Wiesenfeld (Burgwald)

Ortsteil der Gemeinde Burgwald

Wiesenfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Burgwald im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Wiesenfeld
Gemeinde Burgwald
Koordinaten: 51° 0′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 51° 0′ 19″ N, 8° 45′ 2″ O
Höhe: 301 m ü. NHN
Fläche: 11,1 km²[1]
Einwohner: 258 (11. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 35099
Vorwahl: 06457

Geographie

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Wiesenfeld liegt am westlichen Rand des Burgwalds, etwa 7 km südlich von Frankenberg (Eder) und 27 km nördlich von Marburg (Lahn) inmitten der anderen Burgwalder Ortsteile. Der nördliche Nachbar ist der Ortsteil Burgwald, nördlich und nordöstlich bildet Bottendorf die Grenze. Im Süden schließt sich Ernsthausen an, im Westen Birkenbringhausen. Durch den Ort fließt der Senkelbach.

Geschichte

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Johanniterkommende

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Evangelische Kirche (ehemalige Johanniterkirche)

Graf Werner I. von Battenberg und Wittgenstein schenkte nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug Heinrichs VI. (1197/98) dem Johanniterorden Besitz in Wiesenfeld. Auf dieser Grundlage stiftete er, oder nach seinem Tode (1215) sein Sohn Werner II. († 1272), eine 1238 erstmals urkundlich erwähnte Kommende der Johanniter, die bis zur Reformation von fünf oder sechs Ordensbrüdern bewohnt war. Werner II. von Battenberg war Komtur von Wiesenfeld. Die im 13. Jahrhundert errichtete Johanniterkirche im gotischen Stil prägt bis heute das Bild des Dorfes. Von Wiesenfeld aus wurde 1358 das später zur Kommende erhobene Johanniter-Hospital in Wildungen eingerichtet und verwaltet.

Hugenotten-Siedlung

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Alte Schule, von hugenottischen Flüchtlingen errichtet

Nach der Reformation verpachteten die hessischen Landgrafen die säkularisierte Kommende zunächst. Im Jahre 1755 erhielten Hugenotten- und Waldenserfamilien aus Wiesenfeld und Todenhausen das Gut in Erbleihe. Zum Teil konnten sie in die ehemaligen Konventsgebäude einziehen oder sie errichteten eigene Häuser.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

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Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Juli 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Birkenbringhausen, Ernsthausen und Wiesenfeld freiwillig zu einer Gemeinde mit dem Namen Burgwald.[4][5] Für Wiesenfeld wurde, wie für die übrigen ehemals eigenständigen Gemeinden von Burgwald, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
Wiesenfeld: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
  
190
1840
  
184
1846
  
183
1852
  
157
1858
  
145
1864
  
152
1871
  
166
1875
  
178
1885
  
183
1895
  
172
1905
  
185
1910
  
180
1925
  
177
1939
  
241
1946
  
349
1950
  
559
1956
  
651
1961
  
714
1967
  
812
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
279
2016
  
258
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Burgwald:[2]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

• 1895: 183 evangelische (= 100 %), zwei (= 0,81 %) Einwohner[1]
• 1961: 405 evangelische (= 56,72 %), 299 katholische (= 41,88 %) Einwohner[1]

Bis etwa 1955 wurde in Wiesenfeld Okzitanisch gesprochen.[8]

Im 25. (1989/1990) und im 26. (1991/1992) Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde das Dorf Hessensieger. 1993 wurde Wiesenfeld Bundessieger und gewann die Goldmedaille.

Durch den Ort verlaufen die Kreisstraßen 117 zwischen Ernsthausen und Frankenberg und 118 zwischen Wiesenfeld und Allendorf-Haine. Wiesenfeld ist eine Haltestelle der Burgwaldbahn, auf der regelmäßig Schienenbusse verkehren.

Auf der Strecke zwischen Sarnau und Frankenberg (Eder) passiert der Lahn-Eder-Radweg das Burgwald-Dorf.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Gerhard Beaupain: Wiesenfeld. Johanniterkommende, Hugenotten- und Waldenserkolonie, Industriehof. Eine Dorfgeschichte zur 750-Jahr-Feier in 1988. Hrsg.: Karl-Hermann Völker. 2. Auflage. Eigenverlag K. Völker, Waldenserstrasse 3, 35099 Burgwald-Wiesenfeld, Burgwald-Wiesenfeld 1989.
  • Friedrich Höbel: 750 Jahre Wiesenfeld. Erinnerungen, Vorträge, Fotos. Dokumentation zur 750-Jahr-Feier von Wiesenfeld vom 4. bis 8. August 1988. Hrsg.: Karl-Hermann Völker. Eigenverlag K. Völker, Waldenserstrasse 3, 35099 Burgwald-Wiesenfeld, Burgwald-Wiesenfeld 1988.
  • Literatur über Wiesenfeld nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
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Einzelnachweise

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  1. a b c d Wiesenfeld, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. August 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2020. Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Burgwald, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Wiesenfeld bei Burgwald. Die Waldenser in Deutschland, Deutsche Waldenservereinigung e. V., abgerufen am 4. Juli 2008.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Ortsrecht. (PDF; 142 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Burgwald, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Herausgegeben von Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand. Zweiter Halbband. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1983, ISBN 3-11-009571-8, S. 819–820, https://doi-org.wikipedialibrary.idm.oclc.org/10.1515/9783110203332-003