsächsische (seit dem 8. Jahrhundert), das Altfriesische (seit dem 13. Jahrhundert), das Altsächsische (seit dem 9. Jahrhundert) und Altniederfränkische und schließlich die Mundarten des Althochdeutschen (seit dem 8. Jahrhundert): Das Bairische und Alemannische (oberdeutsche Mundarten) und das Ost-, Rhein- und Mittelfränkische (mitteldeutsche Mundarten). Die Untergliederung des Westgermanischen und seine ursprünglichen Einheitlichkeit sind umstritten. Die neuere Forschung stellt meist dem „Binnengermanischen“ (vor allem Hochdeutsch) den „nordseegermanischen“ Sprachraum (die übrigen Sprachen) gegenüber.

    Das Ostgermanische, auch dieses zunächst (seit dem 3. Jahrhundert) durch einige wenige, für die Sprachgeschichte nahezu bedeutungslose Runenschriften bezeugt, erhält für den Linguisten sein Gewicht durch die westgotische Bibelübersetzung des 4. Jahrhunderts, während von den übrigen ostgermanischen Mundarten nur sehr kümmerliche Mundarten auf uns gekommen sind.

    Von den drei germanischen Sprachgruppen stehen das Nord- und Ostgermanische einander näher als jedes von beiden dem Westgermanischen. Das beweisen gewisse Eigentümlichkeiten des Lautstandes und der Formenbildung. So wird etwa die germanische Lautgruppe -u̯u̯- im Nord- und Ostgermanischen zu -ggw- und entsprechend -i̯i̯- zu nordgermanisch -ggj-, ostgermanisch -ddj- gewandelt, während im Westgermanischen das erste von beiden und sich mit dem jeweils vorangehenden Vokal zu einem Diphthongen verbindet: urgermanisch *triu̯u̯a- „treu“ = altnordisch tryggva (Nom. tryggr), gotisch triggwa- (Nom. triggws), aber althochdeutsch triuwi; urgermanisch *tu̯ai̯i̯ō(n) „zweier“ (Gen.) = altnordisch tveggja, gotisch twaddjē, aber althochdeutsch zweiio. Im Bereich der Formenlehre bildet z. B. das Gotische und Nordische die 2. Sg. Präteritum-Presentia kennt, bei den übrigen starken Verba aber den Ausgang -i und in der Wurzelsilbe denselben Vokalismus wie im Plural Präteritum aufweist: gotisch nam-t aber althochdeutsch altsächsisch nām-i. Aufgrund derartiger grammatischer Gemeinsamkeiten werden Ost- und Nordgermanisch von manchen Forschen als „Goto-Nordisch“ oder Nordgermanisch (im weiteren Sinne) zusammengefasst und diesem dann die sonst als Westgermanisch bezeichnete Dialektgruppe als „Südgermanisch“ gegenübergestellt. Die goto-nordischen Zusammenhänge werden überdies auch durch die Vorgeschichte und Namengleichungen bestätigt bzw. beleuchtet.[17]

    Germanische Sprachverwandtschaft anhand der Wellentheorie

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    Historische Sprachverwandtschaft der frühgermanischen Innovationszentren. In diesem Schema sind sprachliche Einheiten, die verschiedenen Epochen angehören synoptisch und daher ohne chronologische Dimension verflacht wiedergegeben.[22]
    Legende:
  • 1. Nordseegermanisch, Vorstufe des Altsächsischen, Altfriesischen und Altenglischen.
  • 2. Nordgermanisch, Vorstufe des Altnordischen.
  • 3. Ostgermanisch, Vorstufe des Gotischen und übrigen ostgermanischen Sprachen
  • 4. Elbgermanisch, Vorstufe des Altoberdeutschen und vielleicht des Langobardischen.
  • 5. Weser-Rhein Germanisch, Vorstufe des Altfränkischen bzw. Altniederländischen.
  • Obwohl die Stammbaumtheorie ein adäquates Modell bietet, um die Prozesse der Sprachabspalltung darzustellen, erbringt die Wellentheorie diese Leistung für die Darstellung der zwischensprachlichen Kontakte. Nach der Wellentheorie verfügen räumlich und/oder zeitlich benachbarte sprachliche Varietäten über ein weitgehend übereinstimmendes Sprachinventar. Die Randlinie eines jeden Sprachgebiets stellt die maximale Verbreitung der Innovation dar, die von einem Innovationszentrum ihren Ausgang nehmen. Innerhalb der Wellentheorie werden fünf Innovationszentren identifiziert: Ostgermanisch, Elbgermanisch, Nordseegermanisch, Rhein-Weser Germanisch und Nordgermanisch, aus denen die heutigen oder historischen germanischen Sprachen sich größtenteils oder teilweise gebildet haben sollen.[23]

    Bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. ist es sehr schwierig, spezifische Dialektunterscheidungen innerhalb der germanischen Varietäten vorzunehmen, wenn von der Ausgliederung der ostgermanischen Goten abgesehen wird. Die unleugbare gotisch-nordischen Isoglossen lassen aber vermuten, dass es sich um Neuerungen handelt, die in jenem beschränkten Gebiet, in dem die Goten siedelten, entstanden sind, und die in Skandinavien erst nach dem Abgang der Goten Verbreitung gefunden haben. Spätere Kontakte zwischen dem Gotischen und Elbgermanischen sind nur spärlich dokumentierbar, aber historisch gesehen sehr wahrscheinlich, als die Goten sich, um das 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr., längs des mittleren und unteren Laufs der Weichsel befanden.[24]

    Im Laufe des 5. Jahrhunderts entwickelte sich, hervorgerufen durch intensiven Wirtschaftsverkehr, mit dem Nordseegermanisch eine Art Sprachbund, zu dem die ältesten Phasen des Englischen, des Friesischen, des Altsächsischen und in geringerem Ausmaß des Nordgermanischen gehören. Nordseegermanisch bezeichnet aber keinen Zweig des germanischen Stammbaums, sondern einen Prozess, aus dem jüngere Übereinstimmungen (sogenannte Ingwäonismen) resultierten. Die altsächsische Sprache entstand grundsätzlich aus dem Nordseegermanischen, aber zeigt ab dem 8.–9. Jahrhundert immer stärkere Einflüsse des südlich anschließenden Deutschen, das wesentlich aus dem Elbgermanischen entstand.[25] Die Nachfahren des hauptsächlich aus dem Rhein-Weser Germanischen entstandenen Altfränkisch wurden, außer Niederländisch und die niederrheinischen Dialekte, im Frühmittelalter durchgreifend von der Zweiten Lautverschiebung bzw. von elbgermanischen Innovationen geprägt.[26][27]

    Entwicklung des Deutschen

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    Die Ausgliederung und Konstituierung der deutschen Sprache aus dem Germanischen könnte am besten als dreifacher sprachgeschichtlicher Vorgang verstanden werden:[28]

    1. Die zunehmende Differenzierung vom Spätgemeingermanischen über das Südgermanische zum Elbgermanisch und, in geringeren Maß, zum Rhein-Wesergermanischen, auf denen die frühmittelalterlichen Stammesdialekte beruhen.
    2. Die Integration im fränkischen Reichsverband zum Althochdeutschen.
    3. Die schrift- oder hochsprachliche Überschichtung auf hochdeutscher (genauer: ostmitteldeutscher und südostdeutscher) Grundlage, wobei auch das Niederdeutsche der deutschen Sprache endgültig einverleibt wurde, obschon eine Beeinflussung vom Hochdeutschen her seit althochdeutscher Zeit festzustellen ist.
     
     
     
     
    Altfränkisch
     
     
     
     
    Altalemannisch
     
    Altbairisch
     
    Langobardisch1
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Westfränkisch2
     
    Altniederfränkisch
     
    Altmittel- und Althochfränkisch
     
     
    Altoberdeutsch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Altniederdeutsch
     
    Althochdeutsch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Mittelniederdeutsch
     
    Mittelhochdeutsch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Neuniederdeutsch
     
    Neuhochdeutsch
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsch
     
     
     
     
     
     
     
     

    1 Im 9./10. Jahrhundert erloschen.
    2 Im 9. Jahrhundert erloschen.

    Germanische Schriften

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    Seit ungefähr dem 2. Jahrhundert n. Chr. haben die germanischen Stämme eigene Schriftzeichen verwendet, die Runen. Es entstand das sogenannte „ältere Futhark“, eine frühe Form der Runenreihe, die bis ca. 750 n. Chr. in Gebrauch war. Die überlieferte Gotische Bibel des 4. Jahrhunderts hat ihre eigene Schrift, nämlich das vom Bischof Wulfila entwickelte Gotische Alphabet.[29] Später wurden die germanischen Sprachen mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Beispiele von modifizierten Buchstaben sind das Yogh (ȝ) und die latinisierten Runen Thorn (þ) und Wunjo (ƿ).

    Germanische Wortgleichungen

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    Die folgenden Tabellen stellen einige Wortgleichungen aus den Bereichen Verwandtschaftsbezeichnungen, Körperteile, Tiernamen, Umweltbegriffe, Pronomina, Verben und Zahlwörter für einige alt- und neugermanische Sprachen zusammen. Man erkennt den hohen Grad der Verwandtschaft der germanischen Sprachen insgesamt, die besondere Ähnlichkeit der westgermanischen und nordgermanischen Sprachen untereinander, die stärkere Abweichung des Gotischen von beiden Gruppen und letztlich die Beziehung des Germanischen zum Indogermanischen (letzte Spalte, hier sind die Abweichungen natürlich größer). Hier können auch die Gesetze der germanischen (ersten) und hochdeutschen (zweiten) Lautverschiebung überprüft werden (ausführliche Behandlung im nächsten Abschnitt). Da die germanischen und indogermanischen Formen nur rekonstruiert sind, sind sie mit einem * versehen.

    Gesamtgermanische Nomina

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    Folgende Nomina sind in fast allen germanischen Sprachen vertreten und können auch für das Ur-Indogermanische rekonstruiert werden:

    Deutsch Althoch-
    deutsch
    Luxem-
    burgisch
    Lim-
    burgisch
    Nieder-
    ländisch
    Altnieder-
    ländisch
    Alt-
    sächsisch
    Englisch Alt-
    englisch
    Schwe-
    disch
    Islän-
    disch
    Altnor-
    disch
    Gotisch (Ur-)Ger-
    manisch
    Ur-Indo-
    germanisch
    Vater fater ((Papp)) vader/pap vader fader fadar father fæder far faðir faðir fadar *fađer *pətér
    Mutter muoter Mamm mooder/mam moeder muoder modar mother modor mor móðir móðir *mōđer *mater
    Bruder bruoder Brudder broor broe(de)r bruother brođar brother brođor bror bróðir bróðir broþar *brōþer *bhrater
    Schwester swester Schwester zös(ter) zus(ter) suster swestar sister sweostor syster systir systir swistar *swester *suesor
    Tochter tohter Duechter dochter dochter dohter dohtar daughter dohtar dotter dóttir dóttir dauhtar *duχter *dhugəter
    Sohn sunu Bouff zoeën zoon suno sunu son sunu son sonur sunr sunus *sunuz *suənu
    Herz herza Häerz hert hart herta herta heart heorte hjärta hjarta hjarta hairto *χertōn *kerd
    Knie knio Knéi kni-j knie kni knio knee cneo knä kné kné kniu *knewa *genu
    Fuß fuoz Fouss voot/poeët voet fuot fōt foot fot fot fótur fótr fotus *fōt- *pod
    Aue2 ouwi - gêrm ooi ouwi ewwi ewe eowu - ær aweþi *awi *owi
    Kuh kuo Kou kow koe kuo ko cow cu ko kýr kýr *k(w)ou *gwou
    Elch elaho, eliho Elch eland eland elo elaho elk eolh, eolk älg elgur elgr *elhaz, *algiz *h₁élḱis, *h₁ólḱis
    Mähre meriha Mier maer merrie marchi merge mare mere, miere märr[30] merr *marhijō *marḱ-
    Schwein swin Schwäin zwiên zwijn swīn swin swine swin svin svín svín swein *swina *sus/suino
    Hund hunt Hond hoônd hond hunda hund hound3 hund hund hundur hundr hunds *χundaz *kuon
    Wasser wazzar Waasser water water watar watar water wæter vatten vatn vatn vato *watōr *wódr̥
    Feuer fiur Feier veur vuur fuir fiur fire fyr fyr[31] fúrr *fōr, *fuïr *péh₂ur
    ((Baum))4 (Bam) boum (boom) (bom) trio tree treo(w) träd tré tré triu *trevam *deru
    ((Rad)), (Welle) Well raad wiel wēl wheel hweol hjul hjól hvél *hwehwlą *kʷékʷlo-

    2 neuhochdeutsch Aue = Mutterschaf (veraltend, landschaftlich)
    3 neuenglisch hound = Jagdhund
    4 vergleiche aber die letzte Silbe in Flie-der, Holun-der

    Es gibt jedoch auch einige germanische Nomina, welche nicht aus dem Ur-Indogermanischen ererbt zu sein scheinen:[32][33][34]

    Deutsch Althoch-
    deutsch
    Luxem-
    burgisch
    Lim-
    burgisch
    Nieder-
    ländisch
    Altnieder-
    ländisch
    Alt-
    sächsisch
    Alt-
    englisch
    Eng-
    lisch
    Schwe-
    disch
    Is-
    ländisch
    Alt-
    nordisch
    Go-
    tisch
    (Ur-)
    Germanisch
    Pflug pfluog Plou ploog ploeg pluog plōg plōh plough, plow plog plógur plógr *plōgaz, *plōguz
    Hand hant Hand hând hand ande hond hand hand hand hönd hönd handus *χanduz

    Gesamtgermanische Pronomina

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    Deutsch Althochdeutsch Niederländisch Limburgisch Luxemburgisch Altsächsisch Altenglisch Englisch Altnordisch Gotisch (Ur-)Germanisch Urindogermanisch
    ich ih ik ich ech ik ic I ek ik *ek *eg(om)
    du du jij/gij, je/ge4
    mnl. du
    dich/gae du thu þu you
    arch. thou
    þú þu *þu *tu
    wer (h)wer wie weem ween/wien hwe hwa who hvat hwas *χwiz *kwis
    4 Im Mittelniederländischen wurde die 2. Person Singular (du) durch die 2. Person Plural (gij, später überwiegend jij) verdrängt; je und ge sind unbetonte Formen.
    5 Im Englischen wurde die 2. Person Singular (thou, Objekt thee) durch die 2. Person Plural (zunächst ye, Objekt you) verdrängt.[35]

    Gesamtgermanische Verben

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    Deutsch Althochdeutsch Luxemburgisch Limburgisch Niederländisch Afrikaans Altsächsisch Altenglisch Englisch Altnordisch Gotisch (Ur-)Germanisch Urindogermanisch
    essen ezzan iessen, eessen aete eten eet etan etan eat eta itan *etaną *ed
    ((tragen))6 beran ((droen)) bare baren beran beran bear bera bairan *beraną *bher-
    trinken trinkan drénken drînke drinken drink drinkan drincan drink drekka drigkan *drinkaną *dʰrenǵ-
    wissen wizzan wëssen weite weten weet witan witan arch. wit vita witan *witana *woida

    6verwandt ist neuhochdeutsch gebären.

    Gesamtgermanische Zahlwörter

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    Fast alle germanischen Zahlwörter sind aus dem Urindogermanischen ererbt:

    Deutsch Althoch­deutsch Luxem­burgisch Lim­burgisch Altnieder­ländisch Nieder­ländisch Afri­kaans Alt­sächsisch Alt­englisch Englisch Alt­nordisch Gotisch (Ur-)­Germanisch Urindo­germanisch
    ein(s) ein een(t) ein ēn een een en an one einn ains *aina *oino
    zwei zwen/zwo/zwei zwee/zwou/zwéin twieë twēne twee twee twa/two/twe twa/tu two tveir/tvær twai/twos *twajina *dwou
    drei dri dräi drei thri drie drie thria þri three þrír þreis *þrejes *trejes
    vier fior véier veer viuwar vier vier fi(u)war feower four fjórir fidwor *feđwōr *kwetwor
    fünf fimf fënnef viêf vīf vijf vyf fif fif five fim(m) fimf *femf(e) *penqwe
    sechs sehs sechs zes sehs zes ses sehs siex six sex saihs *seχs *seks
    sieben sibun siwen zeve sivon zeven sewe sibun seofon seven sjau sibun *sebun *septṃ
    acht ahto aacht ach(t) ahto acht agt ahto eahta eight átta ahtau *aχtau *oktou
    neun nium ning, néng neuge nigun negen nege nigun nigon nine níu ni'un *newun *(e)newṇ
    zehn zehan zing, zéng tieën tēn tien tien tehan tien ten tíu taihun *teχun *dekṃ
    hund-ert hunt honn-ert hóngerd hund hond-erd hond-erd hund hund-red hund-red hund-rad hund *χunđa *kṃtóm

    Quelle dieser Tabellen ist der Weblink „Germanische Wortgleichungen“,[36] der wiederum auf der Basis mehrerer etymologischer Wörterbücher zusammengestellt wurde, darunter Kluge 2002, Onions 1966, Philippa 2009, und Pokorny 1959.

    In allen germanischen Sprachen ist 13 die erste zusammengesetzte Zahl (z. B. dreizehn), die Zahlen 11 und 12 haben eigene Namen (z. B. elf und zwölf).

    Germanische Lautverschiebung

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    Die germanischen Sprachen unterscheiden sich von anderen indogermanischen Sprachen durch eine charakteristische, eben die „germanische“ Konsonantenverschiebung, die in der Germanistik als „erste“ von einer folgenden „zweiten“ Lautverschiebung unterschieden wird. Die folgende Tabelle bringt Wortgleichungen, die diesen Übergang von den indogermanischen zu den entsprechenden urgermanischen Konsonanten belegen. Da auch die hochdeutschen Parallelen angegeben sind, belegt die Tabelle auch die Zweite Lautverschiebung vom (Ur-)Germanischen zum Hochdeutschen. Rekonstruierte urgermanische und ur-indogermanische Formen sind durch * gekennzeichnet, entsprechende Konsonanten durch Fettdruck hervorgehoben.

    Nr. *Idg. Latein Griech. *German. Englisch Niederländisch Limburgisch Luxemburgisch Deutsch
    1 *pəter pater πατήρ
    patḗr
    *fađer father vader vader Pater Vater
    2 *bhratar frater phratér *brōþer brother broeder broor Bruder
    3 *kerd cord- kard- *χertōn heart hart hert Herz
    4 *dheub . . *deup deep diep deep tief
    5a *ed- ed- ed- *itana eat eten aete essen
    5b *sed- sed- . *sitana sit zitten zitte sitzen
    6 *ego ego ego *ek I / aengl: ic ik ich ich
    7 *bher fer- pher- *bairana bear baren bare ge-bären
    8 *udhar uber thar *udar udder uier / mnl: uyder ujjer Euter
    9 *wegh- veh- . *wega- weigh wegen waege wiegen

    Während z. B. das Lateinische und Griechische die „indogermanischen“ Konsonanten weitgehend erhalten, erfährt das Germanische einen lautgesetzlichen Wandel der Tenues /p, t, k/, Mediae /b, d, g/ und Mediae-Aspiratae /bh, dh, gh/. Das Englische und das Niederdeutsche konservieren bis heute diese „germanischen“ Konsonanten, dagegen erfolgt beim Übergang zum Hochdeutschen eine zweite Lautverschiebung dieser Konsonantengruppe. Insgesamt ergeben sich folgende Lautgesetze:

    Germanische und hochdeutsche Lautverschiebung

    Nr Indogerm. → Germanisch → Hochdeutsch
    1 p → f → f
    2 t → þ (th) → d
    3 k → h (ch) → h
    4 b → p → ff / pf
    5 d → t → ss / tz
    6 g → k → hh / ch
    7 bh → b → b (alem./bair. p)
    8 dh → d → t
    9 gh → g → g (bair. k)

    Bemerkungen zur Sprachgeschichte

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    Urgermanisch und seine Abspaltungen

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    Einige Forscher vermuten, dass das Urgermanische mit den Vorläufern der baltischen und slawischen Sprachen eine Dialektgruppe innerhalb der west-indogermanischen Sprachen bildete. Diese Annahme wird nicht zuletzt durch eine neuere lexikostatistische Arbeit gestützt.[37] Diese Vorformen des Germanischen könnten bereits im späten 3. und frühen 2. Jahrtausend v. Chr. entsprechend ihrer geographischen Lage eine Zwischenstellung zwischen den vermuteten Sprachgruppen Italo-Keltisch im Südwesten und Baltoslawisch im Südosten eingenommen haben.

    Das Urgermanische habe sich dann aus dieser Gruppe gelöst, wonach es deutliche Wechselwirkungen mit frühfinnischen Sprachen zeige.

    Bezüglich einer sogenannten germanischen „Urheimat“ bringt der Onomastiker Jürgen Udolph das Argument, dass sich germanische Orts- und Gewässernamen mit Schwerpunkt im weiteren Umkreis des Harzes nachweisen lassen. Diese Beobachtung belegt jedoch im Grunde nur eine seit der Benennung ungestörte germanische Besiedlung, nicht deren Zeitrahmen. Einen Zeitrahmen bieten dagegen archäologische Funde auf Grund gleichartiger, ungebrochener Traditionen im Raum zwischen dem von Udolph vorgeschlagenen Harzumland bis Südskandinavien seit etwa dem 12. Jahrhundert v. Chr.

    Die urgermanische Sprache (auch „Protogermanisch“ oder „Gemeingermanisch“) konnte durch sprachwissenschaftliche Vergleiche weitgehend rekonstruiert werden. Diese erschlossene Vorform soll bis etwa 100 v. Chr., in der sogenannten gemeingermanischen Sprachperiode relativ einheitlich geblieben sein. Als Eigenheit fällt auf, dass das Germanische einige indogermanische Erbwörter recht eigenwillig verwendet (Beispiel: sehen = „[mit den Augen] folgen“, vgl. lateinisch sequi). Nach Wolfram Euler spaltete sich als erste Sprache das ausgestorbene, fast nur durch das Gotische überlieferte Ostgermanische ab.[38] Im 1. Jahrhundert n. Chr. hätten sich dann die westgermanischen von den nordgermanischen Sprachen getrennt.

    Wortschatz, Lehnwörter

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    Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass der urgermanische Wortschatz eine Reihe von Lehnwörtern nicht-indoeuropäischen Ursprungs enthalten haben soll. Auffallend sollen z. B. Entlehnungen im Bereich von Schiffbau und Navigation aus einer bisher unbekannten Substrat- oder Superstratsprache sein. (Siehe: Germanische Substrathypothese sowie Hypothese der Atlantisch-Semitidischen Sprachen.) Solche Hypothesen wurden jedoch anderweitig auch entschieden bestritten. Entlehnungen im Bereich sozialer Organisation werden auch keltischem Einfluss zugeschrieben (was noch nicht bedeutet, dass es indoeuropäische Erbwörter sein müssen). Die Beobachtungen legen insgesamt eine Entstehung des Germanischen aus einer Sprachkontakt-Situation nahe. Wertvolle Hinweise sowohl auf die germanischen Lautformen als auch vorgeschichtliche Nachbarschaftsverhältnisse geben noch heute in ostsee-finnischen Sprachen erhaltene Entlehnungen aus dem Germanischen, wie z. B. finnisch kuningas (König) aus Germanisch: *kuningaz, rengas (Ring) aus Germanisch: *hrengaz (/z/ steht für stimmhaftes /s/).

    Das Germanische kannte ursprünglich weder den bestimmten noch den unbestimmten Artikel, ebenso wie das Lateinische und die meisten slawischen und baltischen Sprachen. Das Westgermanische bildete dann die bestimmten Artikel „der“, „die“ und „das“ aus den Demonstrativpronomen. Die unbestimmten Artikel wurden in den westgermanischen und in den meisten nordgermanischen Sprachen (wie in den romanischen Sprachen) aus dem Zahlwort für „1“ gebildet.[39] Das moderne Isländisch hat keinen unbestimmten Artikel entwickelt.[40]

    Siehe auch

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    Literatur

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    Allgemeines

    • Wolfram Euler: Frühgermanische Studien. Überlegungen zur Entwicklung von Grammatik und Wortschatz im ältesten Germanischen. Verlag Inspiration Unlimited, Berlin 2023, ISBN 978-3-945127-46-9.
    • Robert D. Fulk: A Comparative Grammar of the Early Germanic Languages (= Studies in Germanic Linguistics. Band 3). John Benjamin, Amsterdam 2018, ISBN 978-90-272-6313-1.
    • Wayne Harbert: The Germanic Languages. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-01511-0.
    • Claus Jürgen Hutterer: Die germanischen Sprachen. Ihre Geschichte in Grundzügen. 4. Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-928127-57-8.
    • Ekkehard König, Johan van der Auwera (Hrsg.): The Germanic Languages. Routledge, London/New York 1994, ISBN 0-415-05768-X.
    • Orrin W. Robinson: Old English and Its Closest Relatives. A Survey of the Earliest Germanic Languages. Stanford University Press, Stanford (CA) 1992, ISBN 0-8047-1454-1.

    Etymologische Wörterbücher

    • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4.
    • C. T. Onions (Hrsg.): The Oxford Dictionary of English Etymology. Oxford University Press, Oxford 1966.
    • Marlies Philippa u. a.: Etymologisch woordenboek van het Nederlands. 4 Bände. Amsterdam University Press, Amsterdam 2003–2009, ISBN 978-90-8964-184-7.
    • Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Francke Verlag, Bern/München 1959.
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    Commons: Germanische Sprachen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Anmerkungen

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    1. Rudolf Wachter: Indogermanisch oder Indoeuropäisch? Universität Basel, 25. August 1997, abgerufen am 13. Juni 2020.
    2. Thomas Riecke-Baulecke: Historische Sprachentwicklung. Wie hat sich die deutsche Sprache entwickelt? Welchen Einflüssen war sie ausgesetzt und wann war diese Entwicklung abgeschlossen? In: Website Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL). Landesbildungsserver Baden-Württemberg, abgerufen am 20. November 2023.
    3. Kersten Krüger: Das Thema: Lautverschiebungen in germanischen Sprachen. In: Website https://home.uni-leipzig.de/krueger/. Kersten Krüger, abgerufen am 20. November 2023.
    4. David Aragai, Simone Maria Berchtold, Larissa Birrer et al.: Die 1. oder germanische Lautverschiebung (LV). In: Website Universität Zürich | Philosophische Fakultät | Ad fontes. Simon Teuscher, Tobias Hodel (Universität Bern), abgerufen am 20. November 2023.
    5. Henning Lobin: Zur Klarstellung: Was die Germanistik ist – und was sie nicht ist. In: SciLogs ist ein Blogportal der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH. Daniel Lingenhöhl, abgerufen am 20. November 2023.
    6. Frank Olschewski: Was sind germanische Sprachen? In: Website Einzelunternehmen – Nachhilfe-Team.net. Frank Olschewski, abgerufen am 20. November 2023.
    7. Auswärtiges Amt: Weltsprache. In: Website https://www.bpb.de/. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 20. November 2023 (Quelle: Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de; eigene Darstellung).
    8. Auswärtiges Amt Internetredaktion: Weltweit gefragt: Deutsch als Fremdsprache. In: Website https://www.auswaertiges-amt.de/. Auswärtiges Amt, abgerufen am 20. November 2023.
    9. Udo Gollub: Wer spricht Niederländisch? In: Website https://www.grammatiken.de/. Udo Gollub, abgerufen am 20. November 2023.
    10. Peter Seltsam M.A.: Skandinavisch und seine Varianten. In: Website https://eurotext.de/. Eurotext Aktiengesellschaft, abgerufen am 20. November 2023.
    11. Redaktion der PONS Langenscheidt GmbH: Deutsch-Dänisch Wörterbuch. Mit dem Deutsch-Dänisch Wörterbuch in die dänische Kultur eintauchen. In: Website https://de.langenscheidt.com. PONS Langenscheidt GmbH, abgerufen am 20. November 2023.
    12. Kamil Michna: Die norwegische Sprache. norsk. In: skandi.de. skandi.de, abgerufen am 20. November 2023.
    13. Zitiert nach Astrid Adler et al.: STATUS UND GEBRAUCH DES NIEDERDEUTSCHEN 2016, Erste Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung (Memento des Originals vom 13. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ins-bremen.de, S. 15, in: Institut für Deutsche Sprache, 2016, abgerufen am 9. Mai 2020.
    14. Verena von Keitz: Sprache. Das war Gälisch. In: Website https://www.deutschlandfunknova.de. Deutschlandfunk Nova, abgerufen am 20. November 2023.
    15. Lea Schäfer: Yiddish. In: Oxford Research Encyclopedias / Linguistics, 2023, doi:10.1093/acrefore/9780199384655.013.946.
    16. Eliyahu Benedict: Yiddish among Former Haredim. In: Journal of Jewish Languages 10 (2022), S. 224–266, hier S. 226.
    17. a b Krahe, Hans [Verfasser], Seebold, Elmar: Historische Laut- und Formenlehre des Gotischen : zugleich eine Einführung in die germanische Sprachwissenschaft. Hrsg.: Hans Krahe. 2. Auflage. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1967.
    18. Zitiert nach Astrid Adler et al.: STATUS UND GEBRAUCH DES NIEDERDEUTSCHEN 2016, Erste Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung (Memento des Originals vom 13. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ins-bremen.de, S. 15, in: Institut für Deutsche Sprache, 2016, abgerufen am 9. Mai 2020.
    19. Wolfgang Brosche: Die Kleine Sprachgeschichte. Plautdietsch. - Oder : Warum die da so anders sprechen -. In: Website https://www.deutschlandfunk.de/. Deutschlandradio, 24. April 2012, abgerufen am 20. November 2023.
    20. Ernst Kausen: Die Klassifikation des Indogermanischen und seiner Zweige. (MS Word; 220 kB)
    21. Diagramm basiert auf: Stefan Sonderegger: Althochdeutsche Sprache. In: Kurzer Grundriß der germanischen Philologie bis 1500. Hrsg. von Ludwig Erich Schmitt. Band 1: Sprachgeschichte. Walter de Gruyter, Berlin 1970, S. 289.
    22. Paulo Ramat: Einführung in das Germanische. Walter de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-484-10411-2, S. 6.
    23. Paulo Ramat: Einführung in das Germanische. Walter de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-484-10411-2, S. 5 f.
    24. Paulo Ramat: Einführung in das Germanische. Walter de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-484-10411-2, S. 6.
    25. Steffen Krogh: Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, ISBN 978-3-525-20344-6, 1996, S. 136.
    26. Paulo Ramat: Einführung in das Germanische. Walter de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-484-10411-2, S. 7.
    27. Helmut Kuhn: Zur Gliederung der germanischen Sprachen. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 86, 1955, S. 1–47.
    28. Stefan Sonderegger: Grundzüge deutscher Sprachgeschichte. Diachronie des Sprachsystems. Band 1: Einführung, Genealogie, Konstanten. Walter de Gruyter, Berlin 1979 (Nachdruck 2011), S. 118–128.
    29. Fausto Cercignani: The Elaboration of the Gothic Alphabet and Orthography. In Indogermanische Forschungen. 93, 1988, S. 168–185.
    30. Svensk etymologisk ordbok (1922), S. 503
    31. heute „Leuchtturm“, historisch siehe Svensk etymologisk ordbok (1922) S. 164 3. fyr … fyr och flamma („Feuer und Flamme“)
    32. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Aufl. S. 679: Pflug – Bezeugung und Beleglage widersprüchlich. Langobardisch plovum; Plinius erwähnte einen verbesserten Pflug namens plaumorātum im gallischen Rätien.
    33. M. Philippa, F. Debrabandere, A. Quak, T. Schoonheim en N. van der Sijs: Etymologisch Woordenboek van het Nederlands, Amsterdam University Press, Amsterdam, ISBN 978-90-6648-312-5, 2009.
    34. Ruth Schmidt-Wiegand: Wörter und Sachen: Zur Bedeutung einer Methode für die Frühmittelalterforschung. Der Pflug und seine Bezeichnungen. In: Ruth Schmidt-Wiegand: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung. Walter de Gruyter, Berlin 2019, S. 1–41.
    35. Ludwig-Maximilians-Universität München: You and Thou: Loss of a politeness marking? (PDF)
    36. Ernst Kausen: Germanische Wortgleichungen. (MS Word; 40 kB)
    37. Hans J. Holm (2008): The Distribution of Data in Word Lists and its Impact on the Subgrouping of Languages. link.springer.com In: Christine Preisach, Hans Burkhardt, Lars Schmidt-Thieme, Reinhold Decker (Hrsg.): Data Analysis, Machine Learning, and Applications. Proc. of the 31th Annual Conference of the German Classification Society (GfKl), University of Freiburg, March 7–9, 2007. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin.
    38. Wolfram Euler, Konrad Badenheuer: Sprache und Herkunft der Germanen. Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung. London/Hamburg 2009, ISBN 978-3-9812110-1-6.
    39. Elke Hentschel, Harald Weydt: Handbuch der deutschen Grammatik: 4., vollständig überarbeitete Auflage, Walter de Gruyter, 2013, S. 208.
    40. Thorsten Roelcke: Variationstypologie / Variation Typology: Ein sprachtypologisches Handbuch der europäischen Sprachen in Geschichte und Gegenwart / A Typological Handbook of European Languages, Walter de Gruyter, 2008, S. 173.